Grave Digger auf „Knights & Riots Tour ’23“ am 28.01.2023 im Juz Live Club

Traditionell beenden Grave Digger ihre aktuelle „Knights & Riots Tour '23“ auch dieses Jahr wieder im Juz Live Club in Andernach

Eventname: Grave Digger, Knights & Riots Tour ‘23

Bands: Grave Digger, Mystic Prophecy, Cellar Stone

Ort: Juz Live Club, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 28.01.2023 (Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr)

Kosten: VVK 30,00 € (zzgl. Gebühren und Versandkosten)

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Heavy Rock

Besucher: ca. 450 Besucher

Veranstalter: Juz Live Club https://juz-live-club.de/

Setlisten:

Mystic Prophecy

  1. Metal Division
  2. Burning Out
  3. Killhammer
  4. Hail To The King
  5. Savage Souls
  6. War Panzer
  7. Shadows On The Wall
  8. Dracula
  9. Eye To Eye
  10. Metal Brigade
  11. Ravenlord 

Grave Digger

Intro: The Siege Of Akkon

  1. Lawbreaker
  2. Hell Is My Purgatory
  3. Tattooed Rider
  4. Ballad Of A Hangman
  5. Dia De Los Muertos
  6. Circle Of Witches
  7. The House
  8. Dark Of The Sun
  9. Highland Farewell
  10. Wedding Day
  11. Morgane Le Fay
  12. Excalibur
  13. Rebellion
  14. Yesterday
  15. Healed By Metal
  16. Heavy Metal Breakdown

Zu Beginn des Jahres 2023 ist für uns in Andernach freundlicherweise wieder die liebe Judith am Werke. Hier ihr Bericht, die tollen Bilder vom Konzert sind auch von ihr!

Winterzeit ist ja für gewöhnlich Zeit der Hallenkonzerte und so soll dann am 28.01. auch für mich die Konzertsaison 2023 starten, und zwar mit einem Urgestein der deutschen Metalszene, Grave Digger, die schon irgendwie zum Inventar im Juz Live Club gehören, da sie ihre Tour seit vielen Jahren traditionell in Andernach abschließen.

Lange genug mussten sowohl Band als auch Fans diesmal auf einen Abstecher an den Rhein warten, musste doch die ursprünglich 2021 geplanten Konzerte mehrfach verschoben werden.

Um 19:00 Uhr soll heute Einlass sein und als ich gegen 19:30 Uhr am Juz ankomme, reibe ich mir doch erst mal etwas verwundert die Augen. Normalerweise zeigt eine Schlange schwarz gekleideter Menschen vor dem Eingang an, dass heute hier etwas Rockiges stattfindet, doch diesmal ist es verdächtig leer vor der Halle.

Die Überraschung folgt dann jedoch beim Betreten der Location, alle Metalfans sind heute äußerst pünktlich erschienen und so ist es schon schnuckelig voll im Innenbereich.

Leider muss ich feststellen, dass beim Aufbau nicht an Fotografen gedacht wurde, einen Graben gibt es vor der Bühne dieses Mal nicht, und so muss ich erst mal schauen, von welchem Standort ich überhaupt einen einigermaßen freien Blick auf die Bühne habe.

Ziemlich pünktlich um 20:00 Uhr dürfen dann Cellar Stone aus Athen den Konzertreigen eröffnen. Die kannte ich bis dahin noch nicht und so bin ich doch gespannt, was mich jetzt erwartet. Dass es sich bei den Griechen um Gitarristen George Maroulees und Sänger Aris Pirris keineswegs um Newcomer handelte, ist schon beim ersten Ton zu hören. Vom Stil her nicht ganz die Richtung wie die zwei noch folgenden Bands, eher Heavy Rock mit Prog-Einflüssen, aber verdammt gut! Genau so sieht es anscheinend auch das Publikum, wie die vielen gereckten Hände und der kräftige Beifall beweisen.

Auf alle Fälle ist die Stimmung in der Halle jetzt schon gut angeheizt, und man kann sich auf die beiden weiteren Acts freuen.

Nach kurzer Umbaupause legen dann auch Mystic Prophecy endlich los und auch ich habe mittlerweile einen Platz seitlich am Bühnenaufgang gefunden, der zwar nicht die beste Perspektive zum Fotografieren bietet, aber hier habe ich doch wenigstens freien Blick auf das Hauptgeschehen.

