Nergard – Eternal White

Norwegisches Kriegsepos im symphonischen Gewand

Artist: Nergard

Herkunft: Norwegen

Album: Eternal White

Genre: Symphonic Metal

Länge: 51:36 Minuten

Release: 21.05.2021

Label: Pride & Joy Music / Soulfood Music

Link: https://www.facebook.com/nergardmusic

Bandmitglieder:

Lead-Gesang – Stefani Keogh
Lead-Gesang – Mathias Molund Indergård
Lead-Gesang, Lead-Gitarren und Lead-Keyboards – Andi Kravljaca
Rhythmus-Gitarren – Ørjan Halsan
Schlagzeug, Keyboards und Orchesterprogrammierung – Andreas Nergård

Tracklist:

1. God Forgive My Haunted Mind
2. Pride Of The North
3. From The Cradle To The Grave
4. Carry Me
5. Beneath Northern Skies
6. Where No One Would Shed A Tear
7. Downfall
8. Now Barely There
9. Eternal White
10. Erasing The Memories

Nergard wurden 2010 von dem norwegischen Musiker Andreas Nergård gegründet. Ursprünglich sollte es nur ein Studioprojekt mit renommierten Gastkünstlern aus der ganzen Welt sein. In den folgenden Jahren veröffentlichten sie auch zwei Alben mit einigen der erfolgreichsten Sänger und Musiker der Branche, darunter Elize Ryd, Ralf Scheepers, Göran Edman, Mike Vescera, Michelle Luppi, Tony Mills, David Reece, Michael Eriksen, Nils K. Rue und vielen anderen.

Nergard hatten auch das Privileg, bis 2015 bei einigen prestigeträchtigen Shows aufzutreten. Nach ein paar ruhigen Jahren, in denen Andreas Nergård mit anderen Projekten beschäftigt war, tauchte er im Sommer 2020 wieder auf und veröffentlichte eine Hommage an den verstorbenen Tony Mills (SHY, TNT), die dann dazu inspirierte, an neuer Musik zu arbeiten.

Nergard 2021 – Quelle GerMusica PR

Während Andreas Ideen für das neue Album entwickelte, entschied er, dass er bereit für eine neue Ära von Nergard war. Die Gruppe besteht nun neben ihm aus einem festen, multinationalen Trio. Sängerin Stefani Keogh (Großbritannien), Multiinstrumentalist Andi Kravljaca (Schweden) und Sänger Mathias Molund Indergård (Norwegen) bilden das feste Gerüst der Band.

Diese neue Ära entführt den Sound von Nergard in dunkle symphonische Bereiche, die den Stilen von Nightwish, Kamelot und Avantasia ähneln. Dieses neue Album mit dem Titel Eternal White ist ein Konzeptstück, das auf der tragischen Geschichte des karolischen Todesmarsches von 1719 basiert. 3000 schwedische und finnische Soldaten erfroren während des Rückzugs von einer gescheiterten Invasion in Norwegen. Die Geschichte wird in zehn unterschiedlichen Songs erzählt. God Forgive My Haunted Mind beginnt mit einem über einminütigen Prolog. Schon hier hört man die harmonierenden Stimmen den beiden neuen Sänger. Stefani Keogh kam erst kurzfristig in die Band. Sie ist nach eigenen Aussagen eine „viertelirische Sumpfhexe“. Als Vokal-Alleskönnerin verfügt sie über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Singen und Aufführen, die eine breite Palette von Genres abdeckt. Im Winter 2019 beschloss sie, einen neuen musikalischen Weg zu beschreiten, der sich in die Metalszene wagt. Durch das Vervollkommnen extremer Vocals kombiniert mit ihrem natürlichen unteren Register, entsteht bei ihr eine ziemlich einzigartige und vielseitige Mischung, die bei Sängerinnen nicht oft anzutreffen ist.
Pride Of The North schlägt dann eine metallischere, moderne Richtung ein. Hier fehlt das Voluminöse, Symphonische. Nicht völlig, aber dafür überwiegen harte Riffs und Keyboards. From The Cradle To The Grave kehrt dann wieder in den Black Symphonic Bereich zurück. Es dominieren wieder bezaubernde Stimmen und musikalischer Rhythmus. Mit Carry Me kommt dann ein balladenartiger, ruhigerer Song daher, mit dem man auf jeden Fall ein wenig entspannen kann. Dramatik und Tempo baut aber auch hier eine gelungene Soloeinlage auf. Was dann unter dem nördlichen Himmel so alles passiert (Beneath Northern Skies) bekomme ich leider nicht vollständig mit. Dazu fehlen mir zu viele Vokabeln und die Lyrics liegen mir nicht vor. Richtig zur Sache geht es dann bei Where No One Would Shed A Tear. Dieser Song wurde von Andi Kravljaca geschrieben. Es ist ein Song, der versucht, den Horror und das Chaos einer Schlacht sowohl musikalisch als auch textlich einzufangen. Die dunkle Seite des Metal kommt hier deutlich zum Vorschein. Downfall nimmt dann wieder Druck aus dem Kessel. Wieder ein balladenartiger Track, der viel Wert auf Stefani Keoghs Stimme und die Dramatik in der Instrumentalisierung legt. Auf diese Dramatik legt auch Now Barely Three wert. Die Gastaufführung von Tim „Ripper“ Owens von Judas Priest und Iced Earth macht die Stimmung allerdings zunichte. Sein Auftritt wirkt wie ein Fremdkörper. Eternal White baut die verlorene Stimmung wieder auf. Den Abschluss des Albums bildet Erasing The Memories. Zusammen mit dem Prolog ist auch er ein Sieben-Minuten-Song. Musikalisch sprüht er vor Harmonie. Auch hier bedauere ich, die Lyrics nicht vorliegen zu haben.

Um das Werk fertigzustellen, musste auf der Zielgeraden eine Crowdfunding-Aktion gestartet werden. Hierbei konnte das Album auch vorbestellt werden. Nergards Eternal White wird nun als physikalische CD und digital als Download und Stream erhältlich sein. Anders als sonst wird die digitale Download-Variante mit einem Bonus bedacht. Diese digitale Version enthält Instrumentalversionen aller Songs als Bonustracks, die uns leider ebenso wie die Texte nicht zur Bewertung zur Verfügung standen.

Nergard – Eternal White
Fazit
Konzeptalben haben fast alle Höhen und Tiefen. Klar, es soll die Geschichte in den Vordergrund stellen. Dieses Album hat seinen Höhepunkt mit From The Cradle To The Grave und eine klare Schwäche mit Now Barely Three und den ruhigeren Parts.

Anspieltipps: From The Cradle To The Grave, Where No One Would Shed A Tear und Erasing The Memories
Norbert C.
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