“Die 90er sind zurück.“
Artist: Mayfair
Herkunft: Frastanz, Österreich
Album: Behind…
Spiellänge: 01:17:08 Stunden
Genre: Progressive Metal
Release: 29.03.2013
Label: Pure Steel Records
Link: http://www.mayfairbrigade.com
Klingt wie: Voivod und Warlord
Bandmitglieder:
Gesang – Mario
Gitarre – Rene
Bass – Hannes
Schlagzeug – Jolly
Tracklist CD1:
- Behind
- Advanced In Years
- Generation Isolated
- Madame Pest
- Schlaflos Müde
- Ecstasy
Tracklist CD2:
- Daily Screams
- Pt. II Long Past And Forgotten…?
- Man Of Sorrows
- Adam
- Dear Julia
- Tears
- Last Spring
- Fegefeuer
- Individual Circus
- Emptiness
- Man Of Sorrows
Die Neunziger sind in vielerlei Hinsicht eine musikalisch unterschätzte Dekade. Denn neben Techno und Boybands sind zu der Zeit auch viele großartige Musik-Phänomene aufgetreten. Im Angesicht der Geburtsstunde von Grunge und Crossover wird häufig das Wiederaufleben von Progressive Metal vergessen. Dennoch legten damals Bands von tool über Blind Guardian bis Porcupine Tree den Grundstein ihrer Karriere.
Zu dieser Bewegung zählen auch Mayfair, die sich 1989 im österreichischen Frastanz formierten. Das Quartett überzeugte damals – nach ihren Demotapes Live For The King und (vor allem) Find My Screams Behind This Gate – mit ihrem Debütalbum Behind. Nachdem die Band dann aber langsam wieder von der Oberfläche verschwand und nach ihrem 98er Release Fastest Trip to Cyber-Town zunächst einmal einen Hiatus bekannt gab, melden sie sich in diesem Jahr voller Tatendrang zurück.
Mit Behind… legten Mayfair Anfang 2012 nicht nur ihr gefeiertes Debüt wieder auf, sondern fügten auch noch ihr zweites Demo bei. Zunächst erschien diese Neuauflage nur auf Vinyl, wurde jetzt aber auch noch mal via Pure Steel auf CD veröffentlicht. Der Sound klingt trotz des Remastering-Prozesses noch typisch für die Neunziger: Drahtige Gitarren, scheppernde Drums (die noch ein wenig den Geist der Achtziger atmen) und Hall- und Delay-Effekte, die mittlerweile schon etwas angestaubt wirken. So wabern die kreischenden Gitarren gerne ineinander und der nicht minder kreischende Gesang mischt sich damit zu einem fluoreszenten Gebräu. Lediglich die beiliegenden Demoaufnahmen klingen eher nach einer Garagen-Band als nach der technisch hochwertig produzierten Band, die sich hier darstellt. Denn die Soundmerkmale sind in keiner Weise als negativ zu verstehen: Die Musik klingt in sich stimmig und würde in einem modernen Gewand wohl eher Fehl am Platz wirken. Das Songwriting ist sehr ausgearbeitet und hohem Maße progressiv. Viele Kleinelemente reihen sich nahtlos aneinander und machen das Hören zu einer Reise für Ohren und Geist. Auch textlich halten sich Mayfair dabei nicht immer an Konventionen. Bunt mischen sie deutsche und englische Verse miteinander und erhöhen so die Komplexität dabei noch ein wenig, ohne dabei das Hörvergnügen zu schmälern.