MaYan – Dhyana

“Episches Symphonic Death Metal Werk in einer eigenen Liga”

Artist: MaYan

Herkunft: Niederlande

Album: Dhyana

Genre: Symphonic Death Metal

Spiellänge: 64:42 Minuten

Release: 21.09.2018

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://mayanofficial.com/

Bandmitglieder:

Vocals (Grunts) – Mark Jansen, George Oosthoek
Vocals (Clean) – Adam Denlinger, Henning Basse (special guest)
Vocals (Clean) – Laura Macrì, Marcela Bovio
Synths, Orchesterarrangements – Jack Driessen
Guitars – Frank Schiphorst, Merel Bechtold, Arjan Rijnen, Jord Otto
Bass – Roel Käller
Drums – Ariën van Weesenbeek

Tracklist:

1. The Rhythm Of Freedom
2. Tornado Of Thoughts (I Don’t Think Therefore I Am)
3. Saints Don’t Die
4. Dhyana
5. Rebirth From Despair
6. The Power Process
7. The Illusory Self
8. Satori
9. Maya (The Veil Of Delusion)
10. The Flaming Rage Of God
11. Set Me Free

MaYan haben ihr drittes Album mit dem Titel Dhyana bei Nuclear Blast Records herausgebracht. Erhältlich ist es als Limited Doppel CD (die zweite CD enthält die Instrumentalversionen der Songs) und als schwarzes Doppel Vinyl. Im Mailorder ist zusätzlich über Nuclear Blast Records noch eine limitierte goldene Doppel Vinyl (300 Stück) erhältlich.

Der Veröffentlichung von Dhyana ist im Internet eine Crowdfunding Kampagne vorausgegangen, um die Aufnahmen für Dhyana mit einem echten Symphonieorchester zu ermöglichen. Bereits die Crowdfunding Kampagne, bei der unter anderem eine EP mit dem Titel Undercurrent zu erwerben war (nur ausschließlich dort), war ein großer Erfolg. So kam schnell das Geld zusammen, um das Album zusammen mit dem The City Of Prague Philharmonic Orchestra einzuspielen. The City Of Prague Philharmonic Orchestra ist ein weltweilt sehr geschätztes Orchester, welches unter anderem durch Einspielungen für die Soundtracks der Star Wars Saga, Hannibal oder Arrival bekannt ist. Zudem ist das The City of Prague Philharmonic Orchestra für die orchestralen Parts für Dimmu Borgir’s Album Death Cult Armageddon verantwortlich.

Der Einsatz des Orchesters hat sich absolut gelohnt. Mit Dhyana spielen MaYan nun wirklich in einer eigenen Klasse des Symphonic Death Metals.
2010 vom Epica Gitarristen Mark Jansen als Nebenprojekt gegründet, ist MaYan mittlerweile eine grandiose Band geworden. Ob nun Band oder nur ein grandioses Kollektiv kann ich jetzt nicht unbedingt beantworten, da ja eine Menge Musiker involviert sind. Live kann man sich die Band auch anschauen. Das habe ich mir bereits in Siegburg gegönnt (hier geht es zum Livereview).

So, nun zum aktuellen Album. Wie bereits erwähnt, findet eine besondere Gewichtung aus meiner Sicht der Einsatz des The City Of Prague Philharmonic Orchestra. So kommt beim Anhören des Werkes jederzeit der Eindruck auf, dass man in einem Konzertsaal sitzt. Der Einsatz der klassischen / symphonischen Elemente mit richtig hartem Death Metal ist wahnsinnig gut. Dies so superb hinzubekommen verdient große Achtung.

Bereits der Opener The Rhythm Of Freedom ist eine geniale bombastische Nummer, die auch in einer Star Wars Episode ihre Berechtigung hätte. An Spannung und überraschenden Wendungen kaum zu überbieten. Trotz der sieben Minuten Länge fast schon zu kurz. Tornado Of Thoughts – I don’t Think Therefore I Am besticht durch mystische und klassische Parts eingehergehend mit den harsh Parts. Und immer wieder diese geilen Stimmen der Sängerinnen. Der Song ist wirklich ein Tornado der Gedanken, der einem Wechselbad der Gefühle gleichkommt. Saints Don’t Die ist danach die ersehnte epische Nummer, die einen aufrecht hält, ein Himmel voller Heiliger.
Der Titelsong Dhyana ist eine rein klassische Nummer mit wunderschönem weiblichem Gesang. Klassikfans dürften hier Augen und Ohren übergehen. Gerade auch denen, die die Sängerinnen bereits live gesehen haben. Einfach nur schön, alles glänzt im hellen Licht.

Dem macht Rebirth From Despair ein Ende. Die Wiedergeburt aus der Verzweiflung ist ein dauerndes Gefecht zwischen weiblichem klassischen Gesang und männlichen harsh Vocals. Keine Ahnung, wer da letztlich die Überhand gewinnt. Beides spricht mich auf jeden Fall extrem an!
The Power Process beginnt zunächst klassisch mit Chören. Die Frauenstimmen gesellen sich dazu und der Himmel öffnet sich. Die Power der Frauenstimmen, nur sehr dezent ein paar Mal von harsh Vocals unterbrochen, entwickelt sich rasant und schön.

The Illusory Self hat dann von allem etwas. Toller Gesang. Cleane Männer- und Frauenstimmen und eine Walze von Death Metal mit ausreichenden harsh Vocals. Ein dauerndes Auf und Ab. Das ist Symphonic Death Metal in purer Reinheit. Mit seinen neun Minuten kommt der Song fast einer Orgie gleich. Nach dieser Orgie kommt Satori wie ein Kammerspiel daher. Die Metaler würden sagen, wie eine Ballade. Ein sehr verspielter Song, der nach dem Vorgänger The Illusory Self aber unbedingt nötig ist, um wieder runter zu kommen.

Das Album gewinnt mit Maya (The Veil Of Delusion) wieder an Schwung und Dramatik. Der Hörer durfte schließlich mit Satori genügend verschnaufen! Ein dauerndes Hin und Her und Auf und Ab ist The Flaming Rage Of God, der versöhnlich endet. Set Me Free ist der Rausschmeißer. Er setzt am Schluss dann würdig alles noch einmal frei, was diese Scheibe zu bieten hat. Großartiger Symphonic Death Metal in einer eigenen Liga!

MaYan muss ich mir demnächst mal wieder live rein ziehen, wenn sich die Chance ergibt. Das kann ich wirklich nur jedem Fan empfehlen. Bei ihrem Auftritt im Kubana in Siegburg im Frühjahr dieses Jahres habe ich eine tolle Show großartiger Musiker erlebt, die auch noch äußerst sympathisch sind!

Fazit: Mit Dhyana haben sich MaYan die Krone des Symphonic Death Metals aufgesetzt! Mit diesem Album spielen sie in einer eigenen Liga. Gerade der Einsatz des The City Of Prague Philharmonic Orchestra hat dem Album noch einmal einen Zacken mit in die Krone gebracht! Bei MaYan merkt man, dass es sich um grandiose Einzelkünstler handelt. Aber keine / keiner von ihnen spielt sich in den Vordergrund. Nur so kann ein grandioses Musikkollektiv entstehen!

Anspieltipps: Tornado of Thoughts (I Don't Think Therefore I Am), Rebirth From Despair, The Flaming Rage Of God
Juergen S.
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