“Altbewährtes von der Angstfabrik“
Artist: Fear Factory
Herkunft: Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika
Album: Genexus
Spiellänge: 48:01 Minuten
Genre: Alternative Metal, Industrial Metal
Release: 07.08.2015
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://www.facebook.com/fearfactory und http://fearfactory.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Burton C. Bell
Gitarre und Backgroundgesang – Dino Cazares
Bassgitarre und Backgroundgesang – Tony Campos
Schlagzeug – Mike Heller
Tracklist:
- Autonomous Combat System
- Anodized
- Dielectric
- Soul Hacker
- Protomech
- Genexus
- Church Of Execution
- Regenerate
- Battle For Utopia
- Expiration Date
Tja, was soll man über die Band Fear Factory schreiben? Gegründet im Jahr 1989 unter dem Namen Ulceration, umbenannt in Fear Factory ein Jahr später. Es gab diverse Besetzungswechsel, leichte Anpassungen der Stilrichtung, die Auflösung der Band und deren Wiedergeburt. Und in diesen ganzen Wirrungen und Achterbahnfahrten wurden bislang acht Alben veröffentlicht. Am 07.08. erschien mit Genexus das neunte Album.
Mit dem Uptempo-Kracher Autonomous Combat System geht es los, und man hört eigentlich gleich, dass bei Fear Factory im Grunde alles beim Alten ist. Und warum sollten sie den schon seit Jahren erfolgreich beschrittenen Pfad auch verlassen? Es funktioniert ja mit den pfeilschnellen Gitarrenriffs, den hier und da eingesprengselten Synthie-Elementen und dem schnellen und wie immer sehr präzisen Doublebass-Attacken, die dieses Mal wieder von einem humanen Wesen eingeprügelt wurden. Dazu dann der Gesang von Burton C. Bell, wie immer pendelnd zwischen Shouts und Klargesang, und selbst dabei so unfassbar kühl und unnahbar.
Die beiden Songs Dielectric und Soul Hacker gab es ja vor der Veröffentlichung schon auf die Ohren, wobei der aggressiver gehaltene Soul Hacker eher nicht repräsentativ für das Album ist. Promotech ist dann wieder nach meinem Geschmack, wobei ich mich bei diesen Hochgeschwindigkeitsgranaten immer wieder frage, wie die Instrumentalfraktion dieses wahnwitzige Tempo dauerhaft halten kann.
Bemerkenswert im Titeltrack Genexus finde ich, wie im Refrain sowohl der Gesang von Burton C. Bell als auch die Synthiespuren und die Gitarre komplett parallel und fast gleichberechtigt nebeneinander her laufen.
Nach dem im Refrain leicht Nu Metal-lastigen Church Of Execution leiten Fear Factory mit dem drittletzten Song Regenerate einen leichten Richtungswechsel ein. Hier treten zumindest schon mal die Kälte und das Mechanische zurück, obwohl gerade hier der Synthesizer deutlich in den Vordergrund tritt. Und Regeneration hat ja auch was Positives, das vermittelt der Song durchaus. Battle For Utopia ist am Anfang fast schon symphonisch, das vergisst man aber im weiteren Verlauf sehr schnell. Was dann allerdings mit Expiration Date als letztem Song aus den Boxen kommt, haut mich komplett aus den Socken. So ein wahnsinnig schönes Lied hätte ich von einer Band wie Fear Factory nun überhaupt und gar nicht erwartet. In den Track-by-Track-Commentaries, die man auf spotify hören kann, meint Burton C. Bell allerdings, dass es sich um das ideale Lied als Abschluss eines Fear Factory-Albums handeln würde. Und nicht nur das Modell, um das es auf diesem Album geht, muss einsehen, dass es nicht ewig lebt. Mit der Konstruktion bzw. mit der Geburt ist klar, dass das Leben endlich ist und alles ein „Verfallsdatum“ hat.