Lancer – Mastery

“Schwedischer Power Metal!“

Artist: Lancer

Herkunft: Karlsbad, Schweden

Album: Mastery

Spiellänge: 51:55 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 13.01.2017

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.lancermetal.com/

Produktion: Leon Music Studios, Gustav Ydenius

Bandmitglieder:

Gesang – Isak Stenvall
Gitarre – Per-Owe „Ewo“ Solvelius
Gitarre – Fredrik Kelemen
Bass – Emil Öberg
Schlagzeug – Sebastian Pedernera

Tracklist:

  1. Dead Raising Towers
  2. Future Millennia
  3. Mastery
  4. Victims Of The Nile
  5. Iscariot
  6. Follow Azrael
  7. Freedom Eaters
  8. World Unknown
  9. Widowmaker
  10. Envy Of The Gods
  11. The Wolf And The Kraken

Lancer aus Schweden existieren seit 2009 und haben bis heute eine EP und zwei CDs auf den Markt geworfen. Die neueste CD der Schweden, aber schon über ein Jahr alt, ist nun heute auf meinem Plattenteller gelandet. In der Zwischenzeit hat der Sänger die Band verlassen und widmet sich anderen Projekten. Derzeit wird noch fieberhaft nach einem neuen Shouter gesucht. Beachtenswert ist auch die letztjährige Tour mit Hammerfall, bei denen Lancer neben Gloryhammer als Support eine souveräne Leistung hingelegt haben.

Dann hören wir mal in dieses Werk rein. Gleich der Opener zeigt das Potenzial von Lancer. Wenn auch Dead Raising Towers an Hammerfall erinnern lässt, weist das Stück doch genügend Eigenständigkeit auf. Beim zweiten Track Future Millennia, wird man unweigerlich an Helloween zu Keeper Of The Seven Keys Zeiten erinnert, sodass jederzeit Michael Kiske am Gesangsmikro erwartet wird. Der Titeltrack Mastery hat schon fast Hymnencharakter und zeigt die vielen Facetten der Band auf. Dabei fällt allerdings auf, dass Sänger Isak Stenvall gerade bei hohen Lagen oftmals leicht schrill klingt. Das mag an der Produktion liegen, aber ich denke, das ist sein Organ. Nun lässt es sich trefflich streiten, ob das ein Merkmal ist oder ob es einfach nur unangenehm klingt. Ich habe an der einen oder anderen Stelle ein wenig Schmerz im Ohr, aber das ist dann ja bekanntlich Geschmackssache.

Victims Of The Nile wird nach einem akustischen Intermezzo zu einer ausgewogenen Midtempo Nummer, die auch mit harmonischen, maidenartigen Gitarrenakkorden daherkommt. Dann nimmt das Stück Fahrt auf und liefert noch ausufernde Soli, die nicht von schlechten Eltern sind. Dieses, an die Achtziger erinnernde Lied, lässt einen glatt zwanzig Jahre in die Vergangenheit reisen. Iscraiot schlägt in eine ähnliche Kerbe wie zuvor schon Future Mellennia. Die Anleihen bei den Kürbisköpfen sind nicht von der Hand zu weisen. Das ist nicht schlimm, haben sie doch eine eigene Identität draufgepackt.

Nun wird es etwas flacher. Follow Azrael: eine einfache Midtempo Headbangernummer, das etwas langweilige Freedom Eaters, und das wie ein langer ruhiger Fluss dahinplätschernde World Unknown, lassen es vergleichsweise belangloser erscheinen. Envy Of The Gods wird dann noch mal etwas epischer. Durch den Verzicht auf Keyboards wird auch hier noch mal unterstrichen, dass Bombastmelodien auch nur mit Gitarren gehen. The Wolf And The Kraken beschließt das mit über 50 Minuten Spielzeit schon fast zu lange Album. Manchmal ist weniger mehr.

Fazit: Die an vielen Stellen knackige Produktion lässt das 80er-Jahre-Flair aufleben. Lancer kopieren nicht, aber die Anleihen sind erkennbar. Durch den Verzicht auf Keyboards oder Orchestereinspielungen dürfte das Konzept auf der Bühne gut umsetzbar sein und wird eventuell noch rauer und heftiger. Die Songs weisen viele gute Harmonien auf, allerdings wird die zweite Hälfte der CD zusehends belangloser. Trotzdem sind die Power Metaller aus Schweden auf einem guten Weg und vielleicht bringt ein neuer Sänger andere Impulse. Live sind Lancer übrigens sehr empfehlenswert.

Anspieltipps: Iscariot, Future Millennia Victims Of The Nile
kay L.
7.5
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