Solbrud – Solbrud

“Melodischer Black Metal aus Dänemark“

Artist: Solbrud

Album: Solbrud

Spiellänge: 46:42 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 11.05.2012

Label: Euphonious Records / VME

Link: http://www.myspace.com/solbrud

Klingt wie: Ulver (die älteren Sachen, versteht sich)

Bandmitglieder:

Ole Luk – Gitarre / Gesang
Adrian Utzon Dietz – Gitarre
Tobias Hjorth – Bass
Troels Hjorth – Schlagzeug

Trackliste:

  1. Bortgang
  2. Ode Lagt
  3. Dodemandsbjerget
  4. Skyggeriget

Solbrud- Solbrud-cover

Solbrud ist das Debütalbum der gleichnamigen Black Metal-Kapelle aus Kopenhagen. Gegründet wurde die Formation im Jahre 2009 von den Brüdern Hjorth und Adrian Utzon Dietz. Im folgenden Jahr veröffentlichten die Dänen ihre erste Demo, welche in Teilen des Undergrounds bereits begeistert aufgenommen wurde.

Auf den ersten Blick könnte man Solbrud mit seinen vier Tracks glatt für eine EP halten. Aber weit gefehlt! Das Album wartet mit einer stattlichen Spielzeit von 46:42 Minuten auf, was sich nur durch die Überlänge sämtlicher Songs der Scheibe erklären lässt.

Eine erste Kostprobe des künstlerischen Könnens der Dänen, welche sich zu Deutsch „Sonnenbraut“ nennen, wird bereits im ersten Song Bortgang mehr als deutlich. Die Nummer beginnt mit einem langsamen, atmosphärischen Drumming, was durch ein ebensolches Gitarrenspiel ergänzt und unterstützt wird. Die Melodieführung ist dabei zunächst etwas schleppend, wird aber durch den später einsetzenden diabolischen Gesang von Ole Luk passend begleitet. Herzstück des Songs ist ein episch wirkendes Gitarrensolo vor dem Hintergrund eines hereinbrechenden Sommergewitters, welches durch schnelleres Drumming und den erneut ebenso eingängigen wie rauen Gesang abgelöst wird. Insgesamt wirkt die Nummer recht monoton, ohne dabei jedoch unmelodisch zu sein.

Das folgende Ode Lagt beginnt mit einer rauschenden Meeresbrandung, die sich nur langsam in den Vordergrund drängt. Zügig wird diese träumerische Passage durch ein treibendes, immer dominanteres Schlagzeug abgelöst und schließlich durch den fauchenden Gesang Oles abgerundet. Wieder folgt ein längerer Instrumentalteil, welcher die zunächst treibende Kraft der Drums nahezu verschwinden lässt. Erst durch einen heulenden Gitarreneinsatz wird erneut ein Tempowechsel eingeleitet, der in schiere Raserei mündet.

Seinen Ausklang findet das Stück in einer seichten Gitarrenmelodie, die in ein ebenso leichtes Gewitter übergeht und schließlich im Regengeprassel endet.

Dodemandsbjerget, der dritte Titel des Albums, zeichnet sich ebenso wie seine Vorgänger durch atmosphärische, düstere Klänge und diverse Tempowechsel aus. Mit einer Spielzeit von „nur“ etwa siebeneinhalb Minuten bleibt die Nummer zwar weit hinter den bereits gehörten zurück, sorgt dafür aber – zumindest gefühlt – für einen deutlich höheren Gesangsanteil. Außerdem verzichtet man bei Dodemandsbjerget weitestgehend auf natürliche Hintergrundgeräusche. Beide Aspekte machen die Nummer zu meinem Favoriten des Silberlings.

Das abschließende Skyggeriget schlägt dagegen mit sage und schreibe gut einer Viertelstunde Spielzeit zu Buche. Eingeleitet wird das Stück durch ein zunächst verträumtes Gitarrenspiel, welches rabiat durch tobendes Schlagzeug und düster fauchenden Gesang aufgebrochen wird. Infolgedessen besticht der Song durch eine Abfolge kürzerer, dennoch abwechslungsreicher Instrumentals, welche von rauen Gesangspassagen abgelöst werden. Der zweite Teil der Nummer wird durch mit tiefen Gitarren und dumpfem Schlagzeug kombiniertes Meeresrauschen eingeleitet und mündet in einem monumentalen Instrumentalteil.

Fazit: Solbrud kreieren einen melodischen Black Metal, der sowohl atmosphärisch verträumte Passagen als auch düstere Raserei umfasst. Das Soundgewand ist daher insgesamt variantenreich und kann sich innerhalb der überlangen Songs stets entfalten, sodass sich das Paradox der melodiösen Monotonie einstellt. Allerdings bleibt die Produktion an einigen Stellen klanglich leider etwas dumpf. Anspieltipps: Dodemandsbjerget
Christian G.
7
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