Full Of Hell – Garden Of Burning Apparitions

Grind, Noise und dies und das

Artist: Full Of Hell

Herkunft: USA

Album: Garden Of Burning Apparitions

Spiellänge: 20:45 Minuten

Genre: Grindcore

Release: 01.10.2021

Label: Relapse Records

Link: https://fullofhell.bandcamp.com/album/garden-of-burning-apparitions

Bandmitglieder:

Gesang und Noiseeffekte – Dylan Walker
Gesang und Bassgitarre – Samuel DiGristine
Gitarre – Spencer Hazard
Schlagzeug – David Bland

Tracklist:

  1. Guided Blight
  2. Asphyxiant Blessing
  3. Murmuring Foul Spring
  4. Derelict Satellite
  5. Burning Apparition
  6. Eroding Shell
  7. All Bells Ringing
  8. Urchin Thrones
  9. Industrial Messiah Complex
  10. Reeking Tunnels
  11. Non-Atomism
  12. Celestial Heirarch

Das amerikanische Label Relapse Records existiert bereits seit August 1990 und hat uns Krachfetischisten schon richtig geile Kapellen ans Herz gelegt. Bands wie Repulsion, Dying Fetus, Blackheads, Cephalic Carnage, Agraphobic Nosebleed, Exhumed, Haemorrhage, Gadget oder Pig Destroyer darf man mal erwähnen. Die Amis von Full Of Hell sind seit 2009 dabei und haben schon einige Spilts und EPs draußen. Das vierte Full Length namens Weeping Choir erschien 2019. Das erste Album bei Relapse Records. Es folgten noch eine EP, eine Box, ein Livealbum und eine Kompilation und nun erwartet euch das fünfte Album.

Guided Blight eröffnet das Krachspektakel und wie erwartet gibt es keine Zeit zum Ausruhen. Eins, zwei, drei – Attacke. In 59 Sekunden kann man viel erzählen. Noise und Grind machen alles kaputt. Ist so. Und das ist auch gut so. Die schreienden Grindvocals werden mit Growls ergänzt. Am Ende klingt man ein wenig entspannter, aber das Ende ist ja auch nur kurz, genauso wie der gesamte Song.

Asphyxiant Blessing zeigt sich am Anfang auch grindig und noisig, nimmt dann aber das Tempo raus und groovt ordentlich. Technisch anspruchsvoll und absolut intensiv. Klingt hochexplosiv und vor allem sehr hasserfüllt. Der  Song geht immerhin zwei Minuten und man hat das Gefühl, man wäre eine halbe Stunde von einem D-Zug überrollt worden. Ich liebe dieses Gefühl.

Für Feingeister ist natürlich der folgende Song Murmuring Foul Spring auch nichts. Am Anfang wieder diese Mischung aus Grind und Noise und dann groovt man sich wieder die Seele aus dem Leib, natürlich im Rahmen des Grinds.

Die alten Sachen von Full Of Hell waren sehr Punk-orientiert, aber seit dem Jahre 2017 und dem Album Trumpeting Ecstasy hat auch der Death Metal mehr Einfluss auf das Songwriting des Quartetts.

Derelict Satellite geht über drei Minuten und ist für die Verhältnisse der Band schon ziemlich lang. Kommt nur zweimal vor auf diesem Album. Hier geht es eigentlich nur um Krach, zumindest kommt es einem so vor. Starker Tobak. Der Sänger dreht auch völlig durch und die Klänge sind wild und durcheinander. Von einem Song kann man da eigentlich gar nicht so richtig sprechen, sofern man es mit anderen Bands vergleicht. Wild, chaotisch und krank kommen die Soundfetzen und dann ist aus. Puh.

Die Death Metal Einflüsse, aber auch die Ausflüge in den Hardcore gibt es bei Eroding Shell zu hören. Recht kurz und knapp zwar, aber sie sind zu vernehmen und machen durchaus Laune. Aber immer sind noisige Geräusche mit dabei. Muss man sich dran gewöhnen, passt aber zum Gesamtsound der Band.

Dass sie gerne rumspielen und experimentieren, hört man gut bei All Bells Ringing, vor allem am Ende. Schon sehr sick, was da am Ende an Klängen abgeliefert wird.

Dafür gibt man bei Urchin Thrones noch einmal so richtig Vollgas. Dieser Song begeistert mich als Grindcorefreak. Der groovige Part ist der Killer, da das Riffing echt killt. Am Ende noch einmal eine noisige Geschichte obendrauf und fertig ist ein fetter Song.

Schon fast rockig und tanzbar geht man bei Reeking Tunnels zu Werke. Ja, das klingt auch ganz gut und ist eine gesunde Abwechslung. Der Song gefällt mir mit am besten. Was sagt das über mich aus? Keine Ahnung, hehe. Klingt irgendwie schon beinahe spaßig.

Wer mal wieder eine ordentliche Krachparty feiern möchte, der ist bei Full Of Hell an der richtigen Stelle. Die Burschen wissen schon seit Längerem, wie es funktioniert.

Full Of Hell – Garden Of Burning Apparitions
Fazit
Noise, Grind und dies und das. So lautet die Devise bei Full Of Hell auf dem fünften Album. Eine Richtung haben die Burschen nicht im Sinn, sondern nur Brachialität. Fern ab von eindimensionalem Grind stellt man sich sehr breit auf und bedient alle die, die keine Berührungsängste mit krachigem Sound haben. Wer schon immer Bands von Relapse Records mochte, wird auch Full Of Hell mögen. Hier und da ist mir das persönlich zu viel Noise und zu wenig Grind, aber ansonsten schockt das Album durch und durch.

Anspieltipps: Murmuring Foul Spring und Reeking Tunnels
Michael E.
7.5
Leser Bewertung1 Bewertung
8.6
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