Lamb Of God – VII Sturm Und Drang

“Ein gnadenlos verarbeiteter Strudel aus Groove und Power!“

Artist: Lamb Of God

Herkunft: Richmond, USA

Album: VII Sturm Und Drang

Spiellänge: 48:12 Minuten

Genre: Metal

Release: 24.07.2015

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/lambofgod/info

Bandmitglieder:

Gesang – Randy Blythe
Gitarre – Will Adler
Gitarre – Mark Morton
Bassgitarre – John Campbell
Schlagzeug – Chris Adler

Tracklist:

1. Still Echoes
2. Erase This
3. 512
4. Embers
5. Footprints
6. Overlord
7. Anthropoid
8. Engage The Fear Machine
9. Delusion Pandemic
10. Torches

Lamb Of God - Sturm Und Drang

Lamm Gottes  – oder besser gesagt Lamb Of God – haben ihr neues Album VII Sturm Und Drang in den Startlöchern. Die Amerikaner um Sänger Randy Blythe aus Richmond füttern ihre Dampflok jeher mit Groove Beats, die in ein dunkles Metalgewand gehüllt werden. Druck, Aggression und eben der Headbang-Beat sind das Aushängeschild für die fünf Musiker, die auf der ganzen Welt Anhänger um die Band vereinen. Nachdem Frontmann Randy Blythe in Prag auf der Europatour wegen Körperverletzung mit Todesfolge verhaftet wurde und das Land auf Grund einer Kaution verlassen hatte, gibt es nun drei Jahre später neuen Zündstoff, der – statt wie in der Vergangenheit von Roadrunner Records – über Nuclear Blast vertrieben wird. Mit zehn neuen Werken, die auf gut 50 Minuten Spielzeit kommen, soll ein neues Denkmal in den Stein gemeißelt werden.

Kurz angestimmt, dann scheppert Still Echoes bereits durch die trostlose Stille. Flinke, variable Rhythmen sorgen für einen guten Zug im Songwriting, ohne die groovigen Nackenbrecher zu vergessen. Im Großen und Ganzen bleiben Lamb Of God nach der kleinen Pause in Sache Studioalben gut aufgelegt, der Intervall, alle drei Jahre ein Scheibe auf die Menschheit loszulassen, scheint für die US-Amerikaner aufzugehen. Dumpf robbt Erase This wie ein schwergewichtiger Marine durch den tiefen Schlamm bis dieser urplötzlich aufspringt und seine eigentliche körperliche Verfassung präsentiert.

VII Sturm Und Drang ist schwerfällig aufgezogen, aber nicht träge – das muss als Statement im Kopf bleiben. Auch wenn man nicht möchte: Der Kopf fängt zu 512, Embers oder Footprints unweigerlich an zu wippen. Von Groove Metal bis hin zu modernem Death Metal oder Metalcore: Für alle ist etwas dabei. Für Letztere muss man dazu sagen, dass Lamb Of God alles andere als „nur“ Core betreiben, denn die Haltung und Arbeit an den Instrumenten ist sehr anspruchsvoll. Teilweise findet man rotzige Vocals von Randy Blythe, die dunkel gesungen, gegrowlt oder einfach wütend dem Hörer um die Ohren gehauen werden. Da, wo andere Gruppen auf Break Beats setzen, lassen Will Adler und Mark Morton einen eingängiges Monster entstehen. Dichter Gitarrensound von den beiden Männern beschert VII Sturm Und Drang kaum Pausen – eine gut strukturierte Einheit kommt als Ergebnis zum Vorschein, die ohne einzelne Highlights auskommen muss. Das liegt nicht daran, dsas Lamb Of God auf dem neuesten Silberling die ganz besonderen Ideen fehlen, sondern einzelne Tracks zu einem Ganzen verschmelzen.

Fazit: Für mich persönlich hätte es ein wenig mehr Hass auf VII Sturm Und Drang geben dürfen, im Gegenzug machen die permanenten Bang Passagen ohne Frage Spaß. Eingefleischte Lämmer Gottes kommen unweigerlich auf ihre Kosten - ob die Erfolge der letzten Platten bestätigt werden können, sehe ich nur zum Teil. Zwar haben die neuen zehn Hymnen Potenzial, man muss den Werken aber auch erstmal Zeit geben, um im Kopf, in den Ohren und in den gut gestrafften Nackenmuskeln sowie im Gedächtnis zu bleiben.

Anspieltipps: Erase This, 512 und Delusion Pandemic
Rene W.
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