40 Jahre Grave Digger und Schottland

Ein Gespräch mit Mastermind Chris „Reaper“ Boltendahl

Artist: Chris Boltendahl

Herkunft: Grave Digger, Deutschland

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Label: Napalm Records

Links: https://www.grave-digger-clan.de/
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https://www.twitter.com/GRAVEDIGGERclan

Bandmitglieder:

Gesang – Chris Boltendahl
Gitarre – Axel Ritt
Bassgitarre – Jens Becker
Schlagzeug – Marcus Kniep

Eigentlich sollte zum 40. Dienstjubiläum und dem 20. Studioalbum eine große Sause stattfinden. Aus bekannten Gründen müssen diese Aktivitäten leider verschoben werden. Das Thema Corona klammern wir jedoch aus, da ist aktuell alles gesagt und es gibt keine neuen Erkenntnisse. So sprechen wir über die Anfänge von Chris und Grave Digger, Schottland und Tunes Of War und das neue Werk Fields Of Blood, natürlich via Skype in Corona Zeiten.

Time For Metal / Jürgen:
Hallo Chris,
es ist sehr schön, dass du dir ein wenig Zeit genommen hast. Wichtigste Frage als Erstes: Wie geht es dir und allen anderen bei Grave Digger und euren Familien?

Grave Digger / Chris:
Soweit alle gesund und munter, eigentlich alles super, außer, dass wir nicht live spielen können.

Time For Metal / Jürgen:
Lass uns zunächst mal tief in deine persönliche musikalische Geschichte abtauchen. Mit 18 hast du ja bereits Grave Digger gegründet. Woher kam die musikalische Inspiration?

Grave Digger / Chris:
Ich interessiere mich seit meinem 12. Lebensjahr für Musik. Ich bin mit 12 auf ein Internat gekommen und da gab es eine Internatsband, welche Deep Purple Cover spielte. Von da an wollte ich selber Hard Rock spielen und Rockstar werden. Ich hatte vorher schon Kontakte zur Musik über Suzi Quatro und T.Rex. Aber auf dem Internat ging es dann richtig los mit Deep Purple, Led Zeppelin oder Black Sabbath. Mit 16 Jahren habe ich eine Ausbildung angefangen und jemanden kennengelernt, der Gitarre gespielt hat, und wir haben die Band Destroyer gegründet. Wir haben uns im Haus der Jugend in Gladbeck zu zweit die Ohren weggedröhnt und alles, was wir an Geld hatten, in die Band gesteckt für Verstärker und anderes Equipment.

Photocredit: Grave Digger Chris in jungen Jahren

Ich bin später zu einer Jamsession ins Jugendzentrum Gladbeck und hörte aus einem Proberaum Motörhead. Da bin ich reingegangen und da waren Peter Mason und Lutz Schmelzer. Wir haben gemeinsam ein wenig gejamt und haben dort beschlossen, eine Band zu gründen. Ich habe die Gitarre gegen den Bass gewechselt, da wir als Trio agieren wollten. Der Bandname entstand beim Bier und mit einem Lexikon in der Hand im November 1980.

Time For Metal / Jürgen:
Du bist ja in Gladbeck bei Essen aufgewachsen. Das WDR-Fernsehen bzw. der Radiosender WDR 2 waren in den 70ern und 80ern die Sender, wo es wohl am meisten Rock, Hardrock und Metal zu hören gab. Haben Sendungen wie Diskothek in WDR und die WDR/ARD Rocknacht eine Rolle für dich gespielt?

Grave Digger / Chris:
Ich habe Mel Sandock gehört, so genaue Erinnerungen habe ich da nicht mehr dran (Anm. der Redaktion: das war Discothek in WDR, moderiert von Mel Sandock). Wir haben auf BFBS Sonntagabend immer eine Metalsendung gehört mit Tony Jasper, da gab es die neusten Sachen und es wurde so was wie Tokyo Blade vorgestellt. Das Größte war natürlich, als der Moderator, nachdem die Heavy Metal Breakdown auf dem Markt war, tatsächlich Yesterday und Heavy Metal Breakdown gespielt hat. Wir waren gerade in unserer Stammkneipe und haben uns abgefeiert wie Rob Halford und Co.

Time For Metal / Jürgen:
Warst du mal live bei einer Rocknacht?

