Man – Reanimated Memories

“Schweres Erbe!“

Artist: Man

Herkunft: Wales

Album: Reanimated Memories

Spiellänge: 60:00 Minuten

Genre: Hard Rock, Progressive Rock

Release: 27.02.2015

Label: Cherry Red Records

Link: http://www.manband.co.uk/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Josh Ace
Gitarre, Gesang – James Beck
Bassgitarre, Gesang – Martin Ace
Keyboard – Phil Ryan
Schlagzeug – René Robrahn

Tracklist:

1. The Ballad Of Billy Lee
2. No Solution
3. In Time
4. We Know
5. One More Ride on the Waltzers
6. Ordinary Man
7. God Delusion
8. Got No Money in My Pocket
9. Nothing Fails Like Success
10. Events of Yesterday
11. All the Birds

Layout 1

Die Rockband Man aus Wales sind alte Hasen im Business und seit 1968 mit einer Unterbrechung im Geschäft. Studioalben haben sie in den bald fünf Jahrzehnten zwei Dutzend produziert, die letzte Platte Kingdom Of Noise liegt aber bereits sechs Jahre zurück. In der Zwischenzeit ist bei Man jedoch viel passiert, die beiden letzten Gründungsmitglieder (Sänger und Gitarrist Micky Jones sowie Keyboarder Clive John) sind 2010 bzw. 2011 verstorben und haben eine mächtige Lücke bei der Kultband hinterlassen. Aufgeben wollten die drei übriggebliebenen Musiker nicht, neuformiert soll der Geist von Man weitergetragen werden. Umso spannender ist das neue Album Reanimated Memories zu begutachten.

Elf Stücke umfasst Reanimated Memories. Begonnen wird mit The Ballad Of Billy Lee, der alle jungen Musikfreunde, die von Man noch nichts gehört haben, gleich auf ihre Kunst eingestimmt. Neben klassischen Hard Rock-Säulen ragen stützende progressive Pfeiler aus dem gutdurchdachten Gitarrengerüst heraus. Das ist noch nicht alles, was die Walser zu bieten haben: Blues, Country oder Folk sind den Herren keine Fremdwörter. Stets sind sie bedacht, ein breites Spektrum sachlich abzustimmen. Explosiv ist bei ihnen wirklich nichts – die Spielweise ist die wohl gemächlichste des Genres. Das progressive Songwriting lässt keinen Platz für geballte Freude, immer ist ein dichter, nachdenklicher Schleier wie ein feuchter Hauch auf der Haut zu spüren. Wer es mag, kann seine Freude an Reanimated Memories haben, wobei der Titel wirklich Programm ist und – da bin ich mir sicher – auch noch einen Nachruf für die beiden verstorbenen Kollegen bildet. Bei Man geht es emotional zu, nur fehlt der letzte Abgrund, den man in Todesangst endlos lange herunterstürzt.

Fazit: Es ist ganz schwer, diese Platte zu bewerten. Man sind nicht mehr die Alten - wie auch, wenn der Sänger wegfällt, der gleichzeitig noch Gitarrist war und der Keyboarder auch nicht mehr unter uns weilt? Die Walser machen auf Reanimated Memories das Beste aus der Situation, was ihnen ihre Fans hoch anrechnen werden. Alle anderen werden das neue Werk zur Kenntnis nehmen, als "ganz gut" bewerten, aber mehr kommt dabei nicht herum.

Anspieltipps: Ordinary Man und Events of Yesterday
Rene W.
7.4
7.4