F41.0 – Near Life Experiences

“Quantität und Qualität“

Artist: F41.0

Herkunft: Deutschland

Album: Near Life Experiences

Spiellänge: 36:31 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 22.05.2013

Label: Empyre Music

Link: https://www.facebook.com/pages/F410/162921373778308

Bandmitglieder:

Alles – Hyteriis

Tracklist:

  1. Dazwischen
  2. Fluchtpunkt
  3. Near Life Experience
  4. Krankheit (Bonus)

F41.0 - Near Life Experiences

Und der Preis des humorvollsten Black Metal-Künstlers geht dieses Jahr an F41.0. Eine halbe Dekade hat Herr Hysteriis benötigt, um diese CD zu veröffentlichen. Herausgekommen sind drei (!) Lieder + ein Bonustrack (!!). Ich hatte auch schon CDs zum Review, wo das Album aus nur einem Lied bestand, klar. Trotzdem musste ich herzhaft lachen, als ich sah, dass knapp ein Viertel Spielzeit des Albums Bonus sind. Aber vielleicht ist das „Bonus“ auch nur eine Vorwarnung…

Das ist aber auch das einzig „Lustige“ am Album und, um es vorwegzugreifen, die Kennzeichnung von Krankheit ist eine faire Geste, da die Qualität der Produktion hörbar schlechter ist als beim regulären Material. Dies wartet tatsächlich mit dem auf, was der Werbezettel verspricht, was nicht häufig der Fall ist: Die Gitarren klingen in der Tat sphärisch und tragen viel zu der depressiven Grundstimmung der CD bei. Dabei wird aber nicht vollständig auf Monotonie gesetzt, sondern immer wieder kurze Melodiebögen eingestreut, die unwahrscheinlich gut in das Gesamtkonzept passen. Gleiches zählt für den Gesang, der oft zweistimmig (krächzend und klar) vorgetragen wird, wobei auch der klare Gesang eher ins Erzählerische tendiert.

Die drei Lieder tun sich inhaltlich nicht viel, alle drei weisen die gleichen Elemente auf, die ich zuvor erwähnt habe und erwecken das Verlangen nach mehr. Schade, dass der Bonustrack mit einem Überangebot an Distortion-Effekten aufwartet, die in den Ohren brennen, da das Lied so über weite Strecken ungenießbar wird.

Fazit: Das Einzige, was man Near Life Experiences vorwerfen kann, ist die Spielzeit, die eher EP-Niveau hat. Dafür bekommt man aber 27 Minuten (ohne Bonustrack) von extrem hoher Qualität, in die viel Herzblut investiert wurde und die von der ersten bis zur letzten Sekunde durchdacht sind. Wer atmosphärischen Black Metal mit einer depressiven Tendenz mag, kommt um das Erstlingswerk von F41.0 nicht herum! Anspieltipps: Fluchtpunkt
Gordon E.
9
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