Municipal Waste – Slime And Punishment

“Kein Schritt vorwärts, aber sicher auch keiner zurück“

Artist: Municipal Waste

Herkunft: Richmond, Virginia, USA

Album: Slime And Punishment

Spiellänge: 28:53 Minuten

Genre: Thrash Metal, Crossver

Release: 23.06.2017

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.municipalwaste.net

Produktion: Blaze of Torment Studios von Phil ‘Landphil’ Hall in Richmond, Virginia, USA – Mastering von Bill Metoyer in den Skull Seven Studios in Los Angeles, Kalifornien, USA

Bandmitglieder:

Gesang – Tony Foresta
Gitarre – Ryan Waste
Gitarre – Nick ’Nikropolis’ Poulos
Bass – Phil ’Landphil’ Hall
Schlagzeug – Dave Witte

Tracklist:

  1. Breathe Grease
  2. Enjoy The Night
  3. Dingy Situations
  4. Shrednecks
  5. Poison The Preacher
  6. Bourbon Discipline
  7. Parole Violators
  8. Slime And Punishment
  9. Amateur Sketch
  10. Excessive Celebration
  11. Low Tolerance
  12. Under The Waste Command
  13. Death Proof
  14. Think Fast

Slime And Punishment ist das nunmehr sechste Studioalbum der amerikanischen Crossover-Thrasher von Municipal Waste. Der Nachfolger des 2012er Albums The Fatal Feast (Waste In Space) lies lange auf sich warten – die Mitglieder widmeten sich zwischenzeitlich anderen Projekten. Sänger Tony Foresta und Bassist Phil ’Landphil’ Hall brachten drei Alben mit ihrem Punk-Projekt Iron Reagan heraus, Drummer Dave Witte gründete seine eigene Band Deny The Cross und Gitarrist Ryan Waste widmete sich seinen Sideprojects BAT und Volture. Municipal Waste war unterdessen niemals ganz abgeschrieben, getourt wurde weiterhin, wenn es die Zeit zuließ. Die Band hat sogar Zuwachs bekommen. Nick ‚Nikropolis‘ Poulos, der die Band bereits Live unterstützt hat und gemeinsam mit Ryan Waste in BAT und Volture an der Gitarre steht, soll mit einer zweiten Gitarre live für einen volleren Sound sorgen, auf dem Album eingebracht hat er sich zumindest vordergründig nicht.
Die Platte kommt auf den ersten Blick wie ein klassisches Waste-Album daher: 12 Songs bei einer Spieldauer von 28:53, das sind knapp zwei Minuten pro Song. Natürlich darf mit Enjogy The Night auch ein Track unter einer Minute nicht fehlen. Die Band schafft es auch auf Slime And Punishment ihren prägnanten Sound mit höchstem Wiedererkennungswert beizubehalten. Jeder, der die Band kennt, weiß nach fünf Sekunden voller schneller, obertonreicher und nahezu melodischer Riffs, dass es sich um einen Waste-Track handelt. Auch andere Merkmale früherer Alben bleiben erhalten: schnelle Gesangspassagen, in denen Tony Foresta sich anhört als würde er sich gleich überschlagen, Gang-Vocals in fast jedem Song und simple Refrains, die oft nur aus dem Song-Titel bestehen. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass Municipal Waste sich doch verändert haben. Der gesamte Sound wirkt minimal düsterer, die Vocalparts sind nicht mehr so eingängig wie auf früheren Alben und die Einflüssen der unzähligen Nebenprojekte der Mitglieder sind deutlich zu hören. Vor Allem der punkige und doch extreme Sound von Iron Reagan hat auf so manchem Track seine Spuren hinterlassen. Lyrisch findet sich auch auf Slime And Punishment der ein oder andere Soundtrack zur oft besungenen Sauf-Orgie – Songs wie Enjoy The Night, Bourbon Discipline oder Excessive Celebration stehen den alten Hymnen wie Born To Party in nichts nach.
Slime And Punishment reiht sich also nahtlos in die Diskographie der Band ein. Fehlt bei den ersten Hördurchgängen noch ein wenig der Track, der einem The Art Of Partying oder Unleash The Bastards das Wasser reichen kann, so hat man an Songs wie Shrednecks, Poison The Preacher, Amateur Sketch oder Low Tolerance nach einigen Durchgängen auf jeden Fall sein Freude. Mit Under The Waste Command findet sich auch ein instrumentales Stück auf der Platte, dass wie der Titel vermuten lässt, viele Vorzüge der Band auch ohne Vocals zusammenfasst. Obwohl man die Songs anfänglich kaum unterscheiden kann, froh ist, wenn die Band mal einen ihrer groovigeren Parts zum Besten gibt und oft vergeblich nach Pausen zwischen den Liedern sucht, wundert man sich mehrmaligem Hören erneut, dass irgendwie doch jeder Song geil ist – unglaublich wie Municipal Waste ein so hohes Grundniveau Song für Song und Album für Album aufrecht halten können.

Fazit: Municipal Waste sind und bleiben unter den Top 5 der Neo-Thrasher/Crossover-Bands. Mit welcher Konstanz (wenn auch bei verhältnismäßig geringer Frequenz) die Band gute Alben abliefert ist beeindruckend. Damit müssen sie sich vor keiner ’echten’ Thrash-, keiner Crossover- und keiner Hardcore-Band verstecken. Kompromisslos und schnell brennen sie sich mit Slime And Punishment mal wieder ins Gehör von jedem, der auf Musik in höchster Geschwindigkeit steht – ob man nun mit der Attitüde der Band etwas anfangen kann oder nicht.

Anspieltipps: Poison The Preacher, Shrednecks, Amateur Sketch, Low Tolerance
Carsten B.
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