Through The Dusk – Sombre Odyssée

Epischer Melodic Death Metal mit Piratenatmosphäre!“

Artist: Trough The Dusk

Herkunft: Troyes, Frankreich

Album: Sombre Odyssée

Spiellänge: 42:43 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 14.09.2018

Label: Independent Label

Link: https://throughthedusk.bandcamp.com/album/sombre-odyss-e

Aktuelle Bandmitglieder:

Gesang – Alexis Vincent
Gitarre – Bastien Foucher
Gitarre – Alexandre Galaup
Bass – Aurélien Callewaert
Schlagzeug – Raphaël Vauthier (Rapha El Rafale)

Tracklist:

  1. Présage
  2. Liberté Chimérique
  3. Sinistres Pensées
  4. Sang Pour Sang
  5. Frénésie
  6. Èchoué
  7. Traversée Du Néant
  8. Rédemption
  9. À La Force Du Vent
  10. Au Large
  11. Dèluge De Lames

Through The Dusk wurden 2013 durch Bastien Foucher und Alexis Vincent in Troyes (Frankreich) gegründet. Wenig später folgten drei weitere Bandmitglieder. In den ersten zwei Jahren gab es mehrere Umbesetzungen. Nachdem das französische Quintett sein Line-Up final festgelegt hatte, ging es dann mit dem Songwriting los. 2014 entstand Au Confluent Des Ténèbres, ihr erster Rohling, den Sie in eigener Regie produzierten. 2015 befand sich die Band mit den Kollegen von Warcall aus Kanada auf Tournee durch Frankreich, Belgien und Deutschland. Von 2016 bis 2017 komponierten sie die Songs für ihr Debütalbum Sombre Odyssée, in denen sie ihre neue Welt der Piraterie definierten. Gut ein Jahr später waren die insgesamt elf Tracks in Sack und Tüten. Probehören, bzw. das Digialbum kaufen, kann man zurzeit nur online über Bandcamp. Die Vermarktung steht noch ganz am Anfang.

Through The Dusk lassen sich von der skandinavischen Szene durch Gruppen wie Kalmah oder Amon Amarth inspirieren und begeistern ihr Publikum mit Melodien aus den Tiefen des Abgrunds. Die Melodeath Piraten aus Troyes singen ausschließlich in ihrer Landessprache und passen sich nicht der gängigen Norm an, ihre Songs in Englisch zu interpretieren. Sie haben bereits mit diesem Debütalbum ihren eigenen Stil entwickelt, der Wiedererkennungswert besitzt. Beim Durchhören der insgesamt elf Tracks schweifen meine Gedanken immer wieder in Richtung Fluch der Karibik ab. Das Kopfkino lässt die Black Pearl vor meinem geistigen Auge durch die karibische See schippern und mit einer guten Portion Seemannsgarn Abenteuer spinnen.

Die Soundfülle von Sombre Odyssée ist für ein Debütalbum schon recht fortgeschritten. Das Mastering erreicht ein erstaunlich hohes Level. Die Gitarrenarbeit ist verdammt gut – die Jungs haben ihre Instrumente fest im Griff! Das Schlagzeug fügt sich durchgängig harmonisch ins Klangbild ein. Beim Gesang setzt Alexis Vincent auf giftiges und kratziges Growling. Er verzichtet dabei komplett auf Cleanvoice Parts. Das Gespür für Songwriting kann man durchaus als gut ausgeprägt bezeichnen. Mehr Abwechslungsreichtum wäre allerdings bei den Tracks eins bis vier wünschenswert gewesen. Ingesamt ist dieses Album eine gelungene Eigenproduktion, die ohne festes Label auskommt.

Der Opener Présage sorgt mit gespenstischer Atmosphäre, epischem Getöse und Wellengeplätscher für das richtige Einstiegsgefühl. Er klingt wie ein Soundtrack für einen klassischen Piratenstreifen. Bei Liberté Chimérique hört man auch ohne Französischkenntnisse den Ruf nach Freiheit heraus, der durch Shouts noch unterstrichen wird. Bei den Hooks fange ich an, im Takt mitzuwippen. Sinistres Pensées galoppiert munter weiter in die gleiche Richtung, wobei die Double Basses mehr in den Vordergrund rücken. Sehr schön kommen auch die Leadgitarren zur Geltung. Sang Pour Sang geht noch einen Schritt weiter. Hier hört man feine Nuancen der sich überlagernden Gitarrenriffs heraus. Die Melodieführung wird um einiges komplexer. Danach geht es auf Kaperfahrt! Heroisch und forsch kündigt Frénésie den Triumphzug an. Es folgt ein intensiver Spannungsbogen der Rhythmusgitarre. Der Bass wirkt zunehmend bedrohlicher, die Dramatik steigt weiter an. Am Ende übernehmen triumphierende Leads, unterstützt von einem Männerchor, wieder die Führung. Bei diesem Song demonstrieren Through The Dusk ihr ganzes musikalisches Talent! Das Instrumental Èchoué ist wieder epischer Bombast in Reinform. Streicher, läutende Glocken sowie Querflötenklänge und Choruntermalung erzeugen eine erhabene Stimmung. Traversée Du Néant macht dann ohne Vorwarnung eine 180 Grad Wende. Er kommt düster und aggressiv daher – fordernde Riffs mit ballernden Drums knallen voll rein. Die darauf einsetzenden Leads schlagen mich mit ihrer Melodik wieder in den Bann. Es ist ein wahres Wechselbad der Emotionen. Rédemption folgt auf leichtem Fuße. Es ist eine melodische Nummer, bei der man locker im Takt mitwippt. Sie wirkt allerdings auch durchgängig. Bei À La Force Du Vent geht´s auf in die Schlacht (ho, hey, ho), anfänglich noch unbeschwert und folkig. Im mittleren Part driftet der Song dann in doomige Gefilde ab. Am Ende nimmt er noch einmal ordentlich an Fahrt auf. Au Large bietet wieder instrumentales Seefahrerflair, bevor der Rausschmeißer Dèluge De Lames die Fahrt beendet. Ich hätte mir an dieser Stelle À La Force Du Vent als Schlusslicht gewünscht. Der Song hat einfach mehr Dampf drauf.

Fazit: Mit Sombre Odyssée ist Through The Dusk ein durchaus respektables Debütalbum gelungen. Sie heben sich schon jetzt deutlich von anderen Bands durch ihren eigenen Stil ab. Die Franzosen haben ihre ersten Jahre erfolgreich für die Bandentwicklung genutzt. Vom Songwriting, dem spielerischen Können und Mastering her, haben sie bewiesen, dass sie eigenständig ein hochwertiges Ergebnis erzielen können. Man merkt diesem Album nicht im Geringsten an, dass hier keine hoch bezahlten Produzenten am Werk waren. Ich kann die Scheibe gut und gerne empfehlen und bin mir sicher, dass von den Piraten aus Troyes weitere Abenteuer zu erwarten sind. Sie haben reichlich Potenzial dafür.

Anspieltipps: Frénésie, Èchoué, Traversée Du Néant
Sandra R.
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