RPWL – Tales From The Outer Space

“RPWLs Ausflug ins Outer Space ist erfolgreich!“

Artist: RPWL

Herkunft: Freising, Deutschland

Album: Tales From Outer Space

Spiellänge: 49:58 Minuten

Genre: New Artrock, Progressive Rock, Rock

Release: 22.03.2019

Label: Gentle Art Of Music

Link: https://www.rpwl.net

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboards – Yogi Lang
Gitarre, Gesang – Kalle Wallner
Keyboards – Markus Jehle
Schlagzeug – Marc Turiaux
Bass – u.a. Guy Pratt

Tracklist:

  1. A New World
  2. Welcome To The Freak Show
  3. Light Of The World
  4. Not Our Place To Be
  5. What I Really Need
  6. Give Birth To The Sun
  7. Far Away From Home

RPWL tauchen ab in die Welten der Außerirdischen. Nach acht Studio- und sechs Livealben landet Tales From The Outer Space am 22.03.2019 in den Läden. Auf der neunten regulären Scheibe wird sich der Science-Fiction verschrieben. Dabei handelt es sich nicht um ein Konzeptalbum, sondern um eine Aneinanderreihung von sieben Tracks, die alle kleine Geschichten erzählen. So erfahren die Außerirdischen im ersten Song, A New World, durch Handauflegen, wie viel Leid und Schlimmes es auf der Welt gibt. Durch die Thematik können die vier Musiker auch musikalisch ungewöhnliche Wege gehen. Mit vielen unterschiedlichen Stilmitteln und Sounds wird experimentiert, auch wenn noch immer die Nähe zu Pink Floyd nicht von der Hand zu weisen ist. Ist das schlimm? Nein. Das ist es, was diese Band so bekannt gemacht hat und ihre Interpretationen sind einfach nur genial. Dass dann die eigenen Songs stilistisch in diese Richtung gehen, ist nicht verwunderlich. Nun aber zum neuesten Werk.

A New World beginnt mit einem leichten, spacigen Intro und lässt einen sofort an feinsten Space Rock denken. Das ändert sich erst, als der Gesang von Yogi Lang einsetzt. Seine Stimme ist ähnlich sanft wie die Gilmours, hat aber ihre eigene Stimmfarbe, die sich in dem Song super macht. Die leicht melancholisch angehauchten Passagen klingen einfach klasse. Im Mittelteil wird nochmals eine SciFi-Sequenz eingefügt, die das Gesamtthema widerspiegelt. Auch Kalle Wallner lässt schon mal seine Künste aufblitzen. Auch sein Spiel erinnert bisweilen an die Gilmourschen Ergüsse, ohne zu kopieren. Das ist eine gute Einstimmung auf die folgenden Tracks. Welcome To The Freak Show heißt der nächste Song. Es geht in ähnliche Manier weiter. Getragener Gesang, proggige Passagen, harmonischer, mehrstimmiger Gesang. Die Halbtöne lassen das Stück melancholisch erscheinen. An einigen Stellen erinnert der Gesang an Eloys Frank Bornemann. Song drei schlägt mit guten zehn Minuten zu Buche. Bei Light Of The World unterstützt Markus Jehle durch sein Keyboardspiel Yogi Langs Künste und auch Kalle Wallner kommt direkt zum Einsatz. Schöne Melodie, die die Lead Gitarre aufgreift und gekonnt umsetzt. Die verhalten spielende Rhythmusfraktion um Marc Turiaux gibt dem Song Halt, ohne aufdringlich zu sein. Der Spannungsbogen entlädt sich, wie in bester Comfortably Numb Manier, in einem fast schon symphonischen Ende. Dürfte live sehr gut ankommen, wenn das Gitarrensolo dominiert.

Nächster Song ist Not Our Place To Be. Scheinbar gefällt es den Außerirdischen nicht mehr und hier wird beschlossen, den Planeten wieder zu verlassen. Etwas rockiger kommt der Track daher. Das besondere, hier hat Guy Pratt, ehemaliger Pink Floyd Bassist die vier Saiten gezupft. Härtere Riffs, ohne wirklich heavy zu sein, zeigen eine etwas andere Seite. Gefällt mir nicht ganz so gut, denn es ist stilistisch ein kleiner Break in den bisher so harmonischen Klängen. Mit What I Really Need wird das wieder gerade gerückt. Die fast schon beschwingte Weise erzeugt eine äußerst positive Grundstimmung. Das ist ein typischer RPWL Song, der eingängig daherkommt und die Facetten dieser Band widerspiegelt. Kalle, mal wieder in Bestform, tut sein Übriges.

Vorletzter Titel ist Give Birth To The Sun, der sehr keyboardlastig anfängt und dadurch den Gesang von Yogi Lang geschickt trägt. Drummer Marc Turiaux wird hier an einigen Stellen mal etwas in den Vordergrund gerückt, während die Klangteppiche der beiden Tastenkünstler durch den Äther flirren. Kalle Wallner greift ein und stellt das Gitarrenspiel über die Klangkaskaden. Sehr schöner Titel, der jedem, der Marillion oder natürlich die Floydsche Musik mag, gefallen dürfte. Mit Far Away From Here endet der Ausflug in die kosmischen Sphären. Mit etwas über vier Minuten der kürzeste Song. Klavier, sanfte Stimme, schöne Melodie, noch mal ein klasse Gitarrenpart und dann ist der Ausflug in die Weiten des Alls auch schon zu Ende. Schade. Aber die Freude auf RPWL live ist dadurch mal wieder geweckt.

Zur Einstimmung gibt´s mal das offizielle Video

Hier die deutschen Tourdaten für euch.

08.04.2019 Bremen, Meisenfrei
09.04.2019 Hamburg, Logo
14.04.2019 Reichenbach, Artrock Festival
16.04.2019 Berlin, Maschinenhaus
18.04.2019, Isernhagen, Blues Garage
23.04.2019 Stuttgart, clubCann
24.04.2019 Rheine, Hypothalamus
25.04. 2019 Oberhausen, Zentrum Altenberg
26.04.2019 Aschaffenburg, Colos-Saal
27.04.2019 Freising, Lindenkeller

Fazit: Gelungenes Album der Freisinger RPWL. Die haben ihren Stellenwert in der progressiven Szene mehr als nur verdient. Kein reines Gefrickel, sondern ein durchdachtes, harmonisches Werk, das es verdient hätte, erfolgreich zu sein. Freunde von RPWL, Blind Ego oder ähnlich gelagerten Bands dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Mein einziger Wermutstropfen ist Not Our Place To Be, der aber dem Gesamtwerk kaum einen Abbruch beschert.

Anspieltipps: Light OF The World, Give Birth To The Sun
Kay L.
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