Thormesis – The Sixth

“Aller guten Dinge sind… sechs!“

Artist: Thormesis

Herkunft: Rothenburg ob der Tauber, Deutschland

Album: The Sixth

Spiellänge: 44:07 Minuten

Genre: Black Metal, Post Black Metal, Pagan Metal

Release: 08.03.2019

Label: MDD Records

Link: https://www.facebook.com/Thormesis/

Bandmitglieder:
Alle Instrumente – Travos
Gesang und Gitarre – Velsir
Bassgitarre – Horus
Schlagzeug – O.D.

Tracklist:

  1. Sonnen
  2. Thy Morbid Drunken Ways
  3. Chor Der Toten
  4. Zeichen Zum Grund
  5. Lichtermeer
  6. One Last Tear For Every Burned Soul
  7. Deadened Skies

 

Nachdem mich Thormesis schon mit dem Vorgängeralbum Trümmerfarben, das im Februar 2017 erschien, schwer begeistern und mir 8,5 Punkte entlocken konnten, war es natürlich keine Frage, dass ich mir sehr gern auch The Sixth zu Gemüte führe. Das ist, wie der Name schon sagt, das sechste Album in der Discographie der schon im Jahr 2006 gegründeten Band. Morgen wird es, wieder über MDD Records, das Licht der Welt erblicken um dann schwarzmetallische Gehörgänge zu beschallen. Die dicken Saiten werden jetzt von Horus gezupft, für das Songwriting waren wieder Travos und O.D. hauptverantwortlich.

Wenn man tatsächlich noch nichts von Thormesis gehört haben sollte, kann man sich spätestens mit diesem Album ein Bild davon machen, dass sie nicht zu Unrecht ihren ganz eigenen Status in der Szene haben. Erinnert speziell das wunderbare und teilweise sehr melodische Gitarrenspiel manchmal ein wenig an die großartigen Imperium Dekadenz, weht aber trotzdem immer mal wieder ein eisiger Wind, der insbesondere dann aufkommt, wenn Thormesis das Tempo anziehen und sich ganz dem schwärzesten Schwarzmetall hingeben. Am ausgiebigsten ist das wohl bei Lichtermeer der Fall, während im Gegensatz dazu Zeichen Zum Grund über mehr als die Hälfte der Spielzeit von dem sehr getragenen instrumentalen Intro lebt, das aber natürlich auch nicht ohne Tempoverschärfung auskommt. Einzig das überwiegend im Midtempo gehaltene One Last Tear For Every Burned Soul fällt meiner Meinung nach ein wenig gegen die anderen Songs ab, aber das ist Jammern auf mächtig hohem Niveau. Die unablässigen Tempo- und Rhythmuswechsel halten den Hörgenuss insgesamt sehr hoch und lassen die Spielzeit von knapp 45 Minuten wie im Nu verfliegen. Immer mal wieder zu hören ist dabei auch ein Keyboard, das darf auch den letzten Track Deadened Skies einleiten. Da gibt es dann als Backgroundgesang auch mal Clean Voices, fast scheint es, als ob sie in einen Dialog mit dem harschen Gesang von Velsir eintreten. Trotz seiner Länge von siebeneinhalb Minuten wird auch dieser Song nicht langweilig, denn selbst wenn Thormesis manchmal ein wenig den Faden zu verlieren scheinen, besinnen sie sich auch hier immer wieder auf ihre Stärken und nehmen den Hörer zum letzten Mal mit auf ihre ganz eigene Reise.

Davon, dass Thormesis wirklich mit leichter Hand das Beste aus Black Metal, Post Black Metal und auch ein ganz klein wenig Pagan Metal miteinander verweben können, könnt Ihr Euch mit dem Video zu Thy Morbid Drunken Ways überzeugen, das es hier zu sehen gibt:

Ich habe sie schon oben erwähnt, Imperium Dekadenz sind im Black Metal eine meiner Lieblingsbands. Die arbeiten ja auch gerade an einem neuen Album, aber das Album von Thormesis steht ab dem 08.03. bereit, und es sollte sich wirklich jeder gönnen, der Black Metal auch gern mit wunderbaren Melodien garniert hört. Die Songs gehen tatsächlich tief unter die Haut und dürften niemanden kalt lassen. Die Messlatte für Imperium Dekadenz liegt jetzt auf jeden Fall sehr hoch!

Anspieltipps: Chor Der Toten, Zeichen Zum Grund, Lichtermeer
Heike L.
9.5
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