Artist: Supernova Plasmajets
Herkunft: Mannheim, Deutschland
Album: Supernova Plasmajets
Spiellänge: 46:31 Minuten
Genre: Rock
Release: 24.02.2017
Label: AOR Heaven
Link: http://www.supernovaplasmajets.de
Bandmitglieder:
Gesang – Jennifer Crush
Gitarre und Gesang – Randy Stardust
Gitarre – Manni McFly
Bass – Cliff Bourbon
Schlagzeug – Alexis Rose
Tracklist:
- Leave Forever
- Supernovas Team
- Hold You Close
- Turn Off The Lights
- Will I Ever Know
- Nothing’s Gonna Stop Me Now
- Hangin‘ On My Lips
- Faster
- Fallin‘ Backwards
- Feel Your Fear
- Turn Around
Was haben wir denn hier? Eine neue Band à la Kissin‘ Dynamite, die nervigen Cross-over mit einer Glam-Parodie mischen? Das könnte man glatt denken, wenn man den Namen der Truppe hört, sich das Booklet mit den offensichtlichen Pseudonymen ansieht und auch das Outfit lässt es vermuten. Dem ist aber nicht so. Das Outfit ist Teil der Show und musikalisch kommt satt rockender Hard- bis Alternativ Rock, mit einigen AOR Einflüssen versehener, flotter, unterhaltsamer, moderner Heavy Rock zum Vorschein. Und so müssen bei den Supernova Plasmajets die Vorurteile außer Acht gelassen werden. Nicht immer machen Kleider Leute, sondern in diesen Kleidern steckt oftmals mehr. Seit 2014 haben die vier Jungs um Schlagzeuger Alexis Rose (Guns n’ Roses lässt grüßen) ihre Sängerin Jennifer Crush dabei und seitdem geht die Post ab. Der sich schwer zu merkende Name, (viel üben, dann klappt es) suggeriert einen anderen Musikstil, entpuppt sich aber als nach vorne losgehender Rock. Wer die Plasmajets einmal live gesehen hat, weiß, was ich meine. Spielfreude gepaart mit guten, abwechslungsreichen Songs. Das setzt sich auf der Platte fort bzw. andersrum. Das, was auf der CD vorliegt, wird live sogar noch einen Tick rasanter und vehementer dargeboten.
Bei Leave Forever, dem Opener, wird es noch nicht so deutlich. Das etwas getragenere Stück täuscht über die folgenden schnelleren Rocksongs hinweg. Aber so eine Platte muss ja auch Fahrt aufnehmen. Da geht es nicht gleich von null auf 100 in zwei Sekunden. Bei dem nächsten Stück, Supernova Team, ist das dann anders. Gitarren, die den Song nach vorne treiben, fette Beats, geliefert durch Schlagzeug und Bass und eine Sängerin, die durch die leicht verraucht klingende Stimme diesen Track so klasse macht. Hold You Close, als waschechte Ballade, lässt Jennifers Stimme mal richtig anders schön zur Geltung kommen. Das Piano untermalt die Anfangssequenz und wird dann durch die Instrumentalisten abgelöst. Dieses setzt sich durch das ganze Stück durch. Da wird ordentlich geschmachtet, ohne schmalzig zu klingen und bei Liveauftritten dürfen die Feuerzeuge, besser die Lampen am Handy, leuchten. Turn Off The Lights ist dann wieder schneller und lässt Spielraum für interessante Gitarrenpassagen. Will I Ever Know beginnt mal ganz anders. Fetter Bass von Cliff Bourbon läutet diese Nummer ein. Als der Gesang anfängt, denke ich bei mir, das kommt dir bekannt vor. Höre ich da etwas Fleetwood Mac raus? Der Gedanke verfliegt schnell wieder, aber im Refrain erinnere ich mich erneut daran. Gefällt mir sehr gut.
Nothings Gonna Stop Me Now tönt es nun aus den Lautsprechern. Ist das ein Omen, ein Versprechen? Eigentlich gehört der Song ans Ende, um klarzustellen, nichts hält uns jetzt mehr auf. Durch die elektronischen Spielereien finde ich ihn interessant, aber ansonsten ist er eher mittelmäßig. Der Track besticht nicht so wie das, was vorher abgeliefert wurde. Live kommt der Titel aber sehr gut rüber. Ich hatte bereits die Gelegenheit, mich von der Qualität der Supernova Plasmajets Auftritte zu überzeugen. Weiter geht es mit Hangin‘ On My Lips und Faster. Gerade Letzterer überzeugt mich leider nicht. Da sind einfach zu viele Breaks drin, die den Song nicht wirklich zugänglich machen. Es fehlt etwas an Melodie oder klarerer Linie. Er ist nicht wirklich übel, aber fällt doch etwas ab.
Fallin‘ Backwards wird wieder zu einem nach vorne gehenden Stück. Es ist einfach treibender und zwingender, ähnlich dem zweiten Song auf der Platte. Die beiden Gitarristen dürfen sich hier austoben. Feel Your Fear, vorletzter Song, fängt mit einem schönen Riff an. Er ist etwas anders aufgebaut und macht hier deutlich, dass die Stücke nicht alle nach dem gleichen Muster gestrickt werden. Die Melodie ist gefälliger, auch wenn Jennifers Stimme etwas in den Hintergrund gedrängt zu sein scheint. Turn Around beschließt die CD und ist nochmals ein solides Stück Musik. Er gehört nicht zu den Highlights, aber meckern wäre hier falsch. Im Gegensatz zu den anderen Songs fällt er qualitativ nur leicht ab.