Vintersorg – Till Fälls Djell II

“Auch ohne Kenntnisse der schwedischen Sprache sehr hörenswert“

Artist: Vintersorg

Herkunft: Skellefteå, Schweden

Album: Till Fälls Djell II

Spiellänge: 79:17 Minuten

Genre: Epic Metal, Black Metal, Folk Metal

Release: 30.06.2017

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/vintersorganic/

Bandmitglieder:

Gesang, Programming, Bassgitarre – Mr. V
Gitarre – Mattias Marklund

Tracklist:

CD 1:

  1. Jökelväktaren
  2. En Väldig Isvidds Karga Dräkt
  3. Lavin
  4. Fjällets Mäktiga Mur
  5. Obygdens Pionjär
  6. Vinterstorm
  7. Tusenåriga Stråk
  8. Allt Mellan Himmel Och Jord
  9. Vårflod

CD 2:

  1. Tillbaka Till Källorna
  2. Köldens Borg
  3. Portalen
  4. Svart Måne

 

Bereits am 3. April 2015 erschien auf der Facebook-Seite von Vintersorg ein Post, der für helle Aufregung sorgte. Er war sehr kurz, es stand dort nämlich nur „Till fjälls part II“. Einen Tag später gab Mr. V ein Update, wie es um ihn nach seinem Unfall steht, und einen Monat später dann die Ankündigung, wie „Till Fjälls Part II“ geplant ist: „„Till Fjälls Part II“, so it is happening. We’ll do a follow up to the monumental „Till Fjälls (1998)“ and all the songs are written an alot of the material is recorded. But why just do that…we’ll include another disc with the „lost tracks“ before the band Vintersorg became the band Vintersorg. Those songs are from the transition time between Vargatron and Vintersorg. So..an epic digipack with two discs..what about that? .  Nun erschien dieses „epic digipack“ also am 30.06. über Napalm Records.

Wie der Titel Till Fälls Djell II schon sagt, besinnt sich Mr. V in seinen Songs auf das Album Till Fjälls, das im Jahr 1998 erschien und immer noch als eines der wichtigsten im Black/Folk Metal gilt. Aber auch, ohne dass ich dieses 1998er Album kenne, ist Till Fälls Djell II für mich schlicht und ergreifend ein tolles Werk aus der Feder von Mr. V, auch wenn ich kein Wort verstehe. Mich lässt es immer wieder einmal an ein ähnlich grandioses Album denken, nämlich Winter Thrice von Borknagar. Da wie hier kann man einfach nur an weite Landschaften denken, die man auch auf dem Cover von Till Fälls Djell II sieht, kann man die Kälte spüren, die bis auf die Knochen geht und das Atmen schwermacht. Und dann kommt doch immer wieder die Sonne zum Vorschein, hier in Form des wunderbaren Gesangs von Mr. V, und lässt einen das Gesicht gen Himmel recken, um die Wärme spüren zu können. Nur die harschen Growls, die mal im Hintergrund zu hören sind, mal auch in einen Dialog mit dem Klargesang Mr. V’s eintreten zu scheinen, erinnern dann immer wieder an eisige Winde, die einen Anlauf nach dem anderen starten, die Welt in einen unwirtlichen Ort zu verwandeln.

Musikalisch ist der stetige Wechsel zwischen den rasenden Blastbeats des Black Metal, dem geigenunterstützten und überwiegend akustisch gehaltenen Folk Metal und dem breiten Sound des Epic Metal der Beweis, dass diese drei Genres sehr wohl in friedlicher Koexistenz nebeneinander leben und eine sehr fruchtbare Verbindung eingehen können. Nach dem Genuss dieses Albums kann man dann die musikalischen Scheuklappen auch gleich für immer ablegen 🙂

Die vier so genannten „lost tracks“ gehen einen etwas anderen Weg. Hier klingen zwar auch immer wieder mal symphonische Instrumente durch, der Sound ist auch ziemlich breit angelegt, allerdings doch sehr gitarrendominiert. Folk Metal kann man hier auch noch verorten, es geht aber auch mit dem Klargesang von Mr. V und den harschen Growls überwiegend in Richtung (Epic) Black Metal. Eine Ausnahme davon macht dann ausgerechnet der letzte Track, Svart Måne, ein vollkommen akustisch gehaltener Song, der von seinem mehrstimmig gehaltenen Klargesang lebt und die zweite Disc dann sehr ruhig ausklingen lässt.

Zu einem meiner Anspieltipps, nämlich dem ersten Track des Albums, Jökelväktaren, gibt es hier das Audio Video:

Fazit: Zu diesem Album ist schon sehr viel geschrieben worden, ich bin zugegebenermaßen mit meinem Review sehr spät dran. Darum halte ich mein Fazit auch kurz und lege dieses Album schlicht und ergreifend allen ans Herz, die musikalisch nicht auf ein Genre festgelegt sind. Das Kopfkino ist eröffnet!

Anspieltipps: Jökelväktaren, Obygdens Pionjär, Allt Mellan Himmel Och Jord und Portalen
Heike L.
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