Grave Digger / Chris:
Ja klar, bei Spirit, Rory Gallagher oder Mothers Finest. Wir waren Stammgäste in der Grugahalle. Von Gladbeck war das ja nur ein Katzensprung. Die Rocknächte waren absoluter Kult.

Time For Metal / Jürgen:
Ich habe gelesen, das eine Band, die für euch Vorbild war, ebenfalls aus NRW kam. Hast du Accept mal bei einem Gig gesehen oder wie seid ihr auf Udo und Co. gekommen?

Grave Digger / Chris:
Die habe ich in einem Schulzentrum in Essen gesehen. Wolf Hoffmann noch mit richtig langen Haaren und er hat eine Stratocaster verbrannt und das war für uns unfassbar. Es war ein richtig geiles Konzert. Zum Glück ist aus Grave Digger auch eine etwas professionellere Band geworden, wir haben ja mit allen Größen, außer so was wie Led Zeppelin, die Bühnen geteilt. Das waren alles meine Heros. Dio die Hand geschüttelt, nur Rob Halford habe ich noch nicht getroffen. Auf Wacken hätte es dieses Jahr klappen können, aber evtl. wird es ja nächstes Jahr was.

Time For Metal / Jürgen:
Bis zu den ersten Releases hat es ja gedauert (Sampler). In den 80ern haben die Bands ja noch Tapes versendet. Weißt du noch, wann Grave Digger das erste Tape versendet haben und an wen?

Grave Digger / Chris:
Das erste Demo-Tape haben wir Mitte 83 versendet. Da war ich aber eigentlich gar nicht mehr in der Band. Immer der, der in Urlaub gefahren ist, flog aus der Band. Aber nicht, weil er in Urlaub gefahren ist. Die anderen haben ein Konstrukt gebaut, dass man den, der jetzt im Urlaub ist, eigentlich gar nicht benötigt. Ich bin damals nach Spanien und als ich zurückkam, war ich nicht mehr in der Band. In meiner Urlaubszeit haben die anderen aber ein Demo-Tape versendet, wo ich drauf gesungen habe. Das Tape landete bei Noise Records. So hieß es dann „oh, wir haben einen Plattenvertrag, das geht aber nur, wenn du bei uns singst“. So musste der andere Sänger wieder aussteigen und ich bin wieder eingestiegen. Das waren so ca. zwei Monate, wo ich nicht bei Grave Digger war. Im November 83 sind wir dann ins Studio gefahren und haben die beiden Songs für den Rock From Hell Sampler eingespielt.

Time For Metal / Jürgen:
Grave Digger haben ja bereits in den frühen 80ern live gespielt. Kannst du dich noch an das musikalische Programm erinnern? Habt ihr nur Coversongs gespielt?

Grave Digger / Chris:
Nein, wir haben unsere eigenen Sachen gespielt. Wir hatten einiges komponiert zu dem Zeitpunkt. Es gab ja Demos, die hießen Born Again, Ägypten oder Fight To Fight. Die kommen demnächst sogar als CD raus. Bei Vic Records in den Niederlanden sitzt ein Sammler, der die ganzen Demos sammelt und nun auf CD presst. Das wird wohl noch dieses Jahr etwas. Ich selber habe die Demos gar nicht mehr und bin gespannt, was wir damals so verzapft haben. Das waren oft nur Proberaumaufnahmen, aber eine war auch 8-Spur. Der Bassist Will Lackmann hatte eine PA-Anlage, der hatte einfach alles an Equipment. Das war der eigentliche Grund, warum der in der Band gespielt hat, am Bass war er nicht so stark. Ein ziemlich stranger Typ, ist vor ein paar Jahren verstorben. Der Albert Eckhardt und der Willi Lackmann, die auf dem ersten Album spielen, waren von der Band Challenger. Die kamen aus Gelsenkirchen und waren in unseren Augen schon extrem professionell. Die hatten eine Keyboarderin und einen Sänger, der später mit Lions Breed noch Platten gemacht hat. Von Vic Records erscheinen auch noch Demo-Aufnahmen, als Grave Digger kurzzeitig Hawaii hieß, mit Uwe, Rainer Baudzus (Bass) und Peter Breitenbach (Drums). Die Demo hieß Bottles And Four Coconats. Die meisten Songs, die auf der Demo waren, landeten am Ende auf der The Reaper 1993. Das Demo führte dazu, dass wir eine „for promotion only“ CD aufgenommen haben, mit vier Tracks, die ist via Boggi Kopec von Drakkar Promotion bei GUN Records gelandet. Daraus ist am Ende der Deal mit GUN Records entstanden.

