Artist: Tremonti
Herkunft: Orlando, USA
Album: Marching In Time
Spiellänge: 58:53 Minuten
Genre: Alternative Metal, Metal
Release: 24.09.2021
Label: Napalm Records
Link: https://marktremonti.com/
Bandmitglieder:
Gesang. Gitarre – Mark Tremonti
Gitarre, Gesang – Eric Friedman
Bassgitarre – Tanner Keegan
Schlagzeug – Ryan Bennett
Tracklist:
- A World Away
- Now And Forever
- If Not For You
- Thrown Further
- Let That Be Us
- The Last One Of Us
- In One Piece
- Under The Sun
- Not Afraid To Lose
- Bleak
- Would You Kill
- Marching In Time
Das fünfte Studioalbum hat Sänger und Gitarrist Mark Tremonti mit seiner Band Tremonti im letzten Monat veröffentlicht. Das gute Stück wurde in ein dunkles Artwork gehüllt und hört auf den Namen Marching In Time. Satte zwölf Songs bilden den Sockel der Scheibe und kommen auf fast 60 Minuten. Die Thrash und Heavy Metal Einflüsse müssen weiter weichen, lieber dringen sie in modernere Gefilde vor. Alternative Metal Riffs greifen in lockere Modern Metal Moves. Auch wenn hier und da kleine bösartige Attacken warten, ist der Silberling doch recht handzahm. Mit dem Wechsel zu Napalm Records, der bereits beim letzten Output A Dying Machine vollzogen wurde, heißt die Devise der Band ganz klar, dem potenziellen Hörer noch frischer und agiler, harmonisch abgestimmte Melodien um die Nase wehen zu lassen. Wie die kühle Seeluft dieser Herbsttage umgarnt uns das Quartett mit erfrischenden Klangfolgen, die leider des Öfteren zu gradlinig die erwünschten Spannungsbögen schlucken.
Kommen wir direkt zum Opener A World Away, der gar Hardcore Charakter vorweist, dann in ruhigere Metalcore Strukturen fällt, um irgendwo im Klangmuster des Alternativen Metal zu landen. Ihr merkt schon, ganz klar kann man die Männer um den Mastermind nicht kategorisieren. Alleine der erste Streich nimmt unglaublich schwindelige Wendungen, die man erst mal sacken lassen sollte. Die Gitarren von Mark Tremonti und Eric Friedman setzen den Fokus auf hochtrabende Momente. Rasch werden die Taktanschläge geändert, die im Grundsatz innerhalb der Stücke mehr oder wenig identisch bleiben. Bassgeladene Ausbrüche sprengen diese Regel. Als ein gutes Beispiel dafür kann man Now And Forever anführen. Immer wieder bringt Mark selber seine Tremonti Crew in Stellung – sei es gesanglich oder selber wild agierend an seiner Gitarre. If Not For You kann man hingegen als Sinnbild für die Filler-Momente nehmen. Zwei Minuten passiert sehr wenig, bis der Titel anfängt griffiger zu werden und den Groovemodus anzuschalten. Zwar kann man Marching In Time keine Tristesse suggerieren, nur der ganz große Knaller wurde in den ersten gut 15 Minuten noch nicht gezündet. Als Eisbrecher könnte Thrown Further fungieren. Technisch geht es schneller voran, nur bringt Mark mit seinen Vocals einen derartig glatten roten Faden in die Platte, dass man nur schwer die emotionale Kurve zum Pulsieren bringen kann. Zum entspannten durchlaufen lassen, haben einzelne Sequenzen kleine Höhepunkte. Ablenken kann nach einem Durchlauf nicht mehr viel. Lockere Kost ohne einen tonnenschweren Anker bringen The Last One Of Us oder Not Afraid To Lose auf die Rillen. Thematisch geht es weniger entspannt zu. Die Story passt zum düsteren Erscheinungsbild des Covers. Endzeitstimmung im farbenfrohen Melodienmix, der nur selten in den Apokalypsemodus fällt.