Gaerea – Mirage

23.09.2022 - Season Of Mist - Atmospheric Black Metal / Post Black Metal - 60:45 Minuten

Der Gig von Gaerea beim Party.San in diesem Jahr wurde durch den mäßigen Sound getrübt. Warum ausgerechnet und nur die Portugiesen Probleme hatten, weiß wohl nur der Teufel. Von dem negativen Aspekt geprägt, wollen wir Mirage, das neue Album der Black Metal Formation, jedoch nicht links liegen lassen.

Party.San Metal Open Air 2022 – Gaerea – By René W.

Für die Musiker ist es das dritte Langeisen seit ihrer Gründung vor sechs Jahren, die sie mit der EP Gaerea eingeleitet haben. In den vergangenen Monaten konnte sie oft positive Signale setzen. Aktuell zelebrieren sie das neue Material auf deutschen Bühnen und begleiten keine anderen als Gaahls Wyrd. In 60 Minuten fliegen sie auf Mirage durch acht tiefgetränkte Post Black Metal Nummern. Wild, jedoch bedacht, liefern sie einen fetten Sound, der voller atmosphärischer Höhepunkte steckt. Wüst wirkende Attacken werden abgepuffert, dass im Gesamtbild eine einheitliche Sprache gesprochen wird. Ruhige Passagen werden genutzt, um Kraft zu sammeln. Im Anschluss folgen meist präzise Hasssequenzen, um den Knebel festzuziehen. Längere Zeit zum Durchatmen erlaubt der Übergang von Deluge zu Arson. Die Vocals liegen auf den pulsierenden Klängen, die zielstrebig herausposaunt werden. Den Blick fürs Wesentliche gewahrt, machen Gaerea einen sehr spielfreudigen Eindruck. Ganz anders als auf dem Party.San lässt die Produktion von Mirage gar keine Wünsche offen. Alle Zweifel können im Keim erstickt werden.

Besonders können Arson oder der Opener Memoir hervorgehoben werden. Im grundsätzlich hochwertigen Soundgemenge strahlen die beiden Tracks noch heraus. Zum Abschluss liefert der Titeltrack Mirage. Die frostigen Klänge springen auf Mantle über, der nicht gewillt ist, das Eis aufzutauen. Typisch südeuropäisch agieren die Künstler gewiss nicht. Die skandinavische Note zu jeder Sekunde greifbar, schleudert den Hörer gen Finale. Das wiederum hört auf den Namen Laude. Double Base, klirrende Gitarren und der gesenkte Blick zum Boden lassen die Nebelschwaden langsam aufziehen, bis nur noch die Köpfe über der Gischt zu erkennen sind. Mit versteinertem Blick kann man das neue Studioalbum jedem Post Black Metal Jünger nicht nur anbieten, sondern auch empfehlen. Somit bleiben mir persönlich Gaerea nur einen gelungenen Auftritt schuldig, was hier und heute jedoch nicht zur Debatte steht.

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Gaerea – Mirage
René W.
8.2
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8.2
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