Artist: Waiting For Connection
Herkunft: Karlsruhe, Deutschland
Album: Fragile Constructs (EP)
Spiellänge: 19:24 Minuten
Genre: Metalcore, Deathcore, Djent
Release: 06.06.2021
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/WaitingForConnectionOfficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Alexander Steinam
Gitarre – Valentin Taunfelder
Gitarre – Tamer Yagli
Bassgitarre – Ingo Pfisterer
Schlagzeug/Session Drummer – Johannes Schmidt
Tracklist:
- Commited To The Waves
- System_Overwrite
- Edge Walker
- The Fog Inside
- Bottom Of The Lake
Ich wurde schon oft gefragt, was man tun muss, um bei Time For Metal eine Rezension zu erhalten. In erster Linie muss man einfach nur nett fragen. Frei nach dem Motto von unserem Podcast-Kollegen Murphy Lange „Sei einfach kein Arschloch“ hat sich die Karlsruher Kapelle Waiting For Connection erst einmal via E-Mail bei uns gemeldet und als nach einer Woche kein Feedback kam, wurde einfach nochmals nett nachgefragt. Die freundliche Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, denn heute ist es so weit – die neue bzw. erste EP der Band liegt auf meinem Schreibtisch.
Erst mal muss ich den Hut ziehen vor der professionell gestalteten Pressemappe. Selten bekommen wir ein so schönes und ausführliches Manifest einer Band zu Gesicht. Gleiches wiederholt sich im Design des Coverartworks. So müsste man nicht meinen, dass die Band jung und bisher eher unbekannt ist.
Mit Fragile Constructs will die Metalcore/Deathcore-Combo nun bei uns punkten. Konzeptionell bewegt sich die EP rund um das Thema Wasser und schlägt ganz klar in eine kritisch betrachtete sozial- und sozioökonomische Kerbe. Doch auch wenn die Band in ihrer Pressemappe von „Diversität“ im Genre Metalcore spricht, so werden sicher einige Rezensenten grinsen oder gar mit dem Kopf schütteln müssen. So behauptet das seit ca. zehn Jahren gefühlt jede Band des Genres, um dann leider repetitiven Metalcore auf den Markt zu bringen. Ob es hier anders ist, das werden wir ja in Kürze erfahren.
Eines vorweg – hier ist etwas anders!
Mit Commited To The Waves präsentiert man sich atmosphärisch und für Metalcore recht melodisch. Die Shouts von Alexander Steinam sind nicht überdimensional dynamisch, jedoch auch nicht schlecht. Hier kommt eine klare Progressive-Note mit in den Starttrack. Der klare Gesang ist ebenfalls okay, jedoch auch nicht am oberen Ende. Doch wir haben es hier mit einer Debüt-EP zu tun – also möchte ich fair sein. System_Overwrite, ein sehr grooviger Coretrack lässt einem die Freude, die Herren mal auf einem Gig zu sehen. Bis jetzt noch alles wie immer… denn die Wechsel zwischen klarem Gesang und Shouts/Screams sind ja mehr als genretypisch. Der wirkliche Unterschied – der wirkliche Unique Selling Point – eröffnet sich ab dem Track Edge Walker. Erst elektronisch, melodisch gestartet, wechselt das Songgerüst in einen heiser wirkenden Gesang, um dann eine jazzige-Basspassage einzuleiten. Herrlich – so Genremixe sind nicht nur erfrischend, sondern auch absolut notwendig, um in der Masse an Metalcore-Releases nicht ganz unterzugehen. Nach dem lauten „Wake Up“ bei The Fog Inside geht der Jazz-Core-Mix weiter. Leider ist der klare Gesang nicht immer auf den Punkt und für meinen Geschmack zu hoch. Den Abschluss macht Bottom Of The Lake wieder eher atmosphärisch mit Synthesizer, das Ping-Pong zwischen Post-Hardcore und Metalcore taugt echt gut, um die Thematiken des Konzepts in eine Emotion zu fangen. Dass der Mix was kann, sollte jedem Genrefan ja bekannt sein.