Time For Metal / Jürgen:
40 Jahre Musikgeschäft und Grave Digger, wird man da irgendwann müde und denkt ans Aufhören?

Grave Digger / Chris:
Wir sind unfassbar motiviert. Wir arbeiten bereits am nächsten Album. Das Grundkonzept steht schon und nächsten Monat fange ich mit Axel an, an den Songs zu arbeiten. Wir haben letzte Woche ein Statement abgegeben, dass wir keine Band sind, welche Geisterkonzerte spielt, in Autokinos auftritt oder ein Konzert mit Maske und Abstand spielt. Heavy Metal ist für uns Passion. Wir wollen mit den Leuten feiern, gemeinsam singen, dazu gehört eng, warm etc. Das ist die Energie, was ein Konzert ausmacht. Solange das nicht geht, veröffentlichen wir nur noch Platten. Solange Grave Digger nicht live spielen, arbeiten wir an Songs und nehmen die auf. Sollten wir auch nächstes Jahr keine Konzerte spielen können, werden wir im August oder September ein neues Album veröffentlichen.

Time For Metal / Jürgen:
Lass uns zu einer anderen wichtigen Scheibe in deiner Karriere kommen. Tunes Of War erschien 1996. Ich habe gelesen, dass Tomi Göttlich die Idee zu dem Werk von einem Motorradtrip durch Schottland mitbrachte. Wie ist die ganze Idee entstanden?

Grave Digger / Chris:
Also der Tomi hat Geschichte und Englisch auf Lehramt studiert. Er war ein Riesenfan des Motorradfahrens und dadurch auch in Schottland viel unterwegs gewesen. Er kannte sich halt in dem Bereich extrem gut aus und fragte uns nach der Heart Of Darkness, ob wir nicht Lust hätten, zwei Songs über die schottische Geschichte zu machen. Wir haben gesagt, na klar, schlepp mal ran, aber das funktionierte so gut, dass wir uns dazu entschieden, ein ganzes Album über Schottland zu machen. Ich war zu der Zeit noch nie in Schottland und kannte das Ganze nur vom Hörensagen. Selbst den Film Braveheart habe ich erst nach dem Release von Tunes Of War gesehen. Das gesamte Konzept wurde von Tomi erstellt und hat einen historischen Touch – das ist fast wie eine Geschichtsstunde, die Texte sind sehr erzählerisch. Mir gefällt das nach wie vor sehr gut. Wir haben uns über die Jahre dann auch etwas auseinandergelebt und nach der Tunes Of War trennten sich die Wege von Tomi und Grave Digger. Der Dank für das Konzept gebührt auf jeden Fall Tomi.

Time For Metal / Jürgen:
Grave Digger
wurden vom Cavanaugh Clan zu Ehrenmitgliedern ernannt. Kannst du uns kurz schildern, was dort passiert ist? Ich gehe mal davon aus, dass ihr bei dem Clan zu Besuch wart, oder?

Grave Digger / Chris:
Der Clan Of Cavanaugh waren der Vater, zwei Söhne und ein paar weitere Mitglieder. Der Clan Of Cavanaugh sprach uns bei einem Konzert an und erzählte uns, dass die uns gerne aufnehmen würden. Tomi fuhr da total drauf ab, mir waren die Typen eher suspekt. Nichtsdestotrotz haben wir die ein paarmal live eingeladen, wo die Schwertkämpfe vorführten, der nach 20 Sekunden endete, weil einer auf den anderen schlug und der umgehend zusammenbrach. Das war ziemlich lustig. Die haben uns dann mal in deren Wohnung nach Worms eingeladen, das war unglaublich abgefahren. Ich habe noch nie eine derart versiffte Wohnung gesehen. Das war Messi-Style. Wir haben dort gesessen und dachten, wir sind im falschen Film. Anschließend haben wir den Kontakt zu denen abgebrochen. Für die Plattenfirma war das ein gefundenes Fressen. Grave Digger Clanmitglieder, die Story ist extrem aufgebauscht worden, von dem, was erzählt worden ist, entsprechen nur 20 % der Wahrheit.

