Reverse – Deadlocked (EP)

Abgehen und Spaß haben!

Artist: Reverse

Herkunft: Dorsten, Deutschland

Album: Deadlocked

Spiellänge: 30:12 Minuten

Genre: Grunge, Punk

Release: 12.12.2020

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/ReverseOfficalSite

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Chris
Gitarre – Arno
Bassgitarre – Daniel
Schlagzeug – Micha

Tracklist:

  1. Bored
  2. Omen
  3. Goodbye
  4. Bitter Sweet
  5. At The Edge Of The World
  6. Suicidal Happiness
  7. Distress & Control
  8. Haunted Heart
  9. Harley’s Smile
  10. Fake

Nachdem ich Reverse schon zweimal live erleben durfte, wurde es wohl tatsächlich mal Zeit für ein Review. Da passt es ja sehr gut, dass die Jungs im Dezember letzten Jahres ihre EP Deadlocked veröffentlicht haben. Nun könnte man sich fragen, wie es denn kommt, dass insgesamt zehn Songs auf einer EP versammelt sind. Von diesen zehn Songs sind die ersten sechs neue Tracks. Die letzten vier sind Songs, die bereits im Jahr 2017 aufgenommen wurden, jetzt aber noch einmal neu eingesungen und gemixt wurden. Da Reverse, wie so viele andere Bands auch, die Veröffentlichung nicht mit einer ordentlichen Releaseshow feiern konnten, haben sie sich dazu entschlossen, stattdessen vier „Bonustracks“ auf die EP zu packen, um den Fans wenigstens in dieser Form so etwas wie einen Mehrwert zu bieten. Sehr coole Aktion, Daumen hoch dafür!

Neulinge sind Reverse beileibe nicht. Bereits im Jahr 2004 wurde die Band gegründet, und man sammelte ordentlich Live-Erfahrung in den Clubs und Jugendzentren des Ruhrgebiets. Von 2008 bis 2013 lag die Band allerdings auf Eis, der Resetknopf wurde dann im Jahr 2014 gedrückt. Deadlocked ist auch nicht die einzige Veröffentlichung aus 2020, bereits im März erschien Sonics. Auch dieser Release konnte leider nicht gebührend gefeiert werden, aber so gibt es dann halt irgendwann eine Doppel-Releaseshow. 🙂

Wenn eine EP bei zehn Songs eine Spiellänge von knapp über 30 Minuten hat, braucht man kein Rechenkünstler zu sein, um auf die durchschnittliche Länge der einzelnen Songs zu kommen. Die ersten drei sind sogar noch nicht einmal drei Minuten lang, aber in den Öffentlich-Rechtlichen Radiostationen werden sie wahrscheinlich trotzdem eher nicht gespielt. Aber solche Songs sind sowieso besser, wenn man live ordentlich dazu abgehen kann. So legen denn auch Reverse all ihre Erfahrung und die nach wie vor vorhandene Spielfreude in die Waagschale und eröffnen Deadlocked mit einer ordentlichen Packung Grunge. Ich muss gestehen, dass die einzige Band, die ich in diesem Genre kenne, Nirvana ist. Und an die kann man auch durchaus bei Bored oder Omen denken. Chris raspelt sich durch die Songs, klingt manchmal lässig, fast schon gelangweilt, kann dann aber auch aufbrausen und die Refrains in die Welt hinausschreien. Neben Grunge fahren Reverse auch gern mal auf der Punk-Schiene, in die Richtung gehen Songs wie Goodbye, At The Edge Of The World oder Distress & Control (was ja schon einer der „alten“ Songs ist). Tempo rausnehmen können die Jungs auch, Bitter Sweet verlangt schon rein vom Titel her mal ein etwas gemäßigteres Tempo. Aber auch Harley’s Smile bringt mal was Ruhe in die vor der Bühne tobende Meute. Einen coolen Mix aus verhaltenen Strophen und punkigem Refrain bietet Suicidal Happiness.

So darf man sich also bei diesen sehr schnell auf den Punkt kommenden Songs tatsächlich drauf freuen, dass die nächste Party bald wieder starten kann und man nach einer Show von Reverse verschwitzt, aber glücklich nach Hause geht.

Reverse – Deadlocked (EP)
Fazit
Das erste Mal habe ich Reverse im Sommer bei einem kleinen Open Air Festival erlebt und musste mich mit meiner Kamera vor dem überall umherspritzenden Bier in Sicherheit bringen, denn da sind die Leute richtig abgegangen. Und genau dafür machen Reverse das Ganze sicherlich. Abgehen und Spaß haben, es kann so einfach sein.

Anspieltipps: Bored, Suicidal Happiness und Harley's Smile
Heike L.
7
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