“Der Winter naht!“
Artist: Incursed
Herkunft: Bilbao, Spanien
Album: Fimbulwinter
Spiellänge: 55:00 Minuten
Genre: Viking Pagan Metal
Release: 05.11.2012
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/IncursedOfficial
Klingt wie: Finntroll und Equilibrium
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Narot Santos
Gesang und Keyboard – Jon Koldo Tera „Jonkol“
Gitarre – Asier Fernandez
Bassgitarre – Juan Sampedro
Schlagzeug – Asier Amo „Amo“
Tracklist:
- Endless, Restless, Relentless
- Svolder’s Battle
- Ginnungagap
- Jörmungandr
- Feisty Blood
- Homeland
- Nordwaldtaler
- Northern Winds
- Finnish Polkka
- Guardians Of Time
- Erik The Deaf
Wer meint, bereits alles gesehen zu haben, der muss jetzt mal ganz kurz ganz stark sein – es gibt Wikinger in Spanien. Und wer sich jetzt fragt, was Wikinger im nordspanischen Bilbao so alles machen, dem ist zu sagen, dass sie nur Metal spielen wollen und sonst nichts Böses im Sinn haben – oder?
Wer jetzt den Titel des zweiten Albums Fimbulwinter der Band Incursed liest, der wird, vorausgesetzt man hat ein wenig Ahnung von der nordischen Mythologie, feststellen, dass der genannte Fimbulwinter der erste der vier eschetologischen Katastrophen ist, die den Ragnarök (Untergang der Götter) eingeleitet haben. Somit ist schon mal bewiesen, dass der Titel des Albums zur Thematik passt wie die Faust auf’s Auge. Da wir aber nicht hier sind, um festzustellen, dass mir die CD und die Band gefällt, sondern, um zu erfahren, ob das, was die Band produziert hat, mit der Masse an Metalbands des Genres mithalten kann, werde ich mich jetzt mal dem musikalischen Inhalt des Fimbulwinters kümmern.
Den Anfang macht das Intro Endless, Restless, Relentless, welches irgendwie hilflos versucht episch zu klingen. Ein Streicherchor, Flöten und ein Klavier arbeiten Hand in Hand und klingen doch irgendwie so, als hätte man einen Musikstudenten an einen Computer gesetzt und ihm gesagt, er solle mit Magix Music Maker mal ein Intro produzieren (nichts gegen Musikstudenten und nichts gegen Magix Music Maker).
Aber naja, das Album hat ja noch zehn weitere Songs, also kann es ja nur noch besser werden. Beim ersten wirklichen Song Svolder’s Battle bekommt ein Hörer genau das geboten, was er von einer Mischung aus Pagan Metal und Viking Metal zu erwarten hat. Eine dunkle Stimme growlt die Texte in Sprechgesang-ähnlichen Passagen während der klare Gesang die restlichen Teile besingen darf.
Instrumental bedient man sich der Fülle an Instrumenten, die die nordischen Sphären hergeben – so darf man wie im Intro mal ein paar Flöten hören, mal werden Streicher eingespielt und ab und an bekommt mal ein Klavier einen eigenen Part im Fimbulwinter spendiert.
Die beiden Gitarristen Narot Santos und Asier Fernandez versorgen die fünfundfünfzig Minuten lange Platte mit Unmengen an Gitarrensoli, die nicht nur gut klingen, sondern auch dafür sorgen, dass das Gesamtkonzept (abgesehen vom Intro) sehr rund wirkt. Im einen Song denke ich an die alten Songs von Equilibrium, beim nächsten Song ist eine Verwechslung mit Orden Ogans We Are Pirates möglich und dann klingt alles wie ein kleiner Bruder von Korpiklaani und Finntroll zusammen.