Parkway Drive – Viva The Underdogs (Live At Wacken)

Perfektes Live-Album

Artist: Parkway Drive

Herkunft: Byron Bay, Australien

Album: Viva The Underdogs (Live At Wacken)

Spiellänge: 67:06 Minuten

Genre: Metalcore

Release: 27.03.2020

Label: Epitaph Records

Link: https://parkwaydriverock.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Winston McCall
Gitarre – Luke Kilpatrick
Gitarre – Jeff Ling
Bassgitarre – Jia O‘Connor
Schlagzeug – Ben Gordon

Tracklist:

  1. Prey (Live At Wacken)
  2. Carrion (Live At Wacken)
  3. Karma (Live At Wacken)
  4. The Void (Live At Wacken)
  5. Idols (Live At Wacken)
  6. Dedicated (Live At Wacken)
  7. Absolute Power (Live At Wacken)
  8. Wild Eyes (Live At Wacken)
  9. Chronos (Live At Wacken)
  10. Crushed (Live At Wacken)
  11. Bottom Feeder (Live At Wacken)
  12. Würgegriff (Vice Grip)
  13. Die Leere (The Void)
  14. Schattenboxen (Shadow Boxing) feat. Casper

Wenn ich eine Rezension zu einer Live-CD schreibe, dann habe ich eigentlich immer denselben Einleitungstext, den ich mal so und mal so schreibe. Heute möchte ich ein wenig weiter ausführen, denn bei Parkway Drive – Viva The Underdogs handelt es sich um ein Konzertmitschnitt von einem Konzert, bei dem ich persönlich vor Ort gewesen bin und wozu ich selbst auch einen Bericht geschrieben habe.

So finde ich, dass ein Konzertmitschnitt immer folgende Dinge einfangen sollte, die Songs, das Publikum und – am wichtigsten – die Show selbst. Mit der Show und dem Publikum erreicht man, dass ein Mitschnitt mehr ist, als nur ein Best-Off. Ich erwarte also, dass auf Viva The Underdogs, sowohl Fangesänge zu hören sind (denn die Gäste vor der Wackener Harder Stage waren alles andere als stumm) und zusätzlich Einlagen wie einen überforderten Winston McCall, der vor der gigantischen Menge vor der Bühne zwischenzeitig nicht wusste, was er sagen sollte und last but not least die „Mom-Mom-Mom“-Rufe, als die Mutter des verletzten Bassisten Jia O’Connor vom Publikum zum FOH getragen wurde.

Von der Qualität brauche ich ehrlich nicht reden, denn das, was man auf dem Wacken Open Air kann, ist eine gute Ton- und Bildqualität (die man bereits bei der gleichnamigen Dokumentation am 22.01.2020 in über 60 Kinos weltweit zu sehen bekommen hat). So wurde auch das Parkway Drive Konzert vom 03.08.2019 genauso eingefangen, wie es gewesen ist – gigantisch. Eine Setliste, die meiner Meinung nach die Highlights der letzten Jahre der Bandgeschichte gekonnt einfängt und dafür sorgt, dass man sich auf die (hoffentlich nicht komplett abgesagte) Tour freuen darf.

Als kleine Gimmick sind drei deutschsprachige Tracks mit auf die Live-CD gepresst worden. Darunter auch das bereits veröffentlichte Die Leere, welches als deutsche Version von The Void im Januar auf allen bekannten Streamingdiensten erschienen ist. Die anderen Songs sind Würgegriff (Vice Grip) und Schattenboxen (Shadow Boxing), bei dem der deutsch-amerikanische Rapper Casper die Rappassagen übernommen hat. Ich finde die Songs ganz nett, wenn auch absolut nicht repräsentativ für die Band selbst. So klingen die Texte, als wären sie mit einem automatischen Übersetzungstool übersetzt worden. Wobei Schattenboxen (Shadow Boxing) gerade durch das Duett zwischen Casper und Winston McCall ein wenig heraussticht. Wer mit Casper etwas anfangen kann, der wird den Track auch okay finden.

Parkway Drive – Viva The Underdogs (Live At Wacken)
Fazit
Atmosphäre – Check, Publikum – Check, Sound – Check, Gimmick – Check. Ist dem noch etwas hinzuzufügen? Ja, denn ich finde, dass so ein Live-Album klingen sollte. 100 % solide und (wäre die Tour nicht verschoben worden) PR-technisch perfekt eingesetzt. So ist das als „Soundtrack“ zur Dokumentation und zur kommenden Tour veröffentlichte Release durchweg hörenswert. Die einzigen wirklichen Tiefen sind die deutschen Tracks, doch da ich das als „Bonus“ ansehe, kann ich hierfür keinen Punkt abziehen. So wird Live At Wacken erneut ein Garant für technisch gute Qualität und ein Beweis dafür, dass man ein Konzert so einfangen kann, dass ein Gast im Publikum sich das Gänsehaut-Feeling auch ein halbes Jahr später noch auf die Ohren holen kann.

Anspieltipps: Carrion, Prey und Dedicated
Kai R.
10
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