Toxaemia – Where Paths Divide

Alter Schwede! 30 Jahre für ein Debüt!

Artist: Toxaemia

Herkunft: Schweden

Album: Where Paths Divide

Spiellänge: 38:49 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 20.11.2020

Label: Emanzipation Productions

Link: https://www.facebook.com/ToxaemiaSweden/

Bandmitglieder:

Gesang – Dennis Johansson
Gitarre und Gesang – Stevo Bolgakoff
Gitarre – Rasmus Axelsson
Bassgitarre – Pontus Cervin
Schlagzeug – Perra Karlsson

Tracklist:

  1. Where Paths Divide
  2. Delusions
  3. Pestilence
  4. Buried To Rot
  5. Betrayal
  6. Toxaemia
  7. Black Death
  8. Six-Fold Revenge
  9. Psychotic Pandemic
  10. Leprosy
  11. Hate Within

Ähnlich wie die mir lieb gewonnenen Sickos von Putrid Offal ist Toxaemia eine Band, die in den Neunzigern aktiv war und es einfach noch einmal wissen will. Warum auch nicht, denn die Vorliebe zur Musik ist ja nicht verloren gegangen und außerdem sind 3/5 der Mitglieder schon damals dabei gewesen. Also kein Egotrip eines Musikers, sondern eine kollektive Entscheidung. Von 1989 – 1991 waren sie aktiv und hauten zwei Demos, eine Spilt und eine EP raus. Das die Band aus Schweden kommt und damals aktiv war, steigert natürlich (als alter Hase, der ich ja nun einmal bin) meine Erwartungen.

Schweden, also genauer gesagt Östergötland. Dann mal ein bis zwei Ohren riskieren.

Los geht es mit Where Paths Divide. Natürlich mit einem bedrohlichen Intro. So muss es sein..

Mit Delusions geht der Spaß aber erst so richtig los. Zwei/drei Wörter vorweg und ab ins Gemetzel. Schnelles Riff zu Beginn, wildes Solo und Wechsel ins Midtempo. Das Riff ist gleich mal sehr geil und markant, der Kopf fängt automatisch an zu nicken. Kleines melodisches Lead drüber und wieder in den Midtempopart, der eben sehr verspielt vorkommt. Trotz des mittleren Tempos klingt das Ganze sehr bedrohlich, da der Gesang auch lang gezogen wird. Ein geiles Solo folgt und das Tempo wird wieder im Midtempo angesiedelt. Schönes, lang gezogenes, melodisches Lead folgt und macht den Song absolut interessant und dann ist aus. Lecker, auch ohne den Knüppel aus dem Sack zu holen.

Mit Pestilence geht man schon dann eher in Richtung Schweden Death Metal. Das Tempo wird erhöht und vor allem das Drumming ist konsequenter. Ein typisches Riff am Anfang und der Trommelschlumpf spielt eine schnelle Uftata dazu. I love it. Das Tempo wird aber dann rausgenommen und geht wieder in den Midtempobereich. Ein fettes und total verspieltes Solo wird rübergejagt, die Vocals sind schön aggressiv und unterstreichen die Boshaftigkeit. Wieder ein geiles, melodisches Lead mit Tempoverschärfung. Uftatas folgen und da bin ich immer mit dabei, zumal das Riffing sehr passend ist, wenn auch nicht wirklich neu, aber das muss ja auch nicht immer. Nach 3:20 Minuten kommt ein Break und man denkt, der Song ist zu Ende, aber dem ist nicht so. Es geht weiter im Midtempo und es folgt wieder das wilde Solo. Nach knappen fünf Minuten ist der Spaß dann vorbei, vorher wird aber das melodische Lead noch einmal durchgejagt.

Auch das nachfolgende Buried To Rot haut in diese Kerbe. Aggressiv und zügig wirbelt man herum, vergisst aber niemals, das Tempo herauszunehmen.

Das ganze Album kommt recht abwechslungsreich daher und absolut wuchtig. Nicht alles nimmt mich dann so mit, aber Songs wie Betrayal, der absolut schwer daherkommt oder eben Toxaemia, welches eher zügig daherkommt, machen eine gewisse Würze aus.

Black Death z.B. bietet beides und hat sogar kleine Ausflüge in den Grindcoresektor. Psychotic Pandemic dagegen ist dann der totale Stampfer. Der Spaß endet mit Hate Within und ein paar Glockenläuten.

Gutes Debütwerk der alten Hasen. Nicht alles haut mich um, aber überwiegend haben sich mich absolut überzeugt.

Toxaemia – Where Paths Divide
Fazit
Wenn man 30 Jahre für ein Debüt braucht, sammelt sich die eine oder andere Idee an. Roher, aggressiver und düsterer Death Metal der alten Schule, der Spaß macht. Hier wird nicht um den heißen Brei geredet, sondern ehrlich und direkt gezaubert. Das gewisse Alter merkt man den Burschen an. Sie sind halt in der Zeit aufgewachsen und das hört man auch.

Anspieltipps: Delusions und Buried To Rot
Michael E.
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