“Grillen und Killen!“
Filmtitel: Goodkill – Tod aus der Luft
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 99:00 Minuten
Genre: Drama, Thriller
Kinostart: 15.05.2015 (Kinostart)
Release: 09.06.2015(Blu-Ray, DVD)
Regie: Andrew Niccol
Link: http://www.imdb.com/title/tt3297330/
Produktion: Ascot Elite Home Entertainment
Schauspieler
Major Thomas Egan – Ethan Hawke
Lt.Colonel Jack Johns – Bruce Greenwood
Molly Egan – January Jones
Zwischen Grillen und Killen, in diesem Dilemma befindet sich Drohnenpilot Thomas Egan, dargestellt von einem brillant verschlossenem Ethan Hawke, der zwischen einem scheinbaren Vorstadtidyll für Air Force – Angehörige und einem hochtechnisierten Drohnenstützpunkt bei Las Vegas pendelt, dabei im Berufsalltag Ziele in sämtlichen für die USA bedrohlichen Länder per Luftschlag ausschaltet. Doch seine Aufgabe macht ihm und dem ehelichen Zusammenleben stetig mehr zu schaffen, zumal er mit seiner Frau aufgrund einer Verschwiegenheitsklausel nicht über seinen Beruf sprechen darf. Zusätzlich bedingt das nicht besonders hohe Ansehen der Drohnenpiloten innerhalb der Gesellschaft einen wachsenden Minderwertigkeitskomplex im Kopf des Majors. Ein weiteres Problemfeld bei seiner Tätigkeit ist der zunehmende Druck der Vorgesetzten und der CIA, die scheinbar immer wahlloser Tötungsbefehle geben. Dabei sollte der Major im Idealfall, der die Menschen und deren Umgebung tagelang beobachtet und als intimer Dritter beinahe voyeuristische Einblicke in die Privatleben der Menschen erhält und diese dann per Knopfdruck ermordet, seine persönlichen Gefühle ausschalten. Perversion dessen ist das anschließende Feststellen und Zählen der Opfer, die angesichts enormer Sprengkräfte meistens zerfleischt und in Einzelteilen am Aufschlagsort verstreut liegen. Noch extremer wird das erneute Bombardement der Hilfskräfte, die, eigentlich unschuldig, potentiell ausgeschaltete Ziele retten und aus Trümmern bergen könnten. Doch dies fällt Egan immer schwerer, zumal er nicht hundertprozentig weiß, ob die Ziele tatsächlich eine Bedrohung für die USA darstellen. Ist eine gezielte Tötung gerecht, wenn der Vorgesetzte es befiehlt? Begeht er Morde durch seine Aktionen? Rettet er durch die Luftschläge Amerikanern das Leben? Begeht er Kriegsverbrechen, wenn er bewusst Unschuldige auf Befehl tötet? Ist er ein Terrorist, nur auf der „guten“ Seite? Was wäre, wenn „die Terroristen“ über Drohnen verfügen würden? Diese Fragen kann er sich nicht beantworteten, was ihn in seiner Verzweiflung zum Alkohol greifen lässt, der das Kopfkino zumindest betäubt. Eigentlich wollte er immer Pilot einer F- 16 sein, ehrenvoll kämpfen, von Angesicht zu Angesicht, nicht feige 7000 Meilen weit entfernt Menschen durch eine Videospiel – Optik töten, denn damit ist die Ausrüstung der USA vergleichbar.
Angesichts der dargestellen Problematiken wird klar, dass es die „chirurgischen Schnitte“, wie einst von Amerika und den Verbündeten postuliert, nicht gibt. Es werden immer Unschuldige zu Schaden kommen, egal in welchem Krisenherd. Dass heutzutage ein Krieg nicht mehr gewonnen werden kann, liegt eigentlich auf der Hand, er wird lediglich zum Leidwesen der Beteiligten verzögert und technisiert. Gut ist dabei böse, böse ist dabei gut, wo zieht man die Trennlinie? Und wer darf dies überhaupt tun?