Suntrigger – Instant Live (Lockdown Session 2020)

Kann man auch als Best of… verstehen

Artist: Suntrigger

Herkunft: Münster, Deutschland

Album: Instant Live (Lockdown Session 2020)

Spiellänge: 66:42 Minuten

Genre: Post Rock, Instrumental Rock

Release: 30.04.2021

Label: Timezone Records

Link: https://www.facebook.com/suntriggermusic

Bandmitglieder:

Gitarre und Looper – Till Rauterberg
Bassgitarre und Sampler – Oliver Ortlinghaus
Schlagzeug und Sampler – Marcel Bach

Tracklist:

  1. Suntrigger
  2. Liquid Time
  3. Seven Deadly Sins
  4. Crossing The Horizon
  5. Unbreakable
  6. Lost
  7. Radiowaves
  8. The Next World
  9. Suntrigger (Demo Version 2014)
  10. Mojave (Demo Version 2014)
  11. Seven Deadly Sins (Demo Version 2014)

Es ist natürlich immer noch sehr schwierig bzw. unmöglich für Bands, sich zu Proben oder gar zu Aufnahmen neuer Songs zu treffen. Solokünstlerinnen und -künstler, und vielleicht auch noch Duos, sind da wohl besser dran. Aber wahrscheinlich genau aus diesem Grund lese ich in letzter Zeit immer mal wieder die News, dass Band abc ein Re-Release plant, vielleicht noch mit dem einen oder anderen bislang unveröffentlichten Track. So etwas ähnliches wie ein Re-Release gab es jetzt auch von der Band Suntrigger aus Münster. Das Trio hat aber nicht einfach Songs seiner beiden Alben Interstellar und Liquid Time auf eine Compilation gepackt und vielleicht noch besondere Ausführungen produziert. Die drei Männer haben sich im vergangenen Jahr an zwei Tagen im „Suntrigger HQ“, wie sie es selbst nennen, getroffen, und ihre Lieblingssongs der beiden Alben neu eingespielt, und zwar live und ohne Overdubs. Damit wollen sie zumindest ein ganz klein wenig für die Konzertatmosphäre sorgen, die wir alle aktuell so sehr vermissen. Also Kopfhörer auf, Lautstärke hoch, Augen schließen, und wir sind im wahrsten Sinne des Wortes Instant Live.

Wie die Songauswahl für Instant Live – Lockdown Session 2020 zustande gekommen ist, weiß ich nicht, von den acht „Standardtracks“ sind fünf vom Album Interstellar. Inklusive der drei Bonustracks, bei denen es sich um Demoversionen aus dem Jahr 2014 handelt, nutzen Suntrigger die maximale Kapazität einer CD so ziemlich bis zum Äußersten aus und kommen mit den elf Song auf knapp 67 Minuten Spielzeit. Los geht es mit dem Song, der den gleichen Namen trägt, wie die Band, also Suntrigger. Das Intro wurde etwas gekürzt, der Song ist hier ungefähr 30 Sekunden kürzer als auf dem Album Interstellar. Ansonsten höre ich zugegebenermaßen nicht wirklich einen Unterschied zum „Original“. Suntrigger arbeiten zwar mit Loops und Samplern, aber weniger mit irgendwelchen (Gitarren-)Effekten, wie Delay oder Reverb, die ja von vielen anderen Post Rock-Bands gern eingesetzt werden. Außerdem sind die drei ja gestandene Musiker, die die von ihnen selbst geschriebenen Songs natürlich aus dem Effeff kennen und wahrscheinlich auch fehlerfrei spielen, wenn sie gerade geweckt worden sind.

Auch bei den restlichen Songs fehlt mir wahrscheinlich das absolute Gehör, um irgendwelche Unterschiede zu den Versionen zu hören, die sich auf den Alben Interstellar und Liquid Time finden. Vielleicht greift Till mal ein wenig anders in die Saiten, oder Marcel gibt mit seinen Sticks den Einsatz vor. Einzig die Samples erscheinen mir bei dem einen oder anderen Song mal ein wenig leiser, und der Sound insgesamt mag auf den beiden „Original“-Alben etwas mehr Breitwandformat haben. Das wäre dann aber tatsächlich der Charme der Live-Aufnahme. Interessanter wird es bei den drei Demoaufnahmen aus dem Jahr 2014, die die Männer mit auf Instant Live gepackt haben. Sehr cool, hier mal in einer rohen und ungeschliffenen Version zu hören, auf welchem musikalischen Stand die Songs im Jahr 2014 schon waren, die dann im Jahr 2017 auf dem Debütalbum Instellar gelandet sind. Für mich nur schade, dass beim Song Mojave der Übergang zu The Unheard Call In The Desert, und somit auch das ungefähr vier Minuten lange Schlagzeugsolo fehlt, wie es auf Interstellar zu hören ist. 😀

Zu einem meiner Anspieltipps haben die Männer auch einen sehr, sehr coolen 360°-Videoclip produziert, bei dem man die Perspektive selbst bestimmen kann. Es scheint bei den Aufnahmen etwas kälter gewesen zu sein…

Suntrigger – Instant Live (Lockdown Session 2020)
Fazit
Wie schon geschrieben, sind die Unterschiede zwischen den Aufnahmen auf Instant Live und den beiden Ursprungsalben – zumindest für meine Ohren – marginal. Aber da Suntrigger hier einige meiner Lieblingstracks von beiden Alben spielen, betrachte ich es mal als so eine Art "Best of…"-Album. Wer die Münsteraner einfach mal antesten möchte, ist mit diesem Album bestens bedient.

Anspieltipps: Seven Deadly Sins, Unbreakable und Radiowaves
Heike L.
8
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