Artist: Therapy?
Herkunft: Nordirland, United Kingdom
Album: Greatest Hits
Spiellänge: 38:29 Minuten
Genre: Punkrock/Alternative
Release: 13.03.2020
Label: Marshall Records
Link: https://www.therapyquestionmark.co.uk/
Bandmitglieder:
Gesang – Andy Cairns
Gitarre – Andy Cairns
Bassgitarre – Michael McKeegan
Schlagzeug – Neil Cooper
Tracklist:
- Teethgrinder
- Screamager
- Opal Mantra
- Turn
- Nowhere
- Trigger Inside
- Die Laughing (feat. James Dean Bradfield)
- Stories
- Loose
- Diane
- Church Of Noise
- Lonely Cryin´Only
Therapy? gibt es im Jahre 2020 immer noch, gut so! Für mich stellten die Nordiren immer die europäischen Bad Religion dar, denn mit ihren zackigen Punk Rock Hymnen und ihren supertighten Melodien rückte das irische Kleeblatt verdächtig nah an die Amis heran. Dass man die Musik heute Alternative nennt, ist mir eigentlich egal, im Jahre 2020 sorgt die Band hoffentlich angesichts ihres nicht unstarken Backkatalogs der frühen Jahre für Gesprächsstoff.
Den ollen Teethgrinder hätte ich nicht gebraucht, dieser bildet aber sicherlich für nostalgische Fans eine Brücke zu der Zeit, als diese so circa 13 pickelige Jahre alt waren und zum ersten Mal Musik entdeckt haben. Zu Screamager hat man die ersten Besäufnisse gefeiert und sich total rebellisch angesichts des verschwörerischen Bandlogos gefühlt, das man stolz überall hingekritzelt hat. Opal Mantra hat mich damals schon nicht gekickt, hingegen das aus heutiger Sicht sehr simple Turn. Warum, kann ich eigentlich gar nicht sagen, dennoch mag ich den getragenen Song gerne leiden. Nowhere lief damals zusammen mit Basket Case von Green Day in direkter Konkurrenz und war womöglich der Durchbruchssong für Therapy?, allerdings hatte die Band im Laufe ihrer Karriere arg Pech in puncto Besetzungswechsel und Plattenfirmen, so dass die Differenz der beiden heute nicht größer sein könnte. Trigger Inside habe ich damals auf einem Tape meines Bruders gefunden und war sofort angefixt von den total „harten“ Gitarren des Songs, aus heutiger Perspektive natürlich völlig lächerlich. Dennoch ein schicker Song zum Feiern. Dass dem Song eine politische Botschaft unterliegt, wie bei vielen Songs der Band, geht dabei fast verloren. In Die Laughing schwingen ganz viele positive Vibes mit, die sehr gut den Spirit der Generation X abbilden. Frei nach dem Motto: „Drauf geschissen, wir gehen sowieso drauf! Also Feiern, was das Zeug hält“. Selbiger Song bildete übrigens auch die Grundlage einiger Parties, die nur noch bruchstückhaft in nebliger Erinnerung liegen, man erinnert sich mehr an die Musik statt an die Party. Den Höhepunkt ihres Schaffens hatte die Band mit ihrem saustarken Album Nummer fünf Infernal Love erreicht, allerdings steckte dieses damals aus mir nicht verständlichen Gründen arge Schelte ein. Perlen wie Stories, Loose und der bitterbösen Ballade Diane (in neu aufgenommener Version – die alte Version ist deutlich besser) kratzen nur an der Oberfläche. Auf dem Album schlummern richtige Schätze, die nur von euch entdeckt werden möchten. Empfohlen seien hier auch A Moment Of Clarity und Me vs You. Den Abschluss des Albums bildet Church Of Noise und Lonely Cryin´Only, demnach werden auf dem Greatest Hits Album nur die Zeiten bis 1998 beleuchtet, was nicht bedeutet, dass alles Folgende schlecht ist, es hat leider nicht mehr den alten Spirit der damals noch hungrigen Therapy?.