Time For Metal / Jürgen:
Grave Digger haben ja einige Male in England und Schottland gespielt. Wie sind die schottischen Songs bzw. die Tunes Of War in England angekommen bei Livegigs?

Grave Digger / Chris:
In Schottland haben wir tatsächlich noch nie gespielt. In England geht es um die Songs, nicht um das Konzept. Das kommt genauso gut an, wie in anderen Ländern. Da gibt es keinen Unterschied.

Time For Metal / Jürgen:
Wo wir schon bei Schottland sind. Die neue Scheibe Fields Of Blood ist für mich fast so was wie Tunes Of War 2.0, weit mehr als The Clans Will Rise Again. Kannst du meine Einschätzung teilen?

Grave Digger / Chris:
Das ist bewusst so gemacht. Der Anfang ist The Brave. Mit den ersten Tönen wollen wir die Leute ein wenig aufs Glatteis führen. Das ist schon eine Weiterführung von Tunes Of War. Ich finde, dass wir 24 Jahre später die Stimmung viel besser eingefangen haben. Ich war selbst vor zwei Jahren in Schottland, wo die Idee zum Album geboren wurde. Ich war mit meiner Familie drüben und habe meinem damals 12-jährigen Sohn die ganzen Schlachtfelder und Burgen gezeigt. Für mich war es wie eine Zeitreise. Es gibt ein Foto, wo ich auf dem William Wallace Monument sitze vor 24 Jahren und jetzt in der gleichen Position. Da habe ich gemerkt, dass ich die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt habe. Das ganze Land hat mich noch mal so mitgenommen, da habe ich Axel angerufen und zu ihm gesagt „Alter, da müssen wir noch mal ran“. Axel war hellauf begeistert und wir haben das Ding gemeinsam geschrieben. Ich finde es emotionaler als die Tunes Of War. Meine Geschichte ist mehr die Highlander Geschichte. Ich war in einigen Museen und habe dort einen Museumswärter gesehen, welcher dort saß und schlief. Der sitzt jetzt also dort und schaut die ganze Zeit auf Sachen aus der schottischen Geschichte und ist bestimmt ein altes Clanmitglied. Ich habe ihn dann Edward McLean genannt vom Clan der McLean. In seinen Tagträumen reist er in seine eigene Geschichte. Wir rollen dann die Geschichte auf und er ist selbst auch ein Teil der Geschichte, welche ich aus seiner Rolle heraus emotionaler erzählen kann. Ich kämpfe zum Beispiel an der Seite von William Wallace oder Robert The Bruce. Ich treffe Queen Mary und bin hinterher beim Schlachtfeld von Culloden. Das ist einfach eine andere Sichtweise als bei der Tunes Of War und Clans Will Rise Again, wo Grave Digger eher die mythische Variante abgeleuchtet hatten. Jetzt sind wir einfach auf der emotionalen Seite unterwegs. Es klingt wie eine frische Tunes Of War und 2.0 finde ich persönlich ein schönes Lob.

Time For Metal / Jürgen:
Der eine oder andere Track auf der Scheibe klingt wie der Bruder einer Tunes Of War Nummer. Mein persönlicher Favorit ist Heart Of Scotland. Am Anfang erinnert mich der Song an The Bruce. Wie ist der Song entstanden?

Grave Digger / Chris:
Das ist der legitime Nachfolger von The Bruce. Er klingt aber anders. Er hat viel mehr folkloristische Elemente. Der Mittelteil ist ein wenig Over The Hills And Far Away. Das sind aber Trademarks, mit denen wir aufgewachsen sind. Es kommen Uilleann Pipes zum Einsatz, welche ein irisches Blasinstrument sind, die unser Piper dort spielt. Das passt hervorragend dazu, auch wenn es nicht unbedingt schottisch ist. Der Track hat eine mega Stimmung und war auch geplant für die Live-Setlist und wird dann hoffentlich nächstes Jahr live gespielt. Die Trommler sind Les Tambours Du Bronx, die auch schon mal mit Sepultura gemeinsam spielten, ist eine ganz bekannte Trommlertruppe aus Paris. Die hatten wir auch für die eine oder andere Show geplant dieses Jahr.

Time For Metal / Jürgen:
Die epische Hymne schlechthin dürfte der Titeltrack Fields Of Blood sein. Kannst du uns zu der Geschichte des Tracks ein paar Worte sagen?

Grave Digger / Chris:
Der Albumtitel ist vom Jens, der hat immer gute Ideen für Albumtitel, weit bessere, als ich die habe. Es ist im Endeffekt der letzte Song über Schottland. Wir wollten in einen Song alles reinpacken, was diese drei Alben über Schottland ausmachen. So haben wir am Anfang den folkloristischen Part mit den Dudelsäcken, in der Mitte das typische Grave Digger Riffing, dann haben wir den ¾ Takt und hinten heraus den balladesken Teil, wo ich in die Rolle des William Wallace schlüpfe. Wenn es nach Axel gegangen wäre, wäre das Ding 15 Minuten lang geworden. Er hatte noch irgendwelche 7/8 Takte, die waren aber vom Gesang für mich nicht machbar. Ich finde, als letzter Track der Highland-Trilogie ist der 100 % passend und ein schöner Abschluss der ganzen Sache. Es wird kein Schottland-Album von Grave Digger mehr geben. Wir würden uns nur noch wiederholen und das wollen wir nicht.

Time For Metal / Jürgen:
Dann muss ich natürlich noch nach Noora fragen. Mary Stewart singt nach Doro nun Noora. Wie sind Grave Digger auf Noora gekommen?

Grave Digger / Chris:
Wir mussten uns ja verjüngen ?. Nein, Doro ist Weltklasse und hat vor zehn Jahren wie die Faust aufs Auge gepasst. Ursprünglich wollten wir das Ding mit Alissa von Arch Enemy machen. Die hatte aber dann keine Zeit. Genauso wie der Barbarian. Der sollte eigentlich ein Duett mit Udo Dirkschneider werden. Aber er hat ja seine Trompetengeschichte an Start. Dann haben wir mal geschaut, wen wir nehmen können als Sängerin. Der sinfonische Bereich kam für uns nicht infrage, da hatten wir nicht das Gefühl, dass so eine Stimme passen würde. Dann haben wir überlegt, mit wem wir gemeinsam auf der Bühne standen und welche Songs wir gut finden, wo eine Sängerin unterwegs ist. Da habe ich gesagt „Black Ninja von Battle Beast“. Wir haben uns damit beschäftigt und Noora kontaktiert. Bei der Bang Your Head Weihnachtsshow vor zwei Jahren haben wir Battle Beast getroffen und sie gefragt und sie sagte, sie hätte Bock dazu. Als Battle Beast dann auf Tour waren, haben wir Noora abgeholt und sind ins Studio letztes Jahr im November. Tolle Kooperation. War eigentlich auch geplant, Noora als Gastsängerin für beide Queen Mary Songs auf der Bühne zu haben auf Wacken. Vielleicht klappt es nächstes Jahr.

Time For Metal / Jürgen:
Wir kommen so langsam zum Ende. Vermutlich werden wir Grave Digger die nächsten Monate nicht auf der Bühne erleben können. Was möchtest du deinen Fans und unseren Lesern mit für die nächsten konzertfreien Wochen und Monate mitgeben?

Grave Digger / Chris:
Wir geben euch erst mal musikalisch etwas mit. Ich bearbeite das Teil ja mehr oder weniger seit neun Monaten und beschäftige mich immer noch viel mit der Scheibe. Ich denke, man kann mit der Fields Of Blood erst mal eine Menge Spaß haben. Eins können wir versprechen. Sofern es wieder möglich ist, das zu reproduzieren, wo Heavy Metal herkommt, eine geile Liveparty, dann sind wir wieder mit dabei.

Time For Metal / Jürgen:
Lieber Chris, ich danke dir für deine Zeit und die Informationen. Ich wünsche dir, deiner Familie und allen bei Grave Digger alles Gute und vor allem: bleibt gesund – wir sehen euch bald wieder on Stage!

Grave Digger / Chris:
Das wünsche ich dir auch. Wir freuen uns auf den Moment, wenn wir wieder auf die Bühne dürfen.

Chris und Grave Digger liefern mit dem Interview eine weitere Trilogie ab. Die Trilogie bei Time For Metal. Teil eins und das Review zu Fields Of Blood gibt es hier, Teil zwei mit der Geschichte und der Tunes Of War sind hier zu finden.