Voidfallen – The Atlas Of Spiritual Apokalypse

Finnen berauschen sich an den eigenen Todesmelodien

Artist: Voidfallen

Herkunft: Finnland

Album: The Atlas Of Spiritual Apokalypse

Spiellänge: 41:05 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 08.10.2021

Label: Inverse Production

Link: https://voidfallen.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Tommi Kangaskortet
Gitarre – Henri Vuorenmaa
Gitarre – Aleksi Tossavainen
Bassgitarre – Lauri Myllylä
Schlagzeug – Mika Lumijärvi

Tracklist:

  1. The Atlas Of Spiritual Apocalypse
  2. Remnants Of The Heart
  3. The Hollows
  4. The Daughters
  5. From Souls To Embers
  6. From Embers To Fall
  7. Sui Generis
  8. The Slaves Of The Echo Chambers
  9. Seen Through Ice

Die Finnen von Voidfallen schlossen sich im Jahre 2019 zusammen, um gemeinsam was auf die Beine zu stellen. Die fünf Protagonisten sind auch schon länger dabei und zockten schon bei Bands wie Solamnia, Enthring oder Frosttide. Die Ideen waren vorhanden und 2019 wurde gleich eine EP rausgehauen. 2020 folgten noch zwei Singles, 2021 noch eine Single und irgendwann ist ja Schluss mit lustig und das Debütalbum muss unters Volk gemischt werden. Nun ist es so weit.

Ohne Intro geht es nicht und somit muss The Atlas Of Spiritual Apocalypse das Geschehen in siebzig Sekunden einläuten.

Nach einigen Sekunden Hören des Songs Remnants Of The Heart wird klar, dass es sehr melodisch werden wird. Mit einer feinen Melodie legt man los und wartet im Hintergrund mit orchestralen Klängen auf. Die Drums sind druckvoll, es erklingt ein Flüstergesang und dann nimmt das Rennen seinen Lauf. Die aggressiven Screams erklingen und die melodische Reise geht weiter. Die Verbindung aus Keyboardklängen, knallenden Drums, langen Screams, fetzigen Melodien und orchestralen Hintergrundgeräuschen kommt ganz gut. Die Melodie fruchtet. Der Song zieht sich aber ein wenig. Der Refrainpart hat aber alles, was ein melodischer Part braucht. Sehr eingängig. Der Song ist ganz gut, mehr aber auch nicht, zumindest für meinen Geschmack. Kann man sich aber sehr gut reinziehen.

Bei The Hollows erhöhen sie das Tempo und das gefällt mir natürlich viel besser. Diese Art von melodischem Death Metal mag ich gerne, keine Frage. Die Melodien bleiben hängen. Ein druckvoller Midtempo-Part wird aufgebaut, gefolgt von einem melodischen Moment. Danach wieder das Uptempo. Geballer mit Synthesizerklängen. Ja, das geht gut ins Ohr. Ein Blastbeat in Ehren kann keiner verwehren. Ein gewisser Härtegrad ist vorhanden und sagt mir absolut zu. Ein reiner Instrumental-Part folgt und dann arbeitet man im Midtempo weiter. Der Drummer macht seinen Job wieder hervorragend, da er die einzelnen Riffs unterschiedlich an einigen Stellen betont. Am Ende lässt man die Synthesizer noch langsam ausklingen und gut ist.

The Daughters folgt und nun überschreitet man die Sechs-Minuten-Grenze. Der Song wird mit Synthies erst einmal theatralisch aufgebaut, kommt aber dann mit einem geilen Death Metal Part um die Ecke. Ja, der sitzt. Man holt natürlich eine Melodie heraus und wird schnell, um dann das Tempo zu drosseln. Aber nur kurz, dann gibt man wieder Gummi. So mag ich es. Die Gitarristen spielen sich einen ab und dann wieder ein druckvoller Death Metal Part. Dieser hätte auch gut zu einer Old School Death Metal Band gepasst. Fett. Die Melodien laufen im Hintergrund, nur kurze Synthie-Einsätze und dann wieder Gummi. Die aggressiven Vocals passen total ins Konzept. Nach knappen vier Minuten wird man noch einmal kurz theatralisch, holt aber dann wieder zum Death Metal Schlag aus. Nach fünf Minuten wird es dann ruhig und die Synthies erklingen leise, langsam und sanft. Es wird noch kurz orchestralisch und dann ist der Spaß vorbei. Ja, läuft und irgendwie hat man gar nicht mitbekommen, dass der Song sechs Minuten lang ist.

Zu dem Song The Slaves Of The Echo Chambers lass ich die Band selber mal etwas sagen: „The Slaves Of The Echo Chambers wurde, genau wie Sui Generis, sehr schnell geboren. Die eingängige Melodie des Refrains ist das Erste, was geschrieben wurde und gleichzeitig der Kern des Songs, der Rest des Songs wurde darum herumgebaut. Während des Schreibens des Textes wurde klar, dass der Song, um sein volles Potenzial zu erreichen, einen Gesang benötigt, der sich von dem üblichen Output der Band unterscheidet, zusätzlich zu dem, was die Fans gewohnt sind. Vesa Salovaara von Vorna und Ephemerald wurde als der beste Kandidat für diesen speziellen Song ausgewählt und er nahm die Herausforderung an. Das Endergebnis ist perfekt geworden.“

Mit einigen Schlagzeugwirbeln wird der Song eröffnet, ein feines Riffing erklingt und ein Scream erfolgt. So geht melodischer Death Metal. Der Anfang ist klar geprägt von der schwedischen Szene, keine Frage. Man klingt wie Gates Of Ishtar, In Flames oder Dark Tranquility zu ihren besten Zeiten. Dieses Szenario wird dann verlassen, um einen sehr melodischen Part zu präsentieren und dazu wird dann auch einmal Clean-Gesang verwendet. Nur kurz, danach wird dann wieder ein recht fixer Part zelebriert und man geht wieder in den schwedischen Death Metal Part, um dann den melodischen Part mit cleanem Gesang und auch Frauengesang einzubauen. Das Tempo wird variiert und man lässt ausklingen. So denkt man zumindest. Mit einigen Vorspielern geht es aber weiter und man holt ein fettes Solo heraus, welches mit Synthie-Klängen kombiniert wird. Wieder der cleane Gesangspart und dann Knüppel aus dem Sack. Gefällt mir wirklich gut. In dieser Kombination mag ich auch den cleanen Gesang.

Ich glaube, von diesen Finnen wird man in Zukunft noch so einiges hören, wenn sie so weitermachen. Starkes Debütalbum.

Voidfallen – The Atlas Of Spiritual Apokalypse
Fazit
Es gibt immer mal wieder Bands, die einen überraschen und dazu gehören Voidfallen aus Finnland. Der melodische Death Metal steht auf der Agenda und die Umsetzung ist sehr gelungen. Schnelle, aggressive Parts werden mit Synthies und orchestralen Klängen verbunden, ohne aber weichlich zu klingen. Die screamigen und growligen Parts und die fette Produktion erledigen den Rest. Starkes Debüt.

Anspieltipps: Remnants Of The Heart und The Slaves Of The Echo Chambers
Michael E.
8.3
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