Artist: Nighwraith
Herkunft: Denver, USA
Album: Offering
Spiellänge: 41:42 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 25.03.2022
Label: Reaping Scythe Records
Link: https://nightwraith.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Benjamin Pitts
Gitarre – Igor Panasewicz
Keyboard – Caleb Tardio
Bass – Jerry Hilger
Drums – Isidro ‘Spy’ Soto
Tracklist:
- Offering
- Hedonic Adaptation
- Beguiler
- Genesthai
- The Great Acceleration
- Shavano
- Maranasati
- The Snake And The Rope
Nighwraith bewegen sich mit ihrer zweiten Langrille zwischen musikalischen Welten und kombinieren härteren Metal im Stil von Carcass und Enslaved, mit rocklastigen Elemente von Thin Lizzy und Blue Oyster Cult.
Bei der Recherche bin ich auf recht eigenartige Genrebezeichnungen gestoßen. Auf der einen Seite wird die Mucke als „Melodic Death Metal“ tituliert (joar, kann man so nennen) und dann kommen ganz krude Sachen wie „Neoclassical Blackened Heavy Metal“ (… aha).
Am Ende ist die Bezeichnung aber egal, denn es geht um die Musik. Die ist aber genauso krude zusammengewürfelt wie der eine oder andere Genretitel.
Dabei werden die unterschiedlichen Genrestile miteinander verknüpft und jedes Element ist für sich gut, doch in der Gesamtheit wirkt es alles eher erzwungen und gestückelt. Als Beispiel sei hier der Song Beguiler genannt: An einer Stelle kommen wir aus einer Blastbeatpassage, um dann in einen melodischen Gitarrenlauf zu gehen und dann wieder in den Blastbeat zu wechseln (explizit handelt es sich um den Teil bei 3:30). Und dann geht es wieder abrupt in den Gitarrenlauf. Das ist nicht nur ein Wechselbad der Stimmung, sondern wirkt auch hart konstruiert.
Harte Schnitte können einen aufhorchen lassen, doch an diesem expliziten Beispiel ist auch das Problem, dass die Melodie so hart im Kontrast zum Blastbeat steht (und je häufiger man die Melodie hört, desto mehr zerrt diese am Nervenkostüm), dass man eher Lust hat, den Song zu überspringen …
Es ist nicht jeder Song auf der Platte so virtuos. Da gibt es auch Tracks, die etwas mehr ins Ohr gehen wie z.B. die Single Genesthai und der Rausschmeißer The Snake And The Rope. Bei beiden wird man (etwas) gemächlicher und strukturierter durch die Songs geführt und trotzdem werden beide Genrekontraste bedient. Ein Riesenvorteil ist, vor allem beim letzten Song, dass Nightwraith den Song nicht mit Riffs und Parts vollgeknallt haben, sondern den Parts die Chance geben, sich zu entwickeln.
Ach ja, abschließend sei noch erwähnt: Tatsächlich haben Nightwraith eine E-Orgel/Keyboard mit in ihren Songs verarbeitet. Das bringt etwas Abwechslung rein, muss man aber auch ein Stück weit Fan von sein.