Welive: Deutschlands einziges Konzertfilmfestival veröffentlicht letzten Film

Das Lahrer Online-Festival Welive geht am Sonntag mit der Ausstrahlung der letzten Episode zu Ende. Mit der Hard Rock Band Oil steht dann einer der größten Namen der regionalen Musikszene auf der Bühne im Schlachthof Lahr. Bereits seit Mai liefen die Aufzeichnungen für insgesamt sechs Konzertfilme im Schlachthof Lahr, welche regionale Künstler mit Weltniveau vor zehn Kameras beeindruckend und hochprofessionell in Szene setzen. Vor der letzten Veranstaltung zeigen sich die Veranstalter von der Lahrer Rockwerkstatt und des Punchline Studios zufrieden.

Es war wirklich eine anstrengende Zeit, aber ich habe die Entscheidung für das Festival zu keiner Sekunde bereut”, so Regisseur Maik Styrnol vor der Ausstrahlung des vorerst letzten Filmes. “Jetzt freue ich mich einfach darauf, mit dem gesamten Team nochmal anzustoßen und den letzten Film in kleiner Runde anzusehen.Maik Styrnol hatte in den vergangenen zwölf Wochen gemeinsam mit seinem Bruder Pirmin Styrnol, der Lahrer Rockwerkstatt und dem Schlachthof Jugend & Kultur Lahr eine faszinierende Konzertfilmreihe aus dem Boden gestampft. Im Gegensatz zu den überall angebotenen Live-Streams, entschieden sich die Veranstalter des  WeLive-Online-Festivals dafür, die Konzerte vorab aufzuzeichnen und im Nachgang nochmal durch eine jeweils zweiwöchige Postproduktion zu echten Kunstwerken zu machen. Mit zehn Kameras gefilmt und mit jeweils angepasster Licht- und Bühnenshow. Im Fall der sechsten Episode heißt das: dynamische Lichtregie, brennende Ölfässer und explodierende Pyrotechnik auf der Bühne. Eine Erfahrung, die auch für die meisten Künstler etwas Neues ist. “Es ist einfach ein verrücktes Gefühl, wenn das rote Licht an der Kamera angeht und man weiß: Das sind jetzt Aufnahmen für die Ewigkeit”, gibt Oil-Drummer Marc Vetter zu und Sänger und  Gitarrist Gert Endres grinst: “Da müssen wir uns, glaube ich, noch ein bisschen dran gewöhnen.” Für die WeLive-Filme gingen die Veranstalter von Beginn an ein großes Risiko ein. Die Produktionskosten belaufen sich pro Film auf einen schätzungsweise fünfstelligen Betrag, dennoch bezahlen die Künstler nichts.

Das Festival soll eine Unterstützung für die regionale Kunstszene in Corona-Zeiten sein. Dennoch war von Anfang an klar, dass Rockwerkstatt und Punchline Studio keine günstig produzierten Live-Streams anbieten würden. “Wir wollten einfach zeigen, was möglich ist. Ein Live-Stream kann rein technisch dieses Live-Gefühl gar nicht so gut einfangen, wie das ein Film kann”, weiß Regisseur Pirmin Styrnol.In einem Film können wir über die Schnittfolgen den Drive der Musiker mitgehen, treffen jeden Einsatz genau und können den Filmen auch durch Nachbearbeitung eine weitere künstlerische Note geben”, fügt Maik Styrnol hinzu. In einem Live-Stream sei das nur schwer möglich. Neben der Bildqualität trumpft WeLive mit einem weiteren Pluspunkt auf: Audio Engineer Maik Styrnol kümmerte sich für jeden Film persönlich um den Ton im Punchline Studio in Lahr. Das lohnte sich, die Audioqualität der Welive-Filme ist erstaunlich und viel gelobt – kein Live-Mix eben, sondern ein professionelles Mixing&Mastering. Auch für den Auftritt der Rockband Oil saß Styrnol wieder tagelang im Studio um den richtigen Sound zu finden. “Das knallt richtig”, freut sich der 28-Jährige. Oil verbindet die Elemente von Hard Rock und Heavy Metal und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich Gitarrist Gert Endres und Schlagzeuger Marc Vetter häufig die Gesangsparts teilen. Darin haben die beiden Sänger von Oil Übung – bereits seit den 1980er Jahren stehen sie gemeinsam auf der Bühne. Endres und Vetter waren Mitglieder der bereits legendären Lahrer Bandformation Scaramouche und deren Vorgängerband Acres Wild. Protagonisten des Kino-Dokumentarfilm Heart And Soul, welchen die Styrnol-Brüder derzeit produzieren. “Mit Scaramouche hat Oil aber nicht mehr viel zutun”, erklärt Pirmin Styrnol. Oil sei deutlich direkter, lauter und kompromissloser als der Art-Rock den Scaramouche damals geboten habe. “Ein bisschen Back to the Roots – OIL hat wieder deutlich mehr mit Acres Wild gemeinsam.” Fest steht: Endres’ Gitarre singt noch genauso wie damals. Einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits auf YouTube:

Die letzte Filmpremiere startet am Sonntag, 9. August ab 19 Uhr als Facebook Live auf der Facebook-Seite von Welive. Ab 20:15 Uhr steht der Film in 4K auf YouTube. Unterstützer können den Veranstaltern bei der Finanzierung helfen und so vielleicht sogar für eine Fortsetzung des Welive-Festivals beitragen: “Wir würden jedenfalls sofort weitermachen”, so Rockwerkstatt-Präsident Wolfgang Richter. Unterstützt werden kann unter: www.startnext.com/welive
Ausstrahlung:

Facebook: https://www.facebook.com/WeLiveCoronaConcerts
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCstLyw7-0YWXjwmUICo2-OA

 

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