Artist: Pretty Wild
Herkunft: Schweden
Album: Interstate 13
Spiellänge: 45:14 Minuten
Genre: Hardrock
Release: 31.05.2019
Label: Black Lodge, Sound Pollution
Link: https://www.facebook.com/prettywildofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Ivan Ivve Höglund
Gitarre – Axl Ludwig
Bassgitarre – Kim Chevelle
Schlagzeug – Johnny Benson
Tracklist:
- Let’s Get It Out
- Meant For Trouble
- Superman
- Wild And Free
- Give It All Tonight
- Stand My Ground
- The Way I Am
- Thanks To You
- Shot Me Down
- Walk The Edge
- I Love It
- Break Down The Walls
Pretty Wild darf man schon als direkte Gegenspieler unserer deutschen Überflieger Kissin’ Dynamite nennen. Die Schweden setzen in ihrem aktuellen Werk Interstate 13 aus dem Mai dieses Jahres auf noch mehr Einklang und verzichten an passenden Stellen auf bombastische Elemente. Dennoch bleibt es bei einem Querschnitt aus wildem Glam gepaart mit druckvollen Hardrockklängen, die nicht an Härte geizen und auch ein Metal-Tanzbein zum Schwingen bringen. Auf Refrains im symphonischen Korsett muss man nicht lange warten und so legen Ivan Ivve Höglund und seine Kollegen schnell den Hebel um. In einer glatten Dreiviertelstunde sollen es zwölf Stücke richten und zum Glück trifft nicht ein Filler auf meine Ohren.
Bühne frei für Let’s Get It Out, dem Opener der Skandinavier, in dem das Quartett schon alles fest im Griff hat und die Reiseroute längst für jeden Hörer feststehen sollte. Es kommt nicht mehr auf das Wie, sondern auf das Was an. Die Handschrift ähnlich mit vielen kleinen Höhepunkten, braucht keine großen Überraschungen – hier muss nur minimal variiert werden, um den Hörer bei der Stange zu halten. Trommelwirbel eins zwei drei: Die Show läuft geschmeidig an. Ivan Ivve Höglunds Gesang ist warm, streift diverse Farben von Kollegen und bleibt in der Grundstruktur selbstständig. Viele Parallelen, wie zu Steel Panther aus dem Glam Bereich, den Namensbrüdern Pretty Maids oder auch Heavy Gruppen wie Stratovarius kann man noch zulassen. Modern verlassen Pretty Wild sämtliche Wege, die in andere Jahrzehnte zurückführen. Das Hier und Jetzt zählt, als Superman oder Stand My Ground angespielt aus den Boxen dringen. Nicht nur trallala beschert den Skandinaviern einen Nährboden, der keinesfalls schnell platt und langweilig wird. Durch geschicktes Songwrting kann man die Kunst hochhalten, auch wenn es nicht das Konzept von Pretty Wild ist, komplexe Werke zu kreieren. Superman kann schnell für einen Ohrwurm sorgen, irgendwie schon oft gehört, macht diese Umsetzung richtig Spaß und versüßt nicht nur die warmen Sommermorgende. Hero Hardrock steht dem Quartett gut zu Gesicht. Die Refrains haben ihre Merkmale, kleine Soli versprühen Lebensfreude und am Mikrofon kann Höglund seine Formation mitreißen. Lang gezogene Kreischeffekte bleiben solide, überdrehen nicht und kann man als Aufreißer anbieten.