“Das Warten hat sich gelohnt“
Artist: Currents
Herkunft: Conneticut, Vereinigte Staaten
Album: The Place I Feel Safest
Spiellänge: 52:18 Minuten
Genre: Metalcore, Djent
Release: 16.06.2017
Label: Sharptone Records
Link: https://de-de.facebook.com/CurrentsCT/
Produktion: Nicht bekannt
Bandmitglieder:
Gesang – Brian Wille
Gitarre – Chris Wieseman
Gitarre – Ryan Castaldi
Bassgitarre – Dee Cronkite
Schlagzeug – Jeff Brown
Tracklist:
- Apnea
- Tremor
- Night Terrors
- Delusions
- Withered
- Dreamer
- Forget Me
- The Place I Feel Safest
- Silence
- Best Memory
- Another Life
- I’m Not Waiting
- Shattered
Nach der Gründung vor sechs Jahren ist viel passiert – hat man erst noch nach dem richtigen Sound gesucht, 2015 einen Sängerwechsel einstecken müssen und die Fans zwischendurch schon mal mit zwei EP’s versorgt, folgte nun endlich das erste full lenght Album der fünf Amerikaner. Die Platte wirkt wie ein Mix aus Adept und Within The Ruins, dementsprechend ist textlich in etwas über 50 Minuten viel zu sagen, wohingegen auch die musikalische Seite keineswegs zu kurz kommt.
Wer sagt, im Metalcore wäre bereits alles gesagt, wird bereits mit den Opener eines Besseren belehrt – „You’ll never sleep Again“ leitet das Stück ein und haut einem anschließend einen brutalen Riff nach dem anderen um die Ohren. Mit Tremor geht es ohne Kompromisse weiter – Breakdowns trampeln auf einen ein und die immer wieder aufkommenden Djent-Parts wissen in den richtigen Momenten zu überzeugen. Currents decken also ganz gekonnt ziemlich alle Trademarks im Corebereich ab und hegen keine Hemmungen auch mal in melodischen Prog-Gewässern zu fischen, geschweige denn hier und da mit Klargesang um die Ecke zu kommen. Night Terrors, Dreamer oder Forget Me stellen sich diesbezüglich als ein gutes Beispiel da – Sänger Brian Wille scheint ein wirklich guter Griff gewesen zu sein, denn egal ob mit brutalen Growls, typischen Metalcore-Shouts oder emotionalem Klargesang beherrscht Wille die volle Bandbreite.
Bei Songs wie Delusions oder Withered kommen auch die musikalischen Einflüsse ganz offensichtlich zur Geltung. Kann man bei Delusions schon mal das Gefühl haben, dass Joe Cocchi von Within The Ruins mit den Fingern über die Saiten flitzt, könnte man bei Withered meinen, dass Whitechapel den Song mit komponiert haben! Doch das ist natürlich nicht der Fall, es zeigt lediglich, dass Currents wirklich zu wissen scheinen, wie man alle typischen Core Eigenschaften richtig einsetzt und das Ganze trotzdem spannend genug gestaltet, dass einen in der „langen“ Spielzeit die Langeweile nicht überkommt. Um ehrlich zu sein, ist mir bis hier hin kaum aufgefallen, dass bereits über die Hälfte des Albums hinter mir liegt… Auch das Titelstück passt perfekt in das Gesamtgefüge und bleibt durch den melodischen Refrain bereits beim ersten Durchgang im Gehör.
Silence kommt dann wieder eher von der Djent-Seite, musikalisch kann die Komposition voll und ganz überzeugen, jedoch wirkt der Refrain mit der Zeit etwas beschwerlich. Mit Best Memory kommt auch die ruhigere Seite nicht zu kurz und sticht hier und da sogar als technisches Glanzstück heraus… Eine melodische Djent-Ballade sozusagen 😉 Im Großen und Ganzen wurde von meiner Seite auch schon alles gesagt – Currents schaffen es mit einem extrem glattgebügelten Debüt von 0 auf 100 aufzusteigen und könnten locker auf Augenhöhe mit sämtlichen Genrekollegen in den Ring steigen. Jeder Titel weiß auf irgendeine Art zu überzeugen, wodurch Currents auch dem sonst nicht Metalcore-begeisterten Fan ein Abstecher wert sein sollte.