Sainted Sinners – Unlocked & Reloaded

Rocksound der 80er und 90er-Jahre

Artist: Sainted Sinners

Herkunft: Deutschland, jedoch mit internationaler Besetzung

Album: Unlocked & Reloaded

Spiellänge: 53:01 Minuten

Genre: Hard Rock, Heavy Rock, Melodic Rock, AOR

Release: 04.12.2020

Label: El Puerto Records

Link: https://www.facebook.com/SaintedSinners

Bandmitglieder:

Gesang – Jack Meille
Gitarre – Frank Pané
Bassgitarre – Rico Bowen
Keyboard – Ernesto Ghezzi
Schlagzeug – Berci Hirleman

Tracklist:

  1. Same Ol’ Song
  2. Standing On Top
  3. Early Light Of Day
  4. 40 Years
  5. The Hammer Of The Gods
  6. Free To Be
  7. I Can’t Wait
  8. Stone Cold Sober
  9. Call It Love
  10. Wall Of Sound
  11. Farewell To Kings

Frank Pané ist eigentlich Gitarrist bei Bonfire. Nebenbei betreibt er seit 2016 auch noch die Sainted Sinners. Zwei Langeisen gab es bisher, 2016 das selbst betitelte Debüt, gefolgt von Back With A Vengeance 2018. Bei beiden Werken war Ex-Accept Sänger David Reece am Mikro zu hören. Für den aktuellen Output hat Tygers Of Pan Tang Sänger Jacopo „Jack“ Meille den Gesang übernommen. Ebenfalls neu dazu kommt der Gotthard und Coreleoni Keyboarder Ernesto Ghezzi. Insgesamt hat Frank eine sehr internationale Truppe an Musikern für Sainted Sinners zusammen, welche sich seit Jahrzehnten in verschiedenen Spielarten des Rocks bewegen.

Vom Genre her ist bei Bands wie Bonfire, Gotthard und Tygers Of Pan Tang klar, wo die Reise hingeht. Der Opener heißt Same Ol’ Song und drückt das Gaspedal für mich überraschend kräftig durch, Old School Hard Rock im 80er-Jahre Style dröhnt aus den Boxen und lädt zum Mitrocken ein. Standing On Top nimmt den Fuß vom Gaspedal, das Keyboard kommt mehr zum Vorschein. Runde Melodien im Stadionrockstyle werden dem Hörer angeboten. Early Light Of Day legt noch eine AOR Schippe drauf, 40 Years beendet das Stadionrockintermezzo. Es gibt nun Grüße in Richtung Whitesnake oder Deep Purple mit Keyboard und intensiver Saitenarbeit. Gesanglich passt es dazu nicht ganz, Jack kommt m. E. dazu nicht intensiv genug rüber.

Bei The Hammer Of The Gods zeigt Jack jedoch seine Fähigkeiten in Richtung Robert Plant. Psychedelisch angehaucht schicken Sainted Sinners Grüße an Led Zeppelin, eine Nummer, die bei mir punkten kann. Free To Be erinnert schon stark an Rocknummern aus den 80ern, von daher klingt das Ding für mich etwas abgenutzt bzw. einmal zu oft gehört. I Can’t Wait ist die auf ein Rockalbum gehörende Ballade und ich werde durch die Nummer auch heute nicht zu einem Fan von Balladen. Stone Cold Sober macht anfänglich einen auf Huey Lewis & The News, der Rocksound bekommt einen poppigen Touch und dreht im weiteren Verlauf in einen melodischen Rocker mit reichlich Keyboard-Unterstützung.

Call It Love holt den Classic Rock nochmals etwas hervor, bevor die Soundwand das Programm wieder ändert. Ein leichtes Led Zeppelin Gewand, dazu klassischer Rock und Radiotöne. Interessante Nummer, die sich von den anderen Tracks deutlich abhebt. Zum guten Schluss heißt es Farewell To Kings und ist mit mehr als sieben Minuten der Langläufer auf dem Langeisen. Keyboard zum Einstieg und sanfter, leicht psychedelisch angehauchter Gesang kommt um die Ecke. Nach ca. 100 Sekunden legt man ein paar Kohlen drauf in Richtung Chorus. Es folgt erneut eine ruhigere Passage, welche sich nun mit der intensiven Gitarrenarbeit abwechselt. So geht es in Richtung Ende des dritten Outputs aus dem Hause Sainted Sinners, eine coole Nummer und deutlich abwechslungsreicher als viele andere Teile auf der Scheibe.

Sainted Sinners – Unlocked & Reloaded
Fazit
Anhänger von 80er und 90er-Jahre Rock sollten mal ein Ohr in den Longplayer von Sainted Sinners halten. Die Truppe zockt sauber und es werden viele verschiedene Spielarten des Rock angeboten, vom Stadionrock bis zu psychedelischen Einflüssen. Das Teil hat durchaus seine Momente, m. E. vor allem, wenn man es etwas psychedelisch probiert. Auf der anderen Seite gibt es einige Rocknummern, die so oder so ähnlich schon zu oft auf den Tisch kamen. Wer also nach Musik sucht, wo etwas Neues zum Rad erfunden wird, der macht einen Bogen um Sainted Sinners. Wer die Klassiker der 80er und 90er im neuen Gewand 30 Jahre später auch noch mag, sollte Unlocked & Reloaded eine Chance geben.

Anspieltipps: The Hammer Of The Gods, Sounds Of Wall und Farewell To Kings
Jürgen F.
6.5
Leser Bewertung6 Bewertungen
4.9
6.5
Punkte