“Todesblei mit Potential“
Artist: Exuviated
Herkunft: Marche-en-Famenne, Belgien
Album: Last Call To The Void
Spiellänge: 43:16 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 20.11.2015
Label: Spinal Records
Link: http://www.exuviated.com
Produktion: Noise Factorx, Wierde von Gérald Jans
Bandmitglieder:
Gesang – Jean-Philippe Sonnet
Gitarre – Renaut Van Oyen
Gitarre – Cédric Grandhenry
Bassgitarre – Léo Ivanciu
Schlagzeug – Grégory Grandhenry
Tracklist:
1. No Faith Remains
2. Secret Passenger
3. The Open Mouth Of Decay
4. Black Empty Faces
5. Ode To The Wind
6. Last Call To The Void
7. Under A Black Veil
8. Trapped By The Light
9. Fallen Angel
10. The Death Will Be Spread
Exuviated sind eine 2008 gegründete Death Metal-Kapelle aus Belgien, deren erster Longplayer Morpheus Orphan in Szenekreisen bereits hoch gelobt wurde. So verwundert es kaum, dass das Quintett anno 2012 unter anderem das Wacken Open Air bespielte und auch schon im Vorprogramm von Six Feet Under und ähnlichen Szenegrößen zu finden war. Nun legen die Belgier mit Last Call To The Void nach und wollen zeigen, dass sie zu Höherem berufen sind.
Diesen Anspruch untermauern die Mannen bereits mit dem Opener No Faith Remains. Der Song knallt brutal und schnörkellos aus den Boxen, was nicht zuletzt den überzeugenden Growls von Jean-Philippe zu verdanken ist, und wartet dennoch mit einer eingängigen Melodieführung auf. Derlei Perlen sind hier kein Einzelfall! Grandios kommt beispielsweise auch Ode To The Wind daher. Die Nummer besticht durch einen genialen Refrain, harte Riffs und ansprechende Rhythmuswechsel, so dass man meinen könnte, hier seien keine Geringeren als Amon Amarth am Werk. Dennoch sind Exuviated weit davon entfernt, den schwedischen Melodic Death zu kopieren. So wildert das teils stampfende The Open Mouth Of Decay unüberhörbar in schwarzmetallischen Gefilden, und beim rasanteren Black Empty Faces ist aufgrund der an Pig Squeals erinnernden Gesangspassagen auch eine gewisse Nähe zum Grindcore vorhanden. Dennoch bleiben Exuviated insgesamt dem Death Metal treu. Der Titeltrack Last Call To The Void zum Beispiel fährt zwar erneut die melodiöse Schiene, entwickelt sich aber nach nahezu filigranem Einsatz zu einem sehr facettenreichen Stück Todesblei. Letzteres gilt auch für Songs wie Under A Black Veil oder Fallen Angel, die mit soliden Double-Bass-Attacken sowie eingängigen Growls aufwarten, ohne dabei die Melodieführung aus den Augen zu verlieren. Und auch das gradlinige, düstere Secret Passenger kommt ohne Genreüberschreitungen aus und besticht – trotz des etwas irritierenden beschaulichen Outros – vor allem dank der stimmlichen Variation des Frontmannes.