Die Allgäuer um Frontman R.D. Liapakis steigen mit Nackenbrechern wie Metal Division und Burning Out direkt amtlich ein und zu Killhammer wird das Publikum das erste Mal zum Mitsingen animiert. Überhaupt sucht Sänger Lia gerne den Kontakt zu den Fans, zwischen den Songs wie War Panzer, Dracula oder auch dem Cover von Mike Oldfields Shadows On The Wall kommuniziert er gerne mit der Meute, die zum Schluss bei Metal Brigade wieder einen Gesangspart übernehmen muss. Hinter sich weiß er dabei eine Band, die sich vom ersten Song an äußerst agil und spielfreudig präsentiert, als lägen nicht schon zwei Wochen Tour ohne Day Off hinter ihnen. Die Saitenfraktion ist ständig in Bewegung, es wird gepost, was das Zeug hält und besonders Basserin Joey Roxx zeigt vollen Einsatz, als sie auf den Boxenturm klettert, um von dort ihren Part zum Besten zu geben. Zum Schluss hin wird noch Rhythmusgitarrist Markus Pohl zum 20-jährigen Bandjubiläum mit überreichen einer Torte gratuliert, bevor ein verdammt starker Auftritt mit Ravenlord sein Ende findet.

Zeit, um kurz durchzuschnaufen und sich ein kühles Getränk zu gönnen, doch schon bald kündigt das Intro mit den Klängen von The Siege Of Akkon den Hauptact des Abends an.

Mit Lawbreaker steigen Grave Digger in den Abend ein, und bringen jetzt die Halle endgültig zum Kochen. Ein sichtlich gut gelaunter Chris Boltendahl beweist im Spiel mit seinem Publikum immer wieder seine Entertainerqualitäten, fordert die textsicheren Metalfans ein ums andere Mal zum Mitsingen auf und applaudiert auch selbst, wenn das zu seiner Zufriedenheit erfolgt. Dabei ist das Set eine Zeitreise durch 40 Jahre Bandgeschichte, von Tattooed Rider, Ballad Of A Hangman, Circle Of Witches, Highland Farewell zu Morgane Le Fay und Excalibur. Mit Hell Is My Purgatory hat es tatsächlich nur ein Song vom aktuellen Album Symbol Of Eternity in das Programm des heutigen Abends geschafft.

Bei Dia De Los Muertos wird es plötzlich voll auf der Bühne. Der Reaper ist anscheinend in Urlaubslaune, hat seine Kutte und Sense gegen Poncho und Kuhglocke getauscht und sorgt mit einigen Bandmitgliedern von Cellar Stone und Mystic Prophecy für zusätzliche Stimmung.

Überhaupt versprühen die Grabschaufler eine Atmosphäre der Begeisterung, die Erleichterung, dass nach den vergangenen drei Jahren der großen Einschränkungen endlich wieder solche Veranstaltungen stattfinden können, ist die ganze Zeit zu spüren und überträgt sich auch auf das dankbare Publikum.

Sänger Chris, mit all den Jahren vielleicht etwas ergraut, stimmlich aber nichts an Qualität eingebüßt, weiß eine bestens eingespielte Mannschaft um sich herum.

Jens Becker am Bass, lässig wie immer, mit einem feinen Schmunzeln auf dem Gesicht. Axel “Ironfinger” Ritt, der Meister der sechs Saiten, der beim Bearbeiten seines Instruments immer mal wieder die tobende Schar um sich auszublenden scheint, und schließlich noch Drummer Marcus Kniep, der die Kollegen mit seinem druckvollen Spiel vor sich her treibt.

Außerdem ein großes Lob an alle Helfer vor, neben, hinter der Bühne, am Merch-Stand und natürlich am Sound und Licht, die von der ersten Band an hervorragende Arbeit leisten.

Und dann gibt es ja noch den Reaper, der zum Ende hin von der feiernden Meute herbeigesungen wird. „The clans are marching ‚gainst the law, Bagpipers play the tunes of war, Death or glory I will find, Rebellion on my mind“ schallt es durch die Halle, und dann erscheint er, jetzt mit Dudelsack, um den Clans der schottischen Highlands voranzuschreiten.

Danach ist erst mal Schluss, aber ohne Zugabe geht natürlich gar nichts. Und so geht es dann mit Yesterday erst mal etwas ruhiger weiter, bevor Healed By Metal das große Finale einläutet und eine glückliche und dankbare Schar Metalbegeisterte mit dem obligatorischen Heavy Metal Breakdown zum Schluss in den späten Abend entlassen wird.

Vielen Dank Cellar Stone, Mystic Prophecy und natürlich Grave Digger für einen wunderbaren, metallischen Abend.