Nightmare – Dead Sun

“Nicht wirklich abwechslungsreich“

Artist: Nightmare

Herkunft: Grenoble, Frankreich

Album: Dead Sun

Spiellänge: 53:26 Minuten

Genre: Power Metal, Melodic Metal

Release: 25.11.2016

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/NIGHTMARE-8046134285/ und http://nightmare-metal.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Maggy Luyten
Gitarre – Franck Milleliri
Gitarre und Gesang – Matt Asselberghs
Bassgitarre und Gesang – Yves Campion
Schlagzeug – Olivier „Piv“ Casula

Tracklist:

  1. Infected
  2. Of Sleepless Mind
  3. Tangled In The Roots
  4. Red Marble And Gold
  5. Ikarus
  6. Indifference
  7. Dead Sun
  8. Seeds Of Agony
  9. Inner Sanctum
  10. Serpentine
  11. Starry Skies Gone Black

 

Als ich das Gründungsjahr der Band Nightmare las, dachte ich erst, das wäre ein Druckfehler, denn da steht doch tatsächlich 1979. Seitdem hat es schon unzählige Besetzungswechsel gegeben, auch eine längere Auszeit hat sich die Band genommen. Den letzten „großen“ Wechsel auf zwei Positionen gab es dann im Jahr 2015, als sowohl Sänger Jo Amore als auch Schlagzeuger David Amore die Band verließen. Im Oktober wurden mit Olivier Casula an den Drums und Maggy Luyten als Sängerin die neuen Mitglieder vorgestellt, und da mag sich manch einer gefragt haben, wie das denn bitte mit einem Mädel am Mikrofon funktionieren mag. Am 25.11.2016 erschien über AFM Records das zehnte Studioalbum von Nightmare, mit dem gleich mal der Beweis angetreten wird, dass es sehr gut funktioniert.

Nach dem knapp einminütigen „Intro“ legt Infected gleich mal mit einem wahren Blast-Gewitter los, Maggy Luyten ist von Anfang an top präsent, sie erinnert mich ein wenig an Alissa White-Gluz. Unterstützt wird sie dabei streckenweise von Matt und Yves. Der Song an sich verfällt dann aber trotz der feinen Tempo- und Rhythmuswechsel irgendwie in die Beliebigkeit, da ist nichts, wo ich aufhorchen würde. Es gibt tiefer gestimmte Gitarren, die von den Flitzefingern Franck und Matt teilweise genauso in einem wahren Höllentempo bearbeitet werden, wie Yves das mit dem Bass tut. Am Schlagzeug tobt sich zum ersten Mal Olivier aus, und er macht seine Sache natürlich genauso gut.

Diese Beschreibung könnte man dann eigentlich auch auf sämtliche Songs des Albums übertragen. Überwiegend im oberen Midtempo mit einigen Ausflügen in schnellere Gefilde angesiedelt, muss ich des Öfteren mal an Brainstorm denken, wobei Nightmare hier einen „modernen“ Ansatz fahren. Der Gesang von Maggy Luyten ist sehr variabel, sie kann schnurren aber auch knurren, das passt schon.

Aufhorchen lässt mich dann aber zunächst mal Ikarus, der endlich mal was an Tempo aufnimmt und das auch beibehält. Auch das folgende Indifference mit seiner eher rockigen Ausrichtung und der Kinderchor bei Seeds Of Agony sorgen dann noch mal für kurze Aufmerksamkeit. Das Glanzstück des Albums ist für mich, spät aber doch noch, aber Serpentine, bei dem sich Nightmare Verstärkung von Kelly Sundown Carpenter (u. a. ex-Adagio, ex-Outworld, Epysode) geholt haben. Und dieses Duett kann sich wirklich hören lassen, auch der Track selbst bricht endlich mal aus dem bis dahin doch ziemlich einheitlich klingenden Soundgefüge aus. Mit Starry Skies Gone Black können Nightmare dann auch zum Ende noch dieses Niveau halten. Schade, sehr spät.

Zu meinem Favoriten, Serpentine, gibt es hier das Video:

Fazit: Bis auf die Alben Dominion Gate aus 2005, Genetic Disorder aus 2007 und Insurrection aus 2009 gibt es von Nightmare nichts in meinem Player. Selbst diese Alben sind eigentlich selten bei mir gelaufen, und danach habe ich sie komplett aus den Augen verloren. Auch bei diesem Album zeigt sich das für mich größte "Problem" von Nightmare: Jeder Song für sich hat definitiv was, aber es gibt über die gesamte Spielzeit gesehen nicht wirklich viel Abwechslung. Wer aber einfach "nur" richtig gut gemachten Power/Melodic Metal der modernen Spieltart hören möchte, darf gern zugreifen.

Anspieltipps: Ikarus, Serpentine und Starry Skies Gone Black
Heike L.
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