Stahlzeit – Die spektakulärste Rammstein Cover Band am 27.01.2018 in der Kieler Sparkassen Arena

“Das spektakuläre Rammstein Cover Stahlzeit lässt in Kiel die Halle beben!“

Eventname: Stahlzeit, die Rammstein-Tribute-Show 2018

Headliner: Stahlzeit

Ort: Sparkassen Arena Kiel

Datum: 27.01.2017

Kosten:  36.90 € VVK keine AK da ausverkauft

Genre: Neue Deutsche Härte

Besucher: 2.500

Veranstalter: Sparkassen Arena Kiel

Link: http://www.sparkassen-arena-kiel.de/home.html

http://www.stahlzeit.com/

Setlist:

  1. Ramm4
  2. Bückstabü
  3. Du Riechst So Gut
  4. Sehnsucht
  5. Links 2-3-4
  6. Asche Zu Asche
  7. Sonne
  8. Frühling In Paris
  9. Keine Lust
  10. Benzin
  11. Mein Teil
  12. Amerika
  13. Moskau
  14. 5/4
  15. Ich Tu Dir Weh
  16. Ohne Dich
  17. Mein Herz brennt
  18. Spieluhr
  19. Zerstören
  20. Haifisch
  21. Weidmanns Heil
  22. Feuer Frei
  23. Du Hast
  24. Pussy

Zugabe

  1. Rammlied
  2. Ich Will
  3. Engel

Heute Abend spielt die fränkische Band Stahlzeit in der Kieler Sparkassen Arena. Die Multifunktionshalle wurde so verkleinert, dass 2500 Zuschauer einen tollen Blick auf die Bühne haben. Die Ränge sind voll und auch der Innenraum ist vollgepackt mit Menschen. Das nennt man dann wohl ausverkauft. Wie bekannt sein dürfte, zeigen Stahlzeit, nach eigenen Worten, die wohl spektakulärste Rammstein Show. Somit sind Rammstein-Musik und viel Pyrotechnik angesagt. Die Sicherheitsmaßnahmen sind entsprechend groß und auf der Bühne wird alles drei- und vierfach kontrolliert. Der Fotograben wird für drei Songs der knipsenden Zunft freigegeben. Im Anschluss darf aber aus der gesamten Halle weiter fotografiert werden. Wer sind die Stahlzeit Akteure eigentlich? Bisher sind die so ziemlich an uns vorbeigegangen. Es handelt sich hierbei um die Mitglieder der Band Maerzfeld, bei der nur der Schlagzeuger ein anderer ist. Da die Stimme von Frontmann Helfried „Heli“ Reißenweber frappierende Ähnlichkeiten mit der von Till Lindemann aufwies, entschloss man sich zugunsten von Stahlzeit, Maerzfeld erst mal ruhen zu lassen. Vor Kurzem hat sich dieser Zustand geändert und ein neues Maerzfeld Album hat das Licht der Musikwelt erblickt. Somit existieren derzeit beide Bands. Die CD wird auf unserer Seite an anderer Stelle beleuchtet. Heute konzentrieren wir uns auf Stahlzeit.

Was fällt auf? Zunächst einmal, dass es keine Vorband gibt. Schon mal sehr angenehm an dieser Stelle. Bedeutet in der Regel auch längere Spielzeit der Hauptakteure. Des Weiteren scheint das Publikum auch eher der älteren Fraktion anzugehören. Also die jungen Teenies sind deutlich in der Unterzahl. Das ist auch schon mal angenehm. Natürlich sind auch Hard Core Rammstein Fans dabei. Mittig vor der Bühne, in der ersten Reihe, steht ein Haufen lautstarker Wacken und Rammstein Anhänger, so lassen es die Shirts vermuten, die ihrer Vorfreude freien Lauf lassen. Das Konzert beginnt um 20:15 Uhr mit Ramm4, dem derzeit obligatorischen Eröffnungssong und liefert aus vielen, vielen Rammstein Songs Fragmente, die mit dem hämmernden Schlagzeug und wummerndem Bass direkt ins Hirn gepresst werden. Sofort wird der Schwerpunkt auf die Pyrotechnik gesetzt und hier ist ein leichter Unterschied zu Feuerengel, einer weiteren bekannten Rammstein Cover Band, spürbar. Bei Stahlzeit wirkt der Anteil an Feuer, Rauch, Knall und Sprühregen größer und dadurch ist die Illusion, dass es sich um das Original handelt, größer. Das bedeutet nicht, dass die Feuerengel Show qualitativ im Abseits steht. Sie ist ebenfalls toll und wuchtig aber bei Stahlzeit wird noch eine große Schippe draufgelegt und das wirkt spektakulärer.

Über die Auswahl an Songs braucht man hier nicht zu diskutieren. Heute Abend stehen 27 Stücke, der wohl größten Neue Deutschen Härte Vertreter auf der Setlist und das ist schon eine Menge. „Auferstanden aus Ruinen, Glück für Menschen und Maschinen, ja, nein, Rammstein„, das ist ein typisches Beispiel für deren Sound. Teilweise stumpf und maschinell aus den Boxen dröhnend, wird eine fast hypnotische Wirkung erzielt. Zu fast jedem Song geht Headbangen und rhythmisches Stampfen. Ausnahmen sind die eingebetteten ruhigeren Stücke, bei denen der Text oder eben auch mal die Melodie im Vordergrund liegen. Frühling In Paris und Ohne Dich sind da als Paradebeispiel zu nennen. Gerade Letzteres weist eine balladenhafte Spielweise auf, animiert zum Schunkeln und zum Handytaschenlampen zücken. Aber mit Masse sind es die Kracher, wie Asche Zu Asche, Links 2-3-4 oder Feuer Frei, die einen Rammstein Auftritt so hart machen. Und zu all dem kommen dann passend Feuer und Rauch, brennende Mikrofonständer und sonstiges Equipment, wie Feuerbogen, Flammenwerfer oder feuer speiende Gesichtsmasken zum Einsatz.

Tja, was bleibt denn zum Besprechen noch übrig? Über die Qualitäten der einzelnen Songs zu reden macht hier ja wenig Sinn, da diese alle bekannt sind. Das ist auch deutlich an der Textsicherheit der Zuschauer zu spüren und lautstark zu hören. Refrains werden so inbrünstig mitgesungen, dass es deutlich zu hören ist. Vielleicht etwas zu den einzelnen Protagonisten auf der Bühne. Am Bass steht Bora Ökzüz. Das Kapuzenshirt verhüllt oft das Gesicht, aber er hat von links oben alles im Blick und treibt neben dem kräftigen Schlagzeuger Thomas Buchberger den Sound nach vorne. Die beiden Gitarristen Mike und Mathias Sitzmann stehen links und rechts am Bühnenrand und knallen die Riffs in die Menge. Keyboarder Ron Huber wirkt an seinem Instrument wie Flake und wird natürlich das eine oder andere Mal vom Sänger Helfried Reißenweber angegangen. Entweder wird er mit einem Funkenregen, in der Stahlwanne liegend, übergossen, wie im Song  Ich Tu Dir Weh oder bei Mein Teil, stehend im übergroßen Kochbottich, mit dem Flammenwerfer malträtiert. Schade ist, das gerade bei Ich Tu Dir Weh, die Auferstehung im Glitzeranzug fehlt. Das ist immer sehr hübsch anzusehen aber vielleicht auch nur eine Nebensächlichkeit.

Da wären wir dann vielleicht auch bei ein wenig Kritik. Ob es nun an unserem Platz in der ersten Reihe lag oder eventuell doch an der nicht ganz korrekten Weise der Darbietung, so wurde an der einen oder anderen Stelle gesanglich und auch musikalisch etwas schräg gespielt. Durch den direkten Vergleich mit Feuerengel, die erst vor einem knappen Monat in Lübeck spielten, war Sänger Boris hier „originaler“. Nicht, dass die Leistung von Heli Reißenweber schlecht ist, aber doch schon anders. Natürlich ist jeder Künstler, ob Band oder Einzelperson individuell, aber da es ja ein Cover ist, welches sehr dicht am Original sein möchte, geht da der Punkt an Feuerengels Sänger. Nichtsdestotrotz ist das Gesamtevent top und lohnenswert. Da gibt es keine Zweifel. Der Unterhaltungswert ist riesig, Songauswahl gut gewählt (kann man trefflich drüber streiten), Pyro klasse, Location passend, Zuschauer in einem guten „Mood“. Das würde ich mir immer wieder ansehen, und da es der Band auch gefällt, kündigen sie für nächstes Jahr eine Wiederholung an. Also für alle Nordlichter: Markiert euch den 2. Februar 2019 im Kalender und kommt zu Stahlzeit in die Sparkassen Arena nach Kiel. Dieses Jahr sind sie weiter in Deutschland auf Tour und kommen noch mal im August/September zum Werner, Das Rennen Festival nach Schleswig-Holstein.

Gibt’s noch weitere Anmerkungen? Zur Show vielleicht noch, dass die Schlauchbootfahrt über das Publikum ebenfalls im Programm ist. Gitarrist Mike Sitzmann muss dran glauben und lässt sich über die Köpfe tragen. Nach dem Verteilen von Schlüsselanhängern, einem T-Shirt und Maerzfeld-Postkarten wird die Fahrt wieder an der Bühne beendet. Auch der Konfetti sprühende Riesendildo kommt zum Einsatz und entzückt die Damenwelt. Schlagzeuger Thomas Buchberger spielt mit brennenden Sticks und kann auch ganz ohne Hölzer seine Felle bearbeiten. Im Zugabenblock ertönt dann das bekannte Pfeifen, welches Engel und somit das Ende der Show einläutet. Dabei wird Sänger Heli mit umgeschnallten, nicht wirklich brennenden Engelsflügeln im Hintergrund gen Hallendecke transportiert und filmt diesen Ausflug. Das dazugehörige Filmmaterial hänge ich mal mit an. So zeigt der Ausschnitt auch schön, wie die Zuschauer mitgehen. Kurz vor 23.00 Uhr ist dann das Spektakel vorbei und die Halle leert sich schnell. Wie angekündigt, finden sich die Musiker noch am Merchandising Stand ein und erfüllen Autogramm – und Bilderwünsche. Alles in allem eine gelungene Show, die das bietet, was das fast vier Mal so teure Original auch im Programm hat.

Mein Fazit: Klasse Event, Stahlzeit liefern eie supertolle Show ab, sehr dicht am Original aber gesanglich und musikalisch an einigen Stellen mit leichten Schwächen. Das lässt aber den Gesamteindruck nur wenig nach unten abrutschen. Wer die Chance hat, ansehen und abfeiern. Spektakulär die Bühnenshow und auch die Länge der Veranstaltung ist super. Bis auf die kurze Unterbrechung vor der Zugabe sind das zweieinhalb Stunden durchgängige Power. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier nvoll erfüllt.

Die spektakulären Bilder sind wieder mal von Norbert C.

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