The Committee – Utopian Deception

Kapitel III: Dem Social Engineering wird der Spiegel der Widerlichkeit vorgehalten

Artist: The Committee

Herkunft: International

Album: Utopian Deception

Spiellänge: 45:56 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 29.05.2020

Label: Folter Records

Links: https://www.facebook.com/The-Committee
http://thecommitteeband.weebly.com

Bandmitglieder:

Gesang und Bass-Gitarre – Marc Abre-The Mediator
Schlagzeug – William Auruman-The Charter
Gesang und Gitarre – Aristo Crassade-The Trigger
Gesang und Gitarre – Igor Mortis-The Conspirator
Keyboards – Urok-The Inquisitor

Tracklist:

01. Awakening – Unimaginable
02. Lexi-Con – Radical
03. Infection – Sensible
04. Harrowing The Sane – Popularization
05. Ossification – Law
06. Ashes – Norm

Das internationale Black Metal Projekt The Committee besteht seit 2007 und hat bereits zwei Longplayer auf den Markt gebracht. Die beiden Veröffentlichungen ihrer bisherigen zwei Alben Power Through Unity (2014) und Memorandum Occultus (2017) konnten die internationale Presse und die Fans durchaus überzeugen. Nun steht mit Utopian Deception die dritte Langrille in den Startlöchern, die am 29.05.2020 über Folter Records veröffentlicht wird. Das internationale Quintett präsentiert sechs neue Songs, die es auf insgesamt knappe 46 Minuten bringen.

In den bisherigen Mitteilungen heißt es, und das kann man auch genauso als Einleitung formulieren, The Committee haben seit ihrem Debütalbum einen hervorragenden Status in der Szene. Ihr Stil, kombiniert mit spannenden Geschichten, hat sie in der Black Metal Szene aus der Masse emporgehoben.

Und jetzt im Jahr 2020, mitten in den Zeiten einer weltweiten Pandemie, sind The Committee zurück, um diesem bisher aufgeschlagenen Geschichtsbuch ein weiteres, ein drittes hasserfülltes Kapitel hinzuzufügen. Die Titel auf Utopian Deception beschreiben eine neue Geschichte, die in die Tiefen des menschlichen Geistes führt, in denen Social Engineering herrscht (Das Video zu Ossification – Law veranschaulicht das bestens). The Committee beschreiben das Gesamtwerk als eine Reise, deren Weg geprägt ist von der Doppelmoral, der Manipulation und verdrehten Euphemismen dieser neuen modernen Welt. Bildlich gesprochen, ranken aus den Tiefen die Krakenarme des Bösen und des Elends hervor, um eine neue Welt zu erschaffen. Ein Sperrfeuer, in das die Menschheit gerät und welches nur verbrannte Erde und zerborstene Knochen hinterlässt. The Committee heißen musikalisch und bitterböse schon heute die Zukunft willkommen, die nichts Gutes oder Hoffnungsvolles in sich birgt.

Doch genug dem Vorgeplänkel, tauchen wir zusammen ein, in eine Welt von Hass, Kälte – eben dieser Doppelmoral, dieser angesprochenen Manipulation und verdrehten Euphemismen. Schon beim ersten Durchlauf der Platte fällt mir auf, dass, obwohl die Songs allesamt jenseits der Sechs-Minuten-Grenze liegen, die Titel keineswegs langweilig oder langatmig wirken. Atmosphärisch, hymnenhaft, eingängig und doch auch abwechslungsreich. Ruhige Momente, Raserei, Midtempo/Groove-Parts und dissonante, sowie auch harmonische Melodien wurden wohl dosiert verwendet. Lässt man sich auf das Ganze ein, so ist auch der zweite und dritte Durchlauf interessant und man entdeckt immer wieder etwas Neues für sich und taucht tiefer ein. Ich kann hier kaum auf jeden einzelnen Track eingehen, denn das Album wirkt als Ganzes, es ist in sich geschlossen und funktioniert auch so sehr gut.

Eine sehr gute Songauswahl, die durch starkes Songwriting besticht, eine klare, scharfe Produktion sind die Eckpfeiler, die das dritte The Committee Album Utopian Deception zu einem überzeugenden Werk machen. Das internationale Quintett hat abermals den Fokus darauf gelegt, ein ausgewogenes Album zu erschaffen, das in ein kreiertes Konzept passt und nicht nur eine Mischung einzelner Songs darstellt. Ohne viel „Special-Effects“ funktioniert das bei The Committee bestens.

The Committee – Utopian Deception
Fazit
Namenlos, vermummt - aber dennoch nicht gesichtslos! The Committee zählen zweifelsfrei zu den außergewöhnlichsten Black Metal Bands unserer Zeit (auch schon aufgrund ihrer martialischen Liveshows). Die Truppe begeistert als wahres „Songwriting-Wunder“ zwischen massivem Black Metal und schwerem Doom, wohl durchdachten fiesen Melodien und musikalischen Finessen, auch und gerade auf Utopian Deception, sodass mir einfach nichts anderes übrig bleibt, als hier eine wirklich gute Bewertung abzugeben, stark gemacht!

Anspieltipps: Infection – Sensible und Ashes – Norm / eigentlich alle
David S.
9.1
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