Me And That Man – New Man, New Songs, Same Shit, Vol.2

19.11.2021 - Dark Folk / Blues Rock - Napalm Records - 44:20 Minuten

Verrückt und kauzig – dafür steht der Pole Adam Darski, der als Gitarrist und Sänger seine Solokapelle Me And That Man anführt. Vom letzten Album New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1 aufgegriffen, hat er den Nachfolger Vol.2 ganz humorlos im November veröffentlicht. Fixiert von der guten Bewertung meines Kollegen (Review hier), muss ich doch selber mal beim lieben Adam zugreifen, der wieder spannende Gäste mit im Programm hat. Beim ersten Track muss zum Beispiel Hank Van Hell herhalten, Black Hearse Cadillac würde wunderbar als True Detective Serienhit fungieren. Mal sehen, ob der Wurf dem vielseitigen Musiker noch gelingt. Das Artwork gefällt mir persönlich sogar besser als beim Vol.1, wobei die Aufmachung der Cover bei beiden Platten schon sehr cool gewählt wurde. Der typisch amerikanische Dark Blues mit feiner Westernoptik wird dem Hörer als virtueller Start aufs Auge gedrückt, bevor die einzelnen Riffs aus der Anlage knistern. Besser noch als der Opener bleibt Under The Spell im Kopf, der mit Mary Goore eingespielt wurde. Abermals unter der Napalm Records Flagge segelt Adam mit vollen Segeln über die offene wie stürmische See, um seine Kunst über den ganzen Globus zu tragen. Mit dem Desert Groove im Blut, der Lust auf morbide Handlungen und dem Spielwitz, alte Westernstreifen verkörpern zu wollen, bringt Me And That Man viel Licht ins Dunkel. Klar werden viele sagen, muss All Hope Has Gone mit Blaze Bayley sein? Aber warum darf Herr Darski nicht mit dem Altmeister in den Ring steigen? In jedem Song alle Gäste aufzuzählen, fehlt uns hier leider die Zeit. Wer Gefallen an den bereits gelesenen Zeilen gefunden hat, kann weiter unten in Angel Of Light hören. Die Hörprobe mit Myrkur kann zwar nicht die Stimmung der gesamten Scheibe einfangen, ist aber als erster Schritt für Neueinsteiger eine gute Wahl. Dramatisch, emotional, progressiv und dabei vielseitig wie der Blues es seit Jahrzehnten vorlebt, schiebt Me And That Man die okkulten Gedanken in gleich zwölf abwechslungsreiche Kompositionen, die auf dankbare Abnehmer hoffen. Bei mir hat die Platte gepunktet, auch wenn eine Top-Bewertung ausbleibt. Dafür werde ich noch mal in die Vol.1 hineinhören müssen. Wie dem auch sei, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Die vielen hochwertigen Gäste erzeugen ein Feeling, das zum Hören verpflichtet. Ob es zu diversen Durchläufen kommt, steht noch in den Sternen, für kurzzeitige Unterhaltung reicht es allemal. Mein Highlight formt Goodbye, bei dem er Support von Alissa White-Gluz und Devin Townsend erhalten hat.

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Me And That Man – New Man, New Songs, Same Shit, Vol.2
René W.
7.8
Leser Bewertung1 Bewertung
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7.8
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