Vrenth – Baptism Death

Ranziger Death Metal der Marke USA

Artist: Vrenth

Herkunft: USA

Album: Baptism Death

Spiellänge: 37:46 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.12.2020

Label: Rotted Life Records

Link: https://www.facebook.com/VrenthBand/

Bandmitglieder:

Gesang – Mike Nelson
Gitarre – Christian LaRocca
Bassgitarre – Steve Shrapnelson
Schlagzeug – Charlie Koryn

Tracklist:

  1. Graveyard Of Lost Souls
  2. In The Wasteland Dwell
  3. Paroxysm Darkness
  4. Rapture Of The Empty Space
  5. Baptism Death
  6. Raging Blood Rivers
  7. Burial Crypt
  8. Flames Of The Seven Jaws (Devouring Funeral Pyre)

Die Amerikaner von Vrenth sind noch recht unbekannt und hauen hier ihr Debüt raus, nachdem man im Vorjahr eine Demo veröffentlichte. Besonders den Drummer Charlie Koryn könnte man kennen, denn er ist noch bei Funebrarum und Voidceremony tätig. Baptism Death wurde mit einem Cover-Artwork von Nev Michael (u. a. für Acid Witch) ausgestattet.

Und los geht die amerikanische Entdeckungsreise mit Graveyard Of Lost Souls. Kleines Intro mit Gitarrenvorspieler und gleich voll auf die zwölf. Ja, sehr geil. Die Gitarren sind schön tief gestimmt, der Sound dreckig und old schoolig. So kann man beginnen. Der ranzige Death Metal nimmt seinen Lauf und überzeugt mit geilem Riffing. Break und sofort das Tempo raus, weiter im aggressiven Midtempo mit Uftataelement und wild durchdrehendem Solo. Schockt wohl. Später geht man nicht nur zum Lachen in den Keller, sondern auch mit dem Tempo und verwendet dazu ein melodisches Lead, um am Ende dann noch einmal den Knüppel aus dem Sack zu holen. Guter Song als Beginn des Albums.

In In The Wasteland Dwell geht man dann eher langsam und besinnlich zu Werke. Ein ganz zäher Brocken, der einem um die Ohren geknallt wird. Das Tempo ist sehr langsam und so doomt man sich durch die Botanik. Aber nur kurz. Nach einigen Gitarrenvorspielern wird dann eben doch gezeigt, dass man es zwar ranzig und dreckig liebt, aber eben auch auf Geballer abfährt. Die Vocals sind wieder tief wie sonst was, mit Hall untersetzt und als Zweitstimme fungiert ein screamiger Gegenspieler. Passt. Der schnelle Part wird mit einem fetten, teilweise melodischen Gitarrenriff vorgetragen, welches mich teilweise an Incantation erinnert. Weiter geht es ins Midtempo. Schön trocken. Dieses wird dann von einem geilen melodischen Part ergänzt, danach geht es wieder in den Ballerpart und das Ende ist nicht nur nah, sondern auch gekommen.

Paroxysm Darkness kann mit geiler Gitarrenarbeit überzeugen. Zu Beginn ein sirenenähnliches Gitarrengefiedel und im Song sehr rhythmische Gitarrenriffs, die vom spielerischen her teilweise an Black Metal erinnern – aber natürlich mit tiefer gestimmten Gitarren vorgetragen werden. Kommt aber definitiv sehr abwechslungsreich daher und wird überwiegend zerballert. Macht irgendwie Laune, vor allem, wenn das Break kommt und die Gitarre vorweg spielt. Und dann ist auch schon aus. Oh, cool.

So arbeitet man sich durch das ganze Album und verbreitet trotz aller Düsterheit und höhlenhafter Klänge echt gute Laune bei mir, da sie sehr überlegt vorgehen und echte Abwechslung mit einbringen, sowohl innerhalb der Songs als auch auf dem ganzen Album verteilt, so wie der Cleanpart z. B. bei Rapture Of The Empty Space, der auf einen Ballerpart folgt und dann in einen geilen Midtempopart wechselt. So kleine Ideen erhalten die Spannung und das Grundgerüst wird nicht erschüttert.

Ich mag diese neue Ausrichtung des Death Metal, da man sich ein wenig vom Technischen entfernt und die Rohheit wieder ein wenig nach vorne holt. Das soll nicht bedeuten, dass die Burschen ihre Instrumente nicht beherrschen, im Gegenteil.
Sicherlich gibt es in diesem Bereich mittlerweile auch eine Menge Bands, vor allem auf dem amerikanischen Sektor macht sich diese Richtung mehr und mehr breit, aber Vrenth schaffen es irgendwie, mich zu packen und mitzunehmen. Die Verwendung von Obertönen, wie man es vom Black Metal kennt, ist eine gute Idee und bringt eine gewisse Würze in die Angelegenheit. Zumal ist das Teil echt heavy, schnell, brutal, dynamisch und teilweise melodisch. Lecker Ding.

Vrenth – Baptism Death
Fazit
In Sachen Death Metal scheint es im Kalenderjahr 2020 kaum ein schlechtes Album zu geben. Auch Vrenth können mich mit ihrem dreckigen und old schooligen Death Metal absolut überzeugen und gefallen mir sogar noch besser als zum Beispiel Tomb Mold. Diese Mischung aus Dunkelheit, geilen Riffs, Tempoverschärfungen, doomigen Klängen, Obertönen, melodischen Parts, Growls, Screams und absolut geiler Drumarbeit hat mich absolut begeistert. Versehen mit einem geradlinigen und ranzigen Sound. Fettes Teil.

Anspieltipps: Graveyard Of Lost Souls und Rapture Of The Empty Space
Michael E.
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