The Browning – Geist

„Der Geist, den ich rief und nicht los werde!“

Artist: The Browning

Herkunft: Kansas City / USA

Album: Geist

Genre: Metalcore, Trancecore, Deathcore, Electronica, Metal

Spiellänge: 44:18 Minuten

Release: 26.10.2018

Label: Spinefarm Records

Link: http://season-of-mist.com/bands/altarage

Bandmitglieder:

Gesang, Elektronische Samples – Jonny McBee
Schlagzeug – Cody Stewart
Gitarre – Brian Moore
Bass – Collin Woroniak

Tracklist:

  1. Sick Minds
  2. Beyond Stone
  3. Final Breath
  4. Ever Lost
  5. Optophobia
  6. Awaken the Omega
  7. Hellblade
  8. Carnage
  9. Geist
  10. Noctis
  11. Amnesia
  12. Skybreaker

Noch mal ein Griff in die Restekiste vom letzten Jahr. Das Cover der CD fällt mir besonders ins Auge. Der Stil des Covers ist mir irgendwie bekannt. Und ja richtig: Das ist die neue Scheibe von The Browning mit dem Titel Geist. Die vorangegangenen Alben der Band habe ich alle zu Hause stehen, also vermute ich mal, dass es für mich lohnenswert sein wird, da einmal rein zu hören.

Erschienen ist Geist, wie das Vorgängeralbum Isolation auch, bei Spinefarm Records als CD. Eine Vinylversion gibt es leider nicht.

Grundsätzlich finde ich es sehr schön von The Browning wieder etwas zu hören, hatten sie doch 2017 regelrecht die Arschkarte gezogen. Ich hatte die Band im Februar 2017 in Koblenz gesehen und war total von ihnen angetan, da sie eine wirklich mächtige Liveperformance boten. Eine Woche später wurde ihnen auf der Tour in Italien ihr Van aufgebrochen und es wurde einfach, was sich darin befand entwendet. Also das komplette Liveequipment, darunter alle Live-Backingtracks inklusive jeglicher Backups. Die Band stand vor dem Nichts.

Als Trancecore Band verlassen sich die Musiker verständlicherweise auf aufwendige Backing-Tracks, die das (Elektro) Grundgerüst des Sounds der Band stellen. Die Band stand praktisch ohne Musik da! Darauf haben The Browning eine GoFundMe-Seite eingerichtet. Diese Kampagne führte dann schließlich dazu, dass die Band weiter machen konnte.

Ende des Jahres 2017 erkrankte dann Frontmann und Sänger Jonny McBee zu allem Überfluss auch noch an einer Gesichtslähmung, die mehrere Monate anhielt. Shit happens!

Trotzdem kam nun Ende 2018 dieses Album mit dem Titel Geist zustande.

Über Geschmack kann man ja bekanntlich streiten! Bei der Musik von The Browning spalten sich auf jeden Fall die Meinungen. Zugegebenermaßen haben The Browning schon eine recht eigenwillige Mischung aus Core, Dance und Elektrobeats. Live und auch auf Platte für mich persönlich schon recht faszinierend.

Auf Geist, welches ihr viertes Album nach Burn This World, Hypernova und Isolation ist, setzen The Browning ihr bisheriges Konzept konsequent fort und pochen dabei auf eine Weiterentwicklung ihrer Musik! Jonny McBee’s Ansatz dabei ist, dass The Browning sich zu einer Industrial-Electronic-Rock-Metal Band entwickeln. Diesen Schritt vollziehen The Browning auf Geist mit dem Einsatz von clean vocals, welches eine Neuerung gegenüber den Vorgängeralben darstellt. Nichtsdestotrotz sind natürlich harsh Voices noch in ausreichender Zahl vorhanden. Mastermind und Sänger Jonny McBee zeichnet sich hier besonders aus.

Insgesamt ist das Album sehr viel experimentierfreudiger als die Vorgängeralben. Beginnt das Album mit Sick Minds noch in der Tradition der Vorgängeralben mit ausschließlich harsh voices, tragen auch gerade die Songs mit den clean vocal parts (Beyond Stone, Final Breath, Skybreaker) einiges zum Gesamtbild des Albums bei. Bei Beyond Stone überraschen weibliche Stimmen und beim Song Carnage gibt es sogar den Einsatz eines Rappers. Diesen Part hat Jonny McBee nicht selbst übernommen, dafür hat er sich den Rapper Jake Hill mit ins Boot geholt.

Wenn auch dieses Mal neue Stilelemente eingesetzt wurden, bleibt das Album trotzdem noch richtig hart. Es ist vlt. einen Ticken melodischer dadurch. Und das muss ja nicht unbedingt schlecht sein.

Fazit: Wer The Browning liebt, wird sie auch mit dem Album Geist weiter lieben. Es gibt einige Neuerungen auf dem Album, wie zum Beispiel der Einsatz von Clean Voices. Dies finde ich sogar äußerst gelungen, das bekommt Jonny McBee richtig gut hin. Klare Kaufempfehlung für alle Fans, die einen abgefahrenen Trance / Deathcore mit viel Einsatz von Electronic mögen. Alle anderen werden sich damit eventuell recht schwertun, obwohl das Album etwas harmonischer ist, wie die Vorgängeralben. Einfach mal reinhören und nicht gleich ablegen. Bei mehrmaligem Hören entdeckt man immer wieder was Neues.

Anspieltipps: Sick Minds, Final Breath, Carnage
Juergen S.
8.4
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