Solstice – Casting The Die

Das Florida Death/Thrash Monster erhebt sich und verdunkelt die Sonne Miamis

Artist: Solstice

Herkunft: USA

Album: Casting The Die

Spiellänge: 41:43 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Release: 23.04.2021

Label: Emanzipation Records

Link: https://www.facebook.com/Solsticefl

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Ryan Taylor
Gitarre – Dennis Munoz
Bassgitarre – Marcel Salas
Schlagzeug – Alex Marquez

Tracklist:

  1. The Altruist
  2. Transparent
  3. Who Bleeds Whom
  4. Lifeline
  5. Ignite
  6. Outlast
  7. Seven
  8. Embellishment Exposed
  9. Cast The Die
  10. Eyes Sewn Shut
  11. Scratch

Ach, war das schön damals. Ab zu Rehbock, dem Musikgeschäft unseres Vertrauens. Stapel CDs geschnappt, ohne eigentlich Kohle dafür zu haben. Im Regal u.a. die Solstice – Solstice (1992) gesehen und nach ein paar Sekunden des Reinhörens war klar, dass ich diese CD haben muss. Bis heute ein megafettes Album und seitdem ist der Alex Marquez einer meiner Lieblingsdrummer. Mit dabei war auch noch Rob Barrett, der Solstice aber dann erst in Richtung Malevolent Creation verließ und dann zu Cannibal Corpse wechselte. Der Rest ist Geschichte. 1995 kam dann noch das Album Prey heraus. Diese beiden Alben haben die amerikanische Death/Thrash Szene sehr beeinflusst, aber trotzdem war dann Schluss. 2006 kam man zurück und 2009 erschien Album Nummer drei, welches aber recht belanglos daherkam. Danach wurde es wieder ruhig. Der neue Malevolent Creation Sänger Ryan Taylor kam 2013 hinzu und übt neben dem Gesang auch die Gitarre aus. Basser Marcel Salas schloss sich 2017 an. Und nun hat man es geschafft, Album Nummer vier aufzunehmen.

Okay, ich bin echt gespannt wie ein Flitzebogen. Los geht es mit The Altruist. Kurze Gitarrenparts zur Einleitung und die Drums betonen diese. Drumschläge vorweg und dann ab dafür. Die Vocals von Ryan klingen ein wenig anders, aber nach paar Sekunden finde ich sie richtig geil und passend, denn die Burschen sind zwar älter geworden, zumindest 50 % der Band, aber klingen noch genauso angepisst. Ein schneller Uftatapart wird ins Rennen geschickt. Sehr geil. Die Mischung aus Death Metal und Thrash Metal kommt sofort zum Tragen. Kurzer Groove und weiter geht es. Danach ein melodisches Lead mit einem groovigen Part und wieder ein melodisches Lead. Dieses wandelt sich dann in ein geiles Solo um. Danach erfolgt ein kurzer Break und man verwendet wieder den Anfangspart, groovt und gibt dann noch einmal Vollgas.

Mit schnellen Riffs, aggressivem Drumming und eben den wütenden Shouts startet man ins Rennen beim Song Transparent. Ein melodisches Solo wird eingebaut, bevor man dann wieder in einen thrashigen Part wechselt und danach die Geschwindigkeit erhöht. Sehr druckvoll und knallend. Ich mag dieses Drumming von Marquez. Und Ryan entwickelt sich am Gesang immer mehr zum Animal. Total angewidert von der Welt klingt er. Und er shoutet schnell. Ja, geil. Verlernt haben die Burschen nichts.

Weiter geht es mit Who Bleeds Whom. Mit cleanem Part und einem schon fast psychedelisch klingenden Gitarrenpart legt man los. Dieses bleibt natürlich nicht so. Ist klar. Der Florida Death Metal steckt den Musikern absolut im Blut – das hört man raus und stellt den überwiegenden Teil dar. Auch hier bietet man wieder ein absolut geiles Solo. Schön melodiös und es bleibt hängen. Dann wird es wieder schneller und auch die Hardcoreeinflüsse sind zu vernehmen. Dann ein lang gezogenes Riff, welches Marquez mördermäßig nur begleitet und es somit absolut zur Geltung kommt. Der Bass spielt dabei eine sehr wichtige Rolle und nicht nur hier hört man heraus, dass Solstice ihr Handwerk verstehen.

Dieses Wechselspiel macht Solstice wirklich aus und zum Glück sind sie wieder zur alten Stärke gelangt. Von einem groovigen Hardcorepart in ein schnelles Florida Death Metal Element, so wie man es bei Lifeline hören kann. Hört euch hier mal den groovigen Teil am Ende an, bevor man dann noch einmal die Kelle rausholt.

Ignite kloppt dann von der ersten Sekunde an alles kurz und klein. Im eng gesteckten Feld, welches sie sich ja selbst gesteckt haben, klingen sie echt abwechslungsreich. Ja, ich steh darauf. Absolut ein Brett. Man, die Burschen noch einmal zusammen mit Demolition Hammer und meinen Kumpels von Infest live sehen, das wär’s.

Kommen wir jetzt zum Namensgeber des Albums. Cast The Die fängt mit geilem Vorspieler an, der live die Fans abgehen lässt, groovt am Anfang kurz, geht ins aggressive Thrashing und holt dann zum Ballerschlag aus. Jaaaaaa, Freunde des Krachs, jaaa und dann in einen schönen, schnellen Midtempouftatapart. Das Riffing ist nur geil. Danach geht es wieder in den Ballerpart. Mit einem lang gezogenen Riff wird gegroovt und dann wieder ein schnelles Midtempo kombiniert. Ein kongeniales Solo darf nicht fehlen. Wow. Dieses sitzt ohne Ende und dann wieder Tempo aufnehmen. Ja, das ist geil. Ryan dreht auch völlig durch. Killersong.

Wenn man überhaupt eine kleine Sache zu bemeckern hat, ist es der Gesang, denn was Rob Barrett 1992 auf dem Debüt abgeliefert hat, war absolute Weltklasse. Aber Ryan klingt auch schweinegeil, von daher – alles mehr als in Ordnung.

Killeralbum! Kaufen! In knappen 42 Minuten haben sie mich mehr als überzeugt. Death/Thrash as it best.

Solstice – Casting The Die
Fazit
Verdammt noch einmal, Ja! Können Solstice zur alten Stärke zurückfinden, war die Frage, nachdem sie im Jahre 2009 ein etwas schwächeres Album herausgebracht haben? Ja, verdammt noch einmal!! Florida Death Metal trifft auf aggressiven Thrash Metal, Hardcore und wütende Shouts. Brett. Das Florida Death/Thrash Monster erhebt sich und verdunkelt die Sonne Miamis.

Anspieltipps: Ignite und Cast The Die
Michael E.
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