“Spagat zwischen Thrash und Stoner“
Artist: Black Wizard
Herkunft: Vancouver, Kanada
Album: Livin‘ Oblivion
Spiellänge: 45:30 Minuten
Genre: Stoner Rock/Metal
Release: 23. Februar 2018
Label: Listenable Records
Link: http://www.blackwizard.org
Produktion: Bully’s Rehersal Studios, Vancouver, Kanada von Michael Kraushaar
Bandmitglieder:
Vocals, Guitars – Adam Grant
Drums – Eugene Parkomenko
Gitarre – Danny Stokes
Bass – Evan Joel
Tracklist:
- Two Of These Nights
- Feast Or Famine
- James Wolfe
- Livin‘ Oblivion
- Cascadia
- Portraits
- Poisoned Again
- Heavy Love
- Eternal Illusion
Livin‘ Oblivion ist das vierte Studio-Album der kanadischen Stoner Rocker Black Wizard. Seit Gründung im Jahre 2008 hat die Band ihren Sound bei jedem Release ein Stück weit verändert. Mal Blues-lastiger, mal eher in Richtung Doom orientiert. Auf dem neusten Werk der Band wird das klassische Stoner-Gerüst um einige Thrash-Elementen erweitert. Der fuzzige, riffige und groovige Gitarren-Sound wird beibehalten, das Tempo von Songs wie Feast Or Famine oder Portraits ist für klassischen Stoner allerdings 4 Gänge zu hoch. In der aktuellen Besetzung ist Livin‘ Oblivion nach New Waste (2016) die zweite Platte von Black Wizardund die Ähnlichkeit zum Vorgänger ist nicht von der Hand zu weisen. Gut möglich also, dass die neu gewonnene Thrashigkeit den neuen Mitgliedern Danny Stokes (Gitarre) und Evan Joel(Bass) zuzuschreiben ist.
Der Opener Two Of These Nightsbaut sich im Gegensatz dazu langsam auf und klingt für dieses Genre erstaunlich modern. Der eingängige Refrain bleibt schon nach wenigen Wiederholungen im Ohr. Melodische Refrains ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album. Das träge James Wolfelebt ebenfalls von einem solchen Chorus und der überragenden Gesangsperformance von Sänger und Gitarrist Adam Grant. Selbiges gilt für den Titel-Track Livin‘ Oblivion. Im Anschluss an diesen folgt mit Cascadia ein ruhiger Song, der zu großen Teilen als Instrumental angelegt ist. Die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, denn der sechste Song Portraits ist wie bereits erwähnt einer der schnelleren Gangart und außerdem einer der stärksten Titel des Albums. Die Gitarrenriffs dieses Tracks sind unglaublich prägnant und das Feeling überragend. Den Abschluss des Albums bilden mit Heavy Love und Eternal Illusion zwei klassische Stoner-Bretter, die den schnelleren Songs leicht entgegensteuern. Leider leidet unter diesem Zwiespalt zwischen langsamen und schnellen Songs auch die Kohärenz der Platte. Für sich genommen sind die meisten Songs sehr solide, das Gesamtwerk allerdings nicht so ganz stimmig.
Ein weiterer Dorn im Ohr ist die gewöhnungsbedürftige Produktion. Viel Reverb auf den Drums, Vocals und sogar auf den Gitarren sorgt dafür, dass das Album hohl und schwach klingt. Zusätzlich sind die beiden Gitarren in vielen Lead-Parts hart links und rechts gepanned und haben einen so ungleichen Sound, dass sich kein zusammenhängendes Klangbild ergibt. Dies wurde dann im Mastering über starke Kompression zu glätten versucht, was einen sehr verzerrten Klang zur Folge hat. Wirklich überzeugend ist klanglich nur der Bass. Stoner-typisch und im Vergleich zu vielen modernen Metal-Produktionen sehr präsent wummert er so vor sich hin und sorgt stellenweise alleine für die Atmosphäre des Albums.