Artist: Wolfheart
Herkunft: Lahti, Finnland
Album: Skull Soldiers (EP)
Spiellänge: 17:09 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 05.03.2021
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/WolfheartRealm
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Tuomas Saukkonen
Session Gitarre – Vagelis Karzis
Bassgitarre und Backgroundgesang – Lauri Silvonen
Schlagzeug – Joonas Kauppinen
Tracklist:
- Skull Soldiers
- Hereditary
- Aeon Of Cold (Acoustic)
- Reaper (Live)
Irgendwie war es damals ein relativ fließender Übergang, als Tuomas Saukkonen seine Bands Before The Dawn, Black Sun Aeon und Dawn Of Solace auf Eis legte und sich seiner neuen Idee widmete, die zu Wolfheart führte. Seit der Gründung wurden fünf Studioalben veröffentlicht, das letzte, Wolves Of Karelia, erschien im vergangenen Jahr und bewies einmal mehr, welch‘ großartiger Songwriter Tuomas ist und mit welcher Energie und Beharrlichkeit er seinen Weg geht und damit auch andere mitreißt. Jetzt gibt es so eine Art Fortsetzung zu Wolves Of Karelia, denn auch auf der EP Skull Soldiers, die am 05.03. via Napalm Records veröffentlicht wird, geht es um den Winterkrieg, den die finnische Armee im Jahr 1939 gegen die russische führte.
Mit dem Titeltrack der EP, Skull Soldiers, geht es los, und das Kopfkino ist eröffnet. Eisige Temperaturen, tiefer Schnee und eine zahlenmäßig hoffnungslos unterlegene finnische Armee kämpft gegen die aufmarschierenden russischen Soldaten. Den Soundtrack dazu liefern Wolfheart und entfachen hier tatsächlich so etwas wie einen musikalischen Blizzard. Die Gitarrensalven prasseln wie kleine Eiskristalle hernieder, Blastbeats werden zu Schnellfeuergewehren, und wie das tiefe Heulen des orkanartigen Windes erscheinen Tuomas‘ Growls. Mit Hereditary folgt dann auch gleich der zweite Nackenbrecher. Die gegnerischen Lager bekämpfen sich weiter mit unverminderter Härte und Schnelligkeit und trotzen den eisigen Temperaturen. Für mich ist es nahezu unfassbar, was die Instrumentenfraktion, inklusive Tuomas, da abliefert. Mit einem coolen Gitarrensolo wird übergeleitet zu einer ruhigen, akustischen Bridge, aber das ist nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm.
Auf der EP Skull Soldiers finden sich neben zwei neuen Songs auch zwei bereits bekannte Tracks in einer speziellen Version. Mit dem Song Aeon Of Cold startete das Album Shadow World aus dem Jahr 2015 ein. Hier gibt es ihn in einer sehr reduzierten, rein akustischen Version, die nur halb so lang ist wie das Original. Dass man einen derartigen Nackenbrecher überhaupt in ein akustisches Gewand kleiden kann, hätte ich vorher für unmöglich erklärt, aber es funktioniert wunderbar. Den schönen Gesang übernimmt hier mal Bassist Lauri Silvonen, der sehr schön von den akustischen Gitarren eingerahmt wird. Reaper stammt vom Wolves Of Karelia-Album, und den Song gibt es hier in einer Liveversion, die Anfang des Jahres aufgezeichnet wurde. Hier haben Wolfheart, wie sicherlich alle anderen Bands, die Livestreams spielen, schmerzlich das Publikum vor der Bühne vermisst, das sich immer wieder gern anschaut, welche Macht Wolfheart auch live sind.