Artist: Oceans Of Slumber
Herkunft: Houston, Texas, USA
Album: Oceans Of Slumber
Spiellänge: 71:32 Minuten
Genre: Progressive Metal, Progressive Rock
Release: 04.09.2020
Label: Century Media Records
Links: https://de-de.facebook.com/oceansofslumber/
http://www.oceansofslumber.com
Bandmitglieder:
Gesang – Cammie Gilbert
Gitarre und Gesang – Alexander Lucian
Gitarre – Jessie Santos
Bassgitarre und Gesang – Semir Özerkan
Keyboard – Mat V. Aleman
Schlagzeug und Klavier – Dobber Beverly
Tracklist:
- The Soundtrack To My Last Day
- Pray For Fire
- A Return To The Earth Below
- Imperfect Divinity
- The Adorned Fathomless Creation
- To The Sea (A Tolling Of The Bells)
- The Colors Of Grace
- I Mourn These Yellow Leaves
- September (Momentaria)
- Total Failure Apparatus
- The Red Flower
- Wolf Moon
Seit 2011 existieren Oceans Of Slumber und zwei Jahre später erschien das Debütwerk Aetherial in Eigenregie. Das Werk hinterließ Eindruck und Century Media nahm die Truppe unter Vertrag. Die EP Blue (2015) und das Langeisen Winter (2016) folgten. Auf beiden Werken befinden sich einige Cover Versionen von Bands wie Led Zeppelin, Pink Floyd aber auch Emperor. Der letzte Longplayer war The Banished Heart 2018. Die Bühnen wurden u.a. mit Swallow The Suns, Evergrey oder Voyager geteilt, ebenso war man auf dem einen oder anderen Festival in Germany zu sehen. Markenzeichen ist die sehr markante Stimme von Sängerin Cammie, welche im September 2020 sogar noch auf einem weiteren Release zu hören ist. Arjen Lucassen holte Cammie für sein Ayreon Projekt und die neue Scheibe Transitus. Wer von Arjen in eins seiner Projekte geholt wird, erhält quasi den progressiven, musikalischen Ritterschlag. Vom Genre wird die Band aus Texas der progressiven Musik zugeordnet, man findet aber auch Einflüsse aus Death, Doom, Djent, Blues oder Black Metal.
Soweit zu den Protagonisten, los geht es mit mehr als sieben Minuten Soundtrack To My Last Day. Die Saitenfraktion begrüßt den Hörer, bevor Cammie mit ihrer unglaublich charismatischen Stimme den Track in Richtung Doom/Dark Rock zieht. Gesangspassagen, welche nur mit akustischer Gitarre begleitet werden, sind genauso zu finden wie gutturaler Gesang. Willkommen in der musikalischen Welt der schlummernden Ozeane, ganz starker Einstieg. Pray For Fire wird deutlich ruhiger, progressiver und recht melancholisch, im letzten Drittel gibt es aber noch mal Volldampf mit angeschwärzten Gitarren und knurrendem Gesang, bevor Cammie wieder die Melancholie zurückbringt und sich die beiden Parts in Richtung Ende walzen – ebenfalls eine Top Nummer. A Return To The Earth Below knüpft an seinen Vorgänger an mit einem ähnlichen Start, progressiv rockig geht es vorwärts mit der dominanten Stimme von Cammie. Ruhige Gesangspassagen, vom Piano begleitet, geben dem Teil noch einen speziellen Touch. Imperfect Divinity kommt etwas doomig um die Ecke vom Sound, und ist ein knapp vierminütiges, instrumentales Interlude mit einem längeren Piano-Intermezzo. Death Metal gibt es zum Einstieg bei The Adorned Fathomless Creation. Gutturaler und klarer Gesang reichen sich die Hände, das Ganze löst sich nach ca. einer Minute auf, und es geht progressiv rockig weiter für eine weitere Minute, bevor der Todesblei wieder zuschlägt. So gibt es ein höchst interessantes Wechselspiel und einen weiteren Top Song auf der Scheibe. Es läuten die Glocken, To The Sea liefert den Kontrast zum Vorgänger, ein sehr dunkles, getragenes, progressives Rockstück. The Colors Of Grace knüpft an seinen Vorgänger an, nach ca. drei Minuten gibt es aber auch eine Passage intensiven progressiven Metal. In dem Style geht es weiter zu I Mourn These Yellow Leaves, welcher mit mehr als acht Minuten der Langläufer auf dem Langeisen ist. Nach ca. 150 Sekunden wird es nun aber wieder stark metallisch mit gutturalem Gesang und harten Riffs, welche auch mal ziemlich angeschwärzt aus den Boxen kommen. Das bekannte Wechselspiel setzt ein und Cammie singt klar zu leicht schwarzem Sound. September (Momentaria) passt schon mal zum Releasemonat: Pianoklänge, Streicher, ein vierminütiges instrumentales Interlude zu Total Failure Apparatus, welcher den Hörer mit einem kräftigen Knurren abholt. Cammie übernimmt das Ruder und die Saitenfraktion greift wieder zum schwarzen Element, welches aber auch mit Doom und Death gemixt wird, starker Track. The Red Flower liefert das melancholische Kontrastprogramm, und es geht sehr düster und anklagend für knapp fünf Minuten weiter, bevor zum guten Schluss Wolf Moon auf dem Programm steht. Recht melodisch, progressiv rockig geht es dem Ende entgegen, auch der Rausschmeißer kann mich überzeugen.
Das Schlusswort soll Cammie selbst haben. Sie sagte über das anstehende Release “This album is the full realization of what Oceans Of Slumber is. We’re dark southern souls. We’re passionate and emotive, violent and starkly beautiful. We’re trying to conjure those feelings and to have an impact on the lives around us with it. Music is literally the bond, for me and the world. I think it’s incredibly healing.”