Lyra’s Legacy – Prisoner

“Bereit zum Aufstieg in die erste Liga“

Artist: Lyra’s Legacy

Herkunft: Bochum, Deutschland

Album: Prisoner

Spiellänge: 48:48 Minuten

Genre: Power Metal, Melodic Metal

Release: 19.01.2018

Label: Roll The Bones Records

Link: https://www.facebook.com/lyraslegacyofficial

Produktion: Bazement-Studio

Bandmitglieder:

Gesang – Christian Casaccia
Gitarre – Andreas Denz
Bassgitarre – Tobias Breuer
Keyboard – Romuald Tichawski
Schlagzeug – Fabius Farkas

Tracklist:

  1. The Arrival
  2. Reign Of Greed
  3. Utopia
  4. Hero Of The Night
  5. Prisoner
  6. Since You Left Me
  7. Dust In The Wind
  8. Mirror Of My Life
  9. The Unknown Gate
  10. Misguided
  11. Breath Of A Winter Night

 

Manche Dinge dauern tatsächlich etwas länger. Bereits im Jahr 2008 wurde die Band Lyra’s Legacy gegründet, aber die erste Demo-EP erschien erst sechs Jahre später. Und weitere vier Jahre später erscheint nun am 19.01. über Roll The Bones Records das Debütalbum Prisoner. Man kann den Männern allerdings nicht vorwerfen, nicht in die Pötte gekommen zu sein, denn während sehr vieler Live-Auftritte, bei denen ich auch schon dabei sein durfte, haben sie bewiesen, dass sie nicht nur auf einem gut abgemischten und gemasterten Tonträger richtig gut klingen.

Auf einem guten Power Metal- bzw. Melodic Metal-Album gehört es wohl dazu: das Intro. Hier trägt es den Titel The Arrival und kommt sehr symphonisch mit großem Orchester und großem Chor daher. Bei dem Songtitel könnte man natürlich an alle möglichen Ankünfte denken: ein Entdecker betritt Neuland, Aliens landen auf der Erde… Aber keinen Gedanken verschwenden, mit Reign Of Greed zeigen Lyra’s Legacy, wie sie sich die nächsten ungefähr 45 Minuten so vorstellen. Ein Midtempo-Track, der im Chorus noch was zulegt und alles auffährt, was man mit fünf Mann so liefern kann und was man im melodischen Power Metal erwarten darf. Dabei darf sich Andreas mit seiner Gitarre genau so mit Soli präsentieren, wie Romuald am Keyboard. Hier liefern die beiden sich sogar ein Duell, das aber wohl unentschieden ausgeht, oder ist es eher ein Zwiegespräch? 😀  Für das ab und zu mal automatisch einsetzende Kopfnicken sorgen Tobias am Bass und Fabius an den Drums. Mit Christian, der eine tolle Leistung am Mikrofon abliefert, ist das Quintett komplett. Und das zieht dieses Erfolgsrezept auch weiter durch, ohne, dass es langweilig wird.

Weiter geht es also mit gepflegten Midtempo-Tracks, die immer wieder mit Tempo- und Rhythmuswechseln aufwarten. Ein wenig düsterer klingt dabei Prisoner, und mit Dust In The Wind – wo ich erst einmal an den gleichnamigen Song von Kansas denken musste – gibt es auch die wohl unausweichliche Ballade, die hier mal überwiegend akustisch gehalten ist. Den vollkommenen Kontrast gibt es gleich mit dem folgenden Mirror Of My Life, der tatsächlich streckenweise ordentlich Tempo aufnimmt. Mit dem abschließenden Breath Of A Winter Night führen Lyra’s Legacy den Hörer dann noch ein wenig in die Irre, könnte man doch zunächst mal denken, es kommt eine weitere Ballade. Aber wir wollen es ja nicht übertreiben! 😀 So gibt es also auch hier noch einmal Tempo mit feinen Riffs, schönen Keyboardmelodien, all das wunderbar begleitet von der Rhythmusfraktion und als Topping der tolle Gesang von Christian. Herz, was willst Du mehr?

Zum Titeltrack Prisoner gibt es hier das Video:

Fazit: Ob man Lyra's Legacy überhaupt noch als Underground-Band bezeichnen kann, wage ich fast schon zu bezweifeln. Zumindest würden sie da doch schon ein ganzes Stück rausragen. Da ich mich aber fast nur und am allerliebsten genau im Underground rumtreibe, habe ich sie bislang eher in kleineren locations live erleben dürfen, und da konnten sie mich immer voll überzeugen. Jetzt gibt es also zumindest die akustische Vollbedienung auch für zu Hause, und Fans von melodischem Power Metal sollten den Bochumern durchaus mehr als nur ein Ohr gönnen.

Anspieltipps: Prisoner, Since You Left Me, Mirror Of My Life und Breath Of A Winter Night
Heike L.
8.5
Leser Bewertung3 Bewertungen
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