Joyless Euphoria – Dreaming In Ultraviolet

“Viel Schall und Rauch in einem modernen Post Black Metal Farbenmeer!“

Artist: Joyless Euphoria

Herkunft: Österreich

Album: Dreaming In Ultraviolet

Spiellänge: 38:47 Minuten

Genre: Post Black Metal

Release: 15.02.2019

Label: Boersma Records

Link: https://www.facebook.com/pg/JoylessEuphoria1110/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Lorand Koncz
Gitarre, Bass – Martin Baumgartner
Schlagzeug – Kevin Franda

Tracklist:

  1. Dissociation
  2. The Orator
  3. Desperate Euphoria Part 1
  4. Shoreline
  5. Grave Hotel
  6. The Rotary
  7. About Me

In Österreich zieht ein farbenfroher Post Black Metal Newcomer auf, der sich mit den Tiefen des menschlichen Verstandes auseinandersetzt. Das zweite Album von Joyless Euphoria, was sie über das deutsche Label Boersma Records aufgenommen haben, lautet Dreaming In Ultraviolet, mit dem das Trio seinem Debüt ein Nachfolger vor die Nase setzt.

Der Opener Dissociation offenbart ein Langeisen, das dem Artwork entspricht – irgendwo kunterbunt aber trotzdem mit vielen Abgründen, die man seinem besten Feind nicht wünscht. Leicht depressiv mit selbstzerstörenden Zügen erschaffen sie einen wundersamen Mix aus frischen Melodien und traurigen Lyrics, die durch Mark und Bein gehen. Vergleiche mit unzähligen Gruppen sind möglich, die sie im Vorbeigehen touchieren. Definitiv modern mit elektronischer Hilfe lassen die drei Musiker kaum eine Möglichkeit aus, um ihre Songs aufzuwerten. Beim Neun-Minuten-Türöffner lassen sie sich gerne fallen und bringen Dissociation dann doch kraftvoll in die Spur. Im Anschluss folgt The Orator, den sie als Video veröffentlicht hatten und den ihr euch weiter unten direkt als Hörprobe ansehen könnt. Der kleine Break mit Desperate Euphoria Part 1 tut dem Silberling im Allgemeinen nicht weh, bringt aber auch keinen wirklichen Effekt mit sich, den man als positiv verbuchen kann, sondern bestätigt höchstens, dass Joyless Euphoria der Zugriff verloren geht. Gerne zu lang gezogen ohne kleine Höhepunkte, muss man kleine Durststrecken hinnehmen. Gesanglich kann man die Facetten von Lorand Koncz sacken lassen. Egal ob dunkle Gesänge, Growls oder Gekeife – alles hat Hand und Fuß. Trotzdem bleibt im gesamten Konzept Luft nach oben, das größte Manko ist, dass einzelne Sequenzen völlig an einem vorbeiplätschern, ohne zu begeistern. Furore braucht man grundsätzlich nicht erwarten, ein Feuerwerk bleibt ebenfalls aus und trotzdem steckt viel Liebe zum Detail in Joyless Euphoria, das keinesfalls kreativlos oder abgedroschen herausgeschoben wurde. Das eine oder andere kleine Sandkorn im Grave Hotel, The Rotary und About Me Getriebe sorgt für einen unrunden aber sympathischen Lauf und man darf gespannt sein, wie in der Zukunft die Zahnräder ineinander gleiten.

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Fazit: Wie schon gesagt, hundertprozentig ist es für Joyless Euphoria beim zweiten Output nicht gelaufen. Die Explosionen zwischen den vielen ruhigen Elementen fallen zu zaghaft aus und katapultieren den Hörer in keine weiten Atmosphären, sondern lassen diese in irdischen Umlaufbahnen rotieren, ohne eine Chance zu haben gen Erde zurückzukehren. Im Großen und Ganzen kann man Dreaming In Ultraviolet empfehlen, und vielleicht beginnt ihr bei den Riffs, wie die Butter in der Sonne zu zerschmelzen. Für mich bleibt das Fazit, dass die drei Künstler Potenzial haben und ganz gewiss nicht am Ende der Fahnenstange ihres Können die Werke aufziehen.

Anspieltipps: Shoreline
Rene W.
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