Inhuman Condition – Panic Prayer (EP)

Godzilla und die Liebe zum alten amerikanischen Death Metal

Artist: Inhuman Condition

Herkunft: USA

Album: Panic Prayer EP

Spiellänge: 28:59 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 21.06.2023

Label: Listenable Insanity Records

Link: https://inhumancondition.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Jeramie King
Gitarre – Taylor Nordberg
Bassgitarre – Terry Butler

Tracklist:

1. Civilized Holocaust
2. Final Credits
3. Panic Prayer
4. Godzilla (Blue Öyster Cult Cover)
5. The Mold Testament (live)
6. Recycled Hate (live)
7. Euphoriphobia (live)
8. The Neck Step (live)

Die kultigen Massacre wurden ja vor nicht allzu langer Zeit wiederbelebt und Jeramie und Taylor waren ein wesentlicher Bestandteil der neuen Formation. Allerdings gab es wohl einige interne Schwierigkeiten, wahrscheinlich mit Kam Lee, und die beiden mussten die Band verlassen. War nicht so dramatisch, denn das neue Material war ja von ihnen geschrieben und wurde einfach mitgenommen. Und nun? Neue Band? Klar! Also holte man sich Terry Butler ins Boot, die Legende am Bass und gründete Inhuman Condition. Ein großer Wink mit dem Zaunpfahl, denn die EP aus dem Jahre 1992 von Massacre trug diesen Namen. Sei es drum. Mit dem neuen Material schrieb man das Album Rat God und landete damit einen Volltreffer. Man ließ das Album Fearsick folgen und haut uns jetzt eine weitere EP um die Ohren.

Drei neue Songs, eine Coverversion und vier Livetracks befinden sich auf dieser EP.

Civilized Holocaust klingt eben so, wie alter amerikanischer Death Metal klingen muss, da gibt es keine zwei Meinungen. Die sägenden Riffs bohren sich ins Ohr und im Midtempo galoppiert man sich durch das Universum. Der alte Mann vor der Anlage bewegt seinen Kopf rauf und runter. Das Tempo wird hier und da angezogen und das Riffing ist natürlich gekonnt. Ein guter Rhythmus mit einem guten Flow. Natürlich machen die Burschen alles richtig. Das Tempo wird dann ganz herausgenommen. Kleine Drumeinlagen und langsam geht es weiter. Der Song wird wieder aufgebaut, besonders das Riffing agiert abwechslungsreich. Ist eben alte Schule. Viel Neues kann man hier nicht erwarten, ist klar, aber handwerklich gut gemachter Death Metal, der wohl Laune macht, aber eben auch nicht mehr. Vielleicht erwartet man auch zu viel, ich weiß es nicht.

Final Credits setzt da natürlich nahtlos an. Dieser schon beinahe epische Part mit verspielter Gitarre schockt und bereitet den Tempowechsel vor. Dieser hält kurz an. Danach groovt man wieder im Midempo. Ja, das schockt. Die Drums geben nun ein wenig mehr Tempo und man wiederholt diesen epischen Part. Die Vocals sind harsch und schön aggressiv, der Sound drückend. Dann einige Vorspieler und ab in einen schnellen Uftata-Part mit anschließendem Solo. Ja, das finde ich geil. Fettes Teil, schockt und am Ende groovt man sich noch einmal durch den Song. Ja, klingt absolut interessant und kann mich mitnehmen auf die old schoolige Reise.

Panic Prayer ist der letzte neue Song und, wer hätte es erwartet, man holt nicht auf einmal den Knüppel aus dem Sack. Der Anfang drückt ordentlich im erhöhten Midtempo und der Dampf qualmt ordentlich durch die Decke. Danach beruft man sich auf das rifftechnische Können und groovt langsam durch die amerikanische Landschaft. Der tiefe Gesang wird mit einer Art Flüstergesang kombiniert. Richtig schnell wird man nicht, aber Jeramie weiß, wie man einen headbangerfreundlichen Rhythmus erstellt. Ein wildes Solo darf nicht fehlen und die Reise geht weiter. Alles im Namen der alten Schule. Sehr solide und gut, mehr aber nicht.

Am Ende folgen noch vier Livesongs, welche die Stimmung der Band gut einfangen und eine Nähe zu den Fans deutlich hörbar machen. Die Qualität lässt natürlich ein wenig zu wünschen übrig. Der Gesang ist viel zu laut, aber man hat wirklich ein Gefühl, dass man live ist. Ich bin aber kein Fan von Livemitschnitten. Für Fans sicherlich erstrebenswert, denn die Songs The Mold Testament, Recycled Hate, Euphoriphobia und The Neck Step sind geile Kaliber, keine Frage.

Vorher gibt es aber noch das absolute Highlight des Albums. Letztes Jahr haben die Burschen ja schon eine EP mit Coversongs herausgebracht und auch auf dieser EP lassen sie sich nicht lumpen. Zugegeben, das Original kannte ich nicht und musste ich mir erst einmal anhören, aber wie Inhuman Condition es geschafft haben, aus dem Song Godzilla von Blue Öyster Cult einen Death Metal Song zu machen und ihren eigenen Stempel aufzusetzen, ist schon erste Klasse. Dieser langsame Rhythmus, die quietschende Gitarre und der betonende Gesang. Herrlich. Dann erhöht man das Tempo, liefert ein geiles Solo ab, groovt und gibt wieder Gummi. So geht es hin und her.“Go, Go, Godzilla, yeah! „

Inhuman Condition – Panic Prayer (EP)
Fazit
Die drei Vorzeige-Deather von Inhuman Condition hauen eine neue EP auf den Markt. Drei gute, solide, neue Old School Death Metal Songs erwarten euch, vier Livesongs und ein megageiles Cover namens Godzilla von Blue Öyster Cult. Dieses alleine ist es schon wert, sich diese EP zuzulegen. Gutes Warm-up für das dritte Album.

Anspieltipps: Final Credits und Godzilla
Michael E.
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