Under The Pledge Of Secrecy – Empire Of Bastards

Zehn Tracks auf den Punkt gebracht

Artist: Under The Pledge Of Secrecy

Herkunft: Aachen, Deutschland

Album: Empire Of Bastards

Spiellänge: 42:42 Minuten

Genre: Extreme Metal, Technical Death Metal, Brutal Death Metal

Release: 10.12.2019

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/underthepledgeofsecrecy/

Produktion: Mix von Hendrik Kröger, Mastering im Orgone Studios, London von Jamie Gomez Arellano

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Stefan K.
Gitarren und Bassgitarre – Thorsten S.

Tracklist:

  1. Renaissance
  2. Empire Of Bastards
  3. Glass Palace
  4. Psychotic Eclipse
  5. A Vanguard Solution
  6. March Of The Faceless (Instrumental)
  7. Sorcerer’s Apprentice
  8. Euphoric Bliss
  9. Alpha Crusher
  10. The Unforeseen

 

Gegründet wurde die Band Under The Pledge Of Secrecy tatsächlich schon vor über zehn Jahren, nämlich in 2005. Von da an ging es in einem stetigen Auf und Ab durch die Bandgeschichte, und von der ursprünglichen Besetzung sind jetzt nur noch Stefan und Thorsten übriggeblieben. Die haben mit daran gearbeitet, dass die Debüt-EP The Convoluted Line in 2008 und das Debütalbum Black Hole Mass Evolution im Jahr 2014 veröffentlicht werden konnten. Und wenn man sich die Liste der bereits gespielten Konzerte so anschaut, kann man wohl davon ausgehen, dass die Jungs auch über sehr viel Bühnenerfahrung verfügen. Dabei durften sie dann die Bretter mit so namhaften Bands wie Animals As Leaders, Dying Fetus oder Fallujah teilen.

Nach den vielen Promotionshows für Black Hole Mass Evolution drehte sich in 2017 das Besetzungskarussell wieder mal in Höchstgeschwindigkeit und schleuderte Mitglieder aus den Gondeln. So machten sich also Stefan und Thorsten als Duo daran, am Konzept des neuen Albums zu feilen und es einzuspielen. Dabei konnten sie auch auf die Unterstützung einiger Kollegen aus der Szene zählen. Herausgekommen ist nun also der wilde, knapp 43 Minuten dauernde Ritt, den man sich sowohl auf Vinyl als auch auf CD oder digital gönnen kann.  Die Ausgabe als Heavy Vinyl Gatefold kommt auf 100 Stück limitiert, vom CD-Digipack wird es 500 Stück geben. Für die ganz besonderen Liebhaber gibt es auch noch die Möglichkeit, die Ausgabe als Red oxblood heavy vinyl-gatefold limited edition // 6-side CD-digipack zu erwerben.

Folgen wir also den zwei Männern von Under The Pledge Of Secrecy in das Empire Of Bastards. Die beiden Aachener toben sich ordentlich aus und pflügen die große Spielwiese des Technical/Brutal/Experimental Death Metal gleich mal ordentlich um. Schon beim Titeltrack, mit dem das Album nach dem „Intro“ Renaissance richtig startet, weiß ich nicht, wen ich mehr bewundern soll: Stefan, der scheinbar pausenlos Blastbeats und Double Bass Attacken raushaut, oder Thorsten, der wohl schon mit einem Saiteninstrument in der Hand auf die Welt gekommen ist. Was der den Gitarren und dem Bass entlockt, kann man sich in kurzen Videos auf der Facebook-Seite von Under The Pledge Of Secrecy anschauen. Ich kann es nicht in Worte fassen, was er da in rasantem Wechsel an Speed Pickings, Sweepings und Tappings raushaut. Manchmal klingt es fast wie ein großer Schwarm an wild umherfliegenden Hornissen, die sich in Formation bringen, bevor sie angreifen. Stefan verdrischt aber nicht nur die Trommelfelle und Becken, er ist auch für den Gesang zuständig. Der ist schön variabel, Stefan schreit, keift und growlt sich durch die Songs. Nur bei March Of The Faceless hat er Pause, das ist nämlich ein Instrumental. Der längste Track des Albums kommt, bis auf die letzten anderthalb Minuten, mit vergleichsweise gedrosseltem Tempo daher und ist im Vergleich zu allen anderen Songs auch relativ eingängig. Aber Eingängigkeit steht nicht im Fokus der beiden Männer, davon kann man sich auch im Video zu A Vanguard Solution überzeugen:

Under The Pledge Of Secrecy – Empire Of Bastards
Fazit
Ich hatte ja gerade mit der Kölner Band Raptvre eine sehr experimentierfreudige Truppe am Start, und auch bei Under The Pledge Of Secrecy frage ich mich mal wieder: Wie kommt man auf so was? Ich könnte ja noch nicht mal einen 08/15-Metalsong schreiben, an so etwas Abgedrehtes, wie auf Empire Of Bastards zu hören, brauche ich gar nicht zu denken. Aber Stefan und Thorsten haben wohl dieses spezielle Gen, das es braucht, um diese Songs nicht nur zu schreiben, sondern dann auch noch sehr viel Zeit, Energie, Herzblut und nicht zuletzt natürlich auch Geld in die Produktion dieser Scheibe zu stecken. Ich bin sehr gespannt darauf, wie das Ganze live umgesetzt wird, und man wird mich sicherlich bei mindestens einer der für 2020 geplanten Shows in der ersten Reihe sehen.

Anspieltipps: Empire Of Bastards, March Of The Faceless (Instrumental) und The Unforeseen
Heike L.
8.5
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