We Are Sentinels – We Are Sentinels

“Metal oder nicht, das ist hier die Frage!“

Artist: We Are Sentinals

Herkunft: USA

Album: We Are Sentinals

Spiellänge: 47:41 Minuten

Genre: Rock, Symphonic Metal

Release: 06.07.2018

Label: SAOL

Produziert: Jacob Hansen

Link: https://www.wearesentinels.com/

Bandmitglieder:

Gesang –  Matt Barlow
Keyboards, Piano, Orchestrierung – Jonah Weingarten

Tracklist:

  1. From My Tower
  2. My Only Sin
  3. Life, Death, Rebirth
  4. Kingdom In Winter
  5. Dreaming In Winter
  6. Battle In Winter
  7. In Memoriam
  8. Sirens Of Odysseus
  9. Miracle
  10. Soul On Fire
  11. Holy Diver

Hier ist das erste Werk des Ausnahmesängers Matt Barlow und des Multiinstrumentalisten Jonah Weingarten. Zunächst sind die Erwartungen hoch gesteckt. Immerhin wurde es als symphonischer Metal angekündigt. Und was ist es nun geworden? Lest selbst.

Es geht los mit dem Song From My Tower. Atmosphärisch, dicht, zunächst spannend geht es los. Leichte Drums und dann der Einsatz der Orchestrierung lassen erst mal eine gute Stimmung aufkommen. Dann setzt der Gesang ein. Die schöne, einfühlsame Stimme passt zum Beginn. Und nun warte ich auf den dazugehörigen durchschlagenden Einsatz der Instrumente. Da warte ich recht lange, nämlich den Rest des Songs. Ich habe ständig das Gefühl, dass der Einsatz unmittelbar bevorsteht. Leider ist dieses Gefühl nach knapp 4,5 Minuten noch immer so. Also ok, warten wir mal den nächsten Track ab. My Only Sin macht da eigentlich weiter, wo es aufgehört hat. Pianointro, Barlows Stimme, die dem Song das Metallische gibt. Aber ansonsten eher sehr ruhig und auf Stimmung abgestimmt. Etwas schneller durch den Einsatz, der über die Keys gespielten Streicher. Aber ist das Metal? Und in diesem Stil geht es weiter. Life, Death, Rebirth und Kingdom In Winter schlagen in die gleiche Kerbe. Ausdruckstarker Gesang, der mit der Melodie und den Arrangements unwillkürlich Szenarien aus Game Of Thrones heraufbeschwört. Auch die Dramaturgie fehlt nicht. Aber das in den Metal Bereich zu platzieren?

Aber das soll wohl auch nicht das Ziel sein. Inspiriert aus der fantastischen Literatur sind auch die nächsten Tracks. Dreaming In Winter, Battle In Winter schließen die drei Winter-Songs ab. Jonah Weingarten versteht es, die Sci Fi- und Fantasy Welt der letzten 30 Jahre zu arrangieren und musikalisch zu verarbeiten. Und über die Qualitäten von Matt Barlow braucht man nicht viel sagen. In diesem Stil geht es weiter. In Memoriam oder die Sirens Of Odysseus sind schöne Songs, die sich aber nahtlos an das, was vorher war, anreihen. Die ab und an eingesetzten Drumcomputer lockern auf, aber die Grundstimmung bleibt erhalten. Für einen Headbanger fehlt hier die Möglichkeit zum Headbangen.

Die letzten drei Songs bieten dann auch keine weiteren Unterschiede, weshalb ich sie an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber mit erwähne. Ein Highlight ist dann noch Holy Diver. Von vielen gecovert und doch nur von Dio so gesungen, dass der Song unvergessen bleibt. Hier nun eine Version, die man so machen kann und dadurch wird es zu dem Gewinner des Albums. Barlow kann das singen und das Arrangement ist gut gemacht. Ein guter Abschluss eines sonst eher mäßigen Albums.

Fazit: Für mich ist das hier kein Metal im herkömmlichen Sinne. Die Stimme allein macht kein Metalalbum aus. Natürlich sind die Spielarten dieser Richtung immens groß geworden, weshalb der Eine oder Andere das in dem Genre verankert sieht. Es ist nicht schlecht, was sie hier abliefern - aber es dürfte im Bereich des herkömmlichen Metal schwierig werden Fuß zu fassen. Deshalb ist meine Wertung auch eher im unteren Bereich angesiedelt.

Anspieltipps: Sirens Of Odysseus, Holy Diver
Kay